Bahá’u’lláh – Die Verkündigung Bahá’u’lláhs an die Könige und Herrscher der Welt

DIE VERKÜNDIGUNG BAHA’U’LLAHS AN DIE KÖNIGE UND HERRSCHER DER WELT

Aus den Schriften Bahá’u’lláhs

Deutsch nach der englischen Vorlage

The Proclamation of Bahá’u’lláh to the Kings and Leaders of the World

(c) 1967 BAHA’I WORLD CENTRE HAIFA

(c) 1967 Bahá’í-Verlag 65719 Langenhain

AUFRUFE AN DIE KÖNIGE UND HERRSCHER IN IHRER GESAMTHEIT

 

1. AQ k78 ÄL 105/1 VT 7:12

O Könige der Erde! Er, der souveräne Herr aller, ist gekommen. Das Reich ist Gottes, des allmächtigen Beschützers, des Selbstbestehenden. Betet niemanden an außer Gott, und erhebt euer Angesicht strahlenden Herzens zu eurem Herrn, dem Herrn aller Namen. Dies ist eine Offenbarung, mit der niemals vergleichbar ist, was ihr besitzet, o daß ihr es doch wüßtet!

Wir sehen, wie ihr euch dessen freut, was ihr für andere angesammelt, und euch ausschließt von den Welten, die nichts außer Meiner wohlverwahrten Tafel bewerten kann. Die Schätze, die ihr sammelt, lenken euch weit ab von eurem letzten Ziel. Dies steht euch übel an – könntet ihr es doch verstehen! Reinigt eure Herzen von allem irdischen Schmutz und eilt in das Reich eures Herrn, des Schöpfers von Erde und Himmel, der die Welt erzittern und alle ihre Völker wehklagen ließ, außer jenen, die allem entsagten und sich an das hielten, was die Verborgene Tafel verfügt hat.

2. AQ k81 ÄL 105/4 VT 8/1

O Könige der Erde! Das Größte Gesetz ward an diesem Ort, an dieser Stätte höchsten Glanzes, offenbart. Alles Verborgene wurde ans Licht gebracht durch den Willen des höchsten Gesetzgebers, dessen, der die letzte Stunde anbrechen ließ, der den Mond gespalten und jeden unwiderruflichen Ratschluß ausgeführt hat.

3. AQ k82 ÄL 105/4 VT 8/2

Ihr seid nur Vasallen, o Könige der Erde! Er, der König der Könige, ist erschienen, gekleidet in Seine wunderbarste Herrlichkeit, und lädt euch vor sich, den Helfer in Gefahr, den Selbstbestehenden. Habt acht, daß Hochmut euch nicht abhalte, den Quell der Offenbarung zu erkennen, daß die Dinge dieser Welt euch nicht wie ein Schleier von Ihm, dem Schöpfer des Himmels, trennen. Erhebet euch und dienet Ihm, dem Verlangen aller Völker, der euch durch ein Wort erschaffen und euch für alle Zeit zu Sinnbildern Seiner Souveränität bestimmt hat.

4. AQ k83 ÄL 105/6 VT 8/2

Bei der Gerechtigkeit Gottes! Wir haben nicht den Wunsch, Hand an eure Reiche zu legen. Unser Auftrag ist, von den Herzen der Menschen Besitz zu ergreifen. Auf sie sind die Augen Bahás gerichtet. Dies bezeugt das Reich der Namen, könntet ihr es doch verstehen. Wer seinem Herrn folgt, wird der Welt und allem darin entsagen. Wieviel größer muß da die Loslösung dessen sein, der eine so erhabene Stufe innehat! Gebt eure Paläste auf und eilt, Zutritt in Sein Reich zu erlangen. Dies wird euch wahrlich in dieser und der künftigen Welt nützen. Der Herr des Reiches der Höhe bezeugt es, würdet ihr es doch erkennen.

5. AQ k84 ÄL 105/7 VT 8/3

Welch großer Segen harrt des Königs, der sich erhebt, Meiner Sache in Meinem Reiche beizustehen, und sich von allem loslöst außer von Mir! Ein solcher König zählt zu den Gefährten der Roten Arche1 – der Arche, die Gott dem Volke Bahás bereitet hat. Alle müssen seinen Namen verherrlichen, seine Stufe ehren und ihm helfen, die Städte aufzuschließen mit den Schlüsseln Meines Namens, der Allmächtige Beschützer für alle Bewohner der sichtbaren und der unsichtbaren Reiche. Ein solcher König ist das Auge der Menschheit, der leuchtende Schmuck auf der Stirn der Schöpfung, der Brunnquell des Segens für die ganze Welt. O Volk Bahas, opfert eure Habe, ja euer Leben zu seinem Beistand!

