Armut und Reichtum



Die Lebensbedingungen der Menschen müssen so gestaltet werden, dass die Armut verschwindet und jeder seiner Stellung und seinem Rang entsprechend soweit wie möglich sorgenfrei leben kann. Wenn der Adel und andere hochrangige Personen angenehme Verhältnisse genießen, sollen auch die Mittellosen in der Lage sein, ihr tägliches Brot zu erwerben und nicht an den Rand des Verhungerns getrieben werden.

Abdu'l-Bahá, Abdu'l-Bahá in London 31

Jedes menschliche Wesen hat das Recht zu leben, alle haben ein Anrecht auf Ruhe und auf ein gewisses Maß von Wohlstand. Wenn ein Reicher auf seinem Schloß in Üppigkeit und größter Behaglichkeit zu leben vermag, so sollte auch der Arme so viel erhalten können, daß er leben kann. Niemand dürfte Hungers sterben, jeder müßte ausreichende Kleidung haben. Es dürfte keiner im Übermaß leben, während andere keine Daseinsmöglichkeit besitzen.Laßt uns mit unserer ganzen Kraft versuchen, bessere Verhältnisse zu schaffen, so daß keine einzige Seele hilflos ist.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 40:23

Einer der wichtigsten Grundsätze der Lehre Bahá'u'lláhs ist das Anrecht eines jeden menschlichen Wesens auf das nötige tägliche Brot oder die Angleichung der Mittel, die es zum Leben braucht.Die Ordnung der menschlichen Verhältnisse muß so sein, daß die Armut verschwindet, daß jeder weitestmöglich seinem Rang und seiner Stellung entsprechend an Behaglichkeit und Wohlergehen beteiligt ist. Wir sehen unter uns einerseits Menschen, die mit Reichtümern überhäuft sind, und andererseits jene Unglücklichen, die mittellos verhungern, jene, die eine Anzahl stattlicher Schlösser besitzen, und jene anderen, die nicht wissen, wo sie ihr Haupt hinlegen sollen. Wir finden manche, die sich zahlreiche Gänge kostspieliger und leckerer Speisen leisten, während andere kaum genügend Brosamen finden, um sich am Leben zu erhalten. Während sich einige in Sammet, Pelze und feines Leinen kleiden, haben andere nur unzureichende, ärmliche und dünne Kleidung gegen die Kälte. Die Sachlage ist verkehrt und muß geändert werden, doch muß die Heilung sorgfältig erfolgen.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 46:1

Da nun aber manche Menschen außerordentlich reich und andere beklagenswert arm sind, so bedarf es einer Ordnung, die diesen Stand der Dinge überprüft und bessert. Es ist ebenso wichtig, den Reichtum zu beschränken, wie auch die Armut zu begrenzen. Keines der beiden Extreme ist gut, höchst wünschenswert ist der Mittelweg. Wenn es recht ist, daß ein Kapitalinhaber großes Vermögen besitzt, so ist es auch gerecht, daß seine Arbeiter genügend Mittel zum Dasein haben.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen In Paris 46:9

Friede sei mit dem, der den Rechten Weg geht! Hat der Wanderer die Höhen des Staunens erstiegen, so betritt er das Tal der wahren Armut und des völligen Vergehens. Dies ist die Stufe, auf der das ich stirbt und in Gott lebt, arm in sich selbst und reich durch den Ersehnten. Wenn wir auf dieser Stufe von Armut sprechen, so ist damit die Armut von allem gemeint, was in der erschaffenen Welt ist, und Reichtum durch alles, was in der Welt Gottes ist. Denn wenn ein aufrichtig Liebender und ergebener Freund in die Gegenwart des Geliebten tritt, so werden die leuchtende Schönheit des Geliebten und die Herzglut des Liebenden ein Feuer entzünden, durch das alle Hüllen und Schleier, ja alles, was er hat, vom Herzen bis zur Haut, verbrennen, und nichts verbleibt außer dem Freunde.

Bahá'u'ulláh, Die sieben Täler 53

O ihr Reichen auf Erden! Die Armen in eurer Mitte sind Mein Pfand; hütet Mein Pfand und trachtet nicht nur nach eurem Wohlergehen.

Bahá'u'ulláh, Die Verborgene Worten pers. 54

O Sohn der Leidenschaft! Reinige dich vom Staub des Reichtums und betritt in vollkommenem Frieden die Reiche der Armut; dort wirst du aus dem Quell der Loslösung den Wein ewigen Lebens trinken.

Bahá'u'ulláh, Die Verborgenen Worte pers. 55

Diese Armut und dieser Reichtum, diese Niedrigkeit und Herrlichkeit, diese Herrschaft und Macht, alles, worauf Augen und Herzen der hohlen, törichten Seelen gerichtet sind - alles schwindet zu völligem Nichts dahin in diesem heiligen Hofe. So ist gesagt worden: »O Menschen! Ihr seid nur arm, weil ihr Gottes bedürft. Gott aber ist der Reiche, der Selbstgenügende«.¹ »Reichtum« bedeutet also die Unabhängigkeit von allem außer Gott, »Armut« der Mangel an allem, was Gottes ist.

Bahá'u'ulláh, Kitáb-i-Iqán 2:42

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