6. AQ k87 VT 8/4

Wir haben nichts von euch haben nichts von euch erbeten. Wahrlich, um Gottes willen ermahnen Wir euch, und Wir werden geduldig sein, wie Wir geduldig waren in dem, was Uns aus euren Händen widerfuhr, o Schar der Könige!

7. VT 7/1 (S.45) aus Súriy-i-Mulúk

O Könige der Erde! Hört auf die Stimme Gottes, die von diesem erhabenen, früchtebeladenen Baume aus ruft, der den Karminroten Hügeln auf der heiligen Ebene entsprossen ist, und die die Worte anstimmt: `Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Mächtigen, dem Allvermögenden, dem Allweisen` … Fürchtet Gott, o ihr Könige, und laßt euch diese erhabenste Gnade nicht entgehen. So werft denn euren Besitz hinweg und klammert euch an den Halt Gottes, des Erhabenen, des Großen. Wendet eure Herzen dem Antlitz Gottes zu, gebt auf, wonach euch eure Wünsche trachten ließen, und seid nicht bei denen, die zugrunde gehen. O Diener, berichtet ihnen die Geschichte ‚Alís (des Báb), wie Er zu ihnen kam mit der Wahrheit, mit Seinem herrlichen und gewichtigen Buch, in Seinen Händen ein Zeugnis und einen Beweis von Gott und mit heiligen und gesegneten Zeichen von Ihm. Ihr jedoch, o Könige, habt versäumt, auf die Erwähnung Gottes in Seinen Tagen zu achten und euch von den Lichtern führen zu lassen, die aufgingen und aufleuchteten über dem Horizonte eines strahlenden Himmels. Ihr erforschtet nicht Seine Sache, wo dies zu tun doch besser für euch gewesen wäre als alles, was die Sonne bescheint – o könntet ihr es doch verstehen! Ihr bliebt unachtsam, bis die Geistlichen Persiens, diese Grausanten, das Urteil über Ihn fällten und Ihn zu Unrecht töteten. Sein Geist stieg zu Gott empor, und die Augen der Bewohner des Paradieses und die Engel, die Ihm nahe sind, weinten schmerzlich über diese Grausamkeit. Hütet euch, weiterhin so nachlässig zu sein, wie ihr es ehedem wart. So kehrt denn zu Gott zurück, eurem Schöpfer, und gesellt euch nicht zu den Achtlosen …

… Mein Antlitz kam aus den Schleiern hervor und goß seine Strahlen auf alles, was im Himmel und auf Erden ist. Dennoch habt ihr euch Ihm nicht zugewandt, obwohl ihr für Ihn geschaffen seid, o ihr Könige! Befolgt daher, was Ich euch sage, hört darauf mit euren Herzen und gehört nicht zu denen, die sich abgewandt haben. Denn euer Ruhm besteht nicht in eurer Herrschaft, sondern wielmehr in eurer Nähe zu Gott und im Befolgen Seines Gebotes, wie es in Seinen heiligen und verwahrten Tablets herniedergesandt wurde. Sollte einer von euch über die ganze Erde herrschen und über alles, was darinnen und darauf besteht, ihre Meere, ihre Länder, ihre Berge und ihre Ebenen, und doch nicht von Gott erwähnt werden, so würde ihm all dies nichts nützen – o könntet ihr es doch erkennen! …

So erhebt euch denn, seid standhaft, macht wieder gut, was euch entgangen ist, und geht Seinem heiligen Hofe, am Strande Seines mächtigen Ozeans, entgegen, auf daß die Perlen der Erkenntnis und Weisheit, die Gott für euch in der Hülle Seines strahlenden Herzens aufgespeichert hat, euch offenbart werden mögen … Hütet euch, daß ihr den Odem Gottes nicht hindert, über eure Herzen zu wehen, den Odem, durch welchen die Herzen derer, die sich Ihm zugewandt haben, lebendig gemacht werden können …

8. VT 7/3 (S.47)

Hütet euch, ungerecht zu handeln an jemandem, der euch anruft und unter eurem Schutze steht. Wandelt in der Furcht Gottes und seid unter denen, die ein Gott gefälliges Leben führen. Verlaßt euch nicht auf eure Macht, eure Waffen und Schätze. Setzt euer ganzes Vertrauen und eure Zuwersicht in Gott, der euch erschaffen hat, und sucht Seine Hilfe in allen euren Angelegenheiten. Beistand kommt von Ihm allein. Er hilft, wem Er will, mit den Heerscharen der Himmel und der Erde.

9. VT 7/4

Wißt, daß die Armen das Pfand Gottes in eurer Mitte sind, Seid achtsam, daß ihr Sein Pfand nicht weruntreut, daß ihr nicht ungerecht an ihnen handelt und daß ihr nicht auf den Wegen der Verräter wandelt. Ihr werdet ganz sicherlich zur Rechenschaft über Sein Pfand gerufen werden an dem Tage, da die Waage der Gerechtigkeit aufgestellt ist, an dem Tage, da jedermann das seinige zugeteilt wird, da die Taten aller Menschen, ob reich oder arm, gewogen werden.

10. VT 7/5 (S.48)

Wenn ihr den Ratschlägen, die Wir in unvergleichlicher und unzweideutiger Sprache in diesem Tablet geoffenbart haben, keine Beachtung schenkt, dann wird von allen Seiten göttliche Züchtigung über euch kommen, und der Urteilsspruch Seiner Gerechtigkeit wird gegen euch verkündet werden. An jenem Tage werdet ihr keine Macht haben, Ihm zu widerstehen, und ihr werdet eure eigene Ohnmacht erkennen. Habt Erbarmen mit euch selbst und mit denen, die euch unterstellt sind, und richtet sie nach den von Gott in Seinem heiligsten und erhabenen Tablet verordneten Geboten, einem Tablet, in dem Er allem und jedem Sein das festgesetzte Maß zugewiesen hat, in dem Er deutlich eine Erklärung aller Dinge gegeben hat, die in sich selbst schon eine Ermahnung ist an alle, die an Ihn glauben.

11. VT 7/6

Prüft Unsere Sache, erforscht die Dinge, die Uns befallen haben, entscheidet gerecht zwischen Uns und Unseren Feinden und gesellt euch zu jenen, die gegen ihre Nächsten unparteiisch handeln. Wenn ihr dem Unterdrücker nicht in den Arm fallt, wenn ihr versäumt, die Rechte der Niedergetretenen zu schützen, welches Recht habt ihr dann, euch unter den Menschen zu rühmen? Wessen könnt ihr euch mit Recht preisen? Ist es euer Essen und Trinken, auf das ihr sto!z seid, sind es die Reichtümer, die in euren Schatzkammern lagern, die Buntheit und der Wert des Schmuckes, mit dem ihr euch bedeckt? Wenn wahrer Ruhm im Besitz solch vergänglicher Dinge bestünde, dann mußte notwendigerweise die Erde, auf der ihr wandelt, sich vor euch rühmen, denn sie versorgt und beschenkt euch nach dem Ratschluß des Allmächtigen gerade mit diesen Dingen. In ihrem Innern ist alles, was ihr besitzt, enthalten, so wie Gott es werordnet hat. von ihr leitet ihr eure Reichtümer als ein Zeichen Seiner Gnade her. So schaut denn euren Zustand, dessen ihr euch so rühmt. Könntet ihr ihn doch erkennen! Nein, bei Ihm, der das Königreich der ganzen Schöpfung in Seiner Gewalt hält! Euer wahrer und dauernder Ruhm liegt nur in eurem Festhalten an den Geboten Gottes, im Befolgen Seiner Gesetze aus ganzem Herzen, in eurem Entschluß, sie erfüllt zu sehen und unbeirrt den rechten Weg zu wandeln …

12. VT 7/7 (S.49)

Zwanzig Jahre sind verronnen, o Könige, während derer Wir jeden Tag die herben Qualen einer neuen Trübsal empfunden haben. Keiner vor Uns hat das erduldet, was Wir erduldet haben. Könntet ihr es doch fassen! Die sich gegen Uns erhoben, haben Uns hingerichet, Unser Blut vergossen, Unseren Besitz geplündert und Unsere Ehre verletzt. Obwohl der meisten Unserer Leiden gewahr, habt ihr es dennoch unterlassen, dem Angreifer in den Arm zu fallen. Ist es denn nicht eure klare Pflicht, der Tyrannei des Unterdrückers Einhalt zu gebieten und eure Untertanen unparteiisch zu behandeln, auf daß euer hoher Gerechtigkeitssinn der ganzen Menschheit voll bewiesen werde?

13. VT 7/8

Gott hat euren Händen die Zügel der Regierung des Volkes übergeben, daß ihr in Gerechtigkeit über die Menschen herrschen, die Rechte der Niedergetretenen schützen und die Übeltäter strafen möget. Wenn ihr die Pflicht vernachlässigt, die Gott euch in Seinem Buche vorgeschrieben hat, so werden eure Namen in Seinen Augen zu denen der Ungerechten gezählt werden. Schmerzlich, in der Tat, wird euer Irrtum für euch sein. Wollt ihr euch an das hängen, was euch eure Einbildung vorgespiegelt hat, und die Gebote Gottes, des Erhabensten, des Unerreichbaren, des Allbezwingers, des Allmächtigen, werwerfen? Werft die Dinge, die ihr besitzt, hinweg und haltet euch an das, was Gott euch zu tun geboten hat. Sucht Seine Gnade, denn wer sie sucht, der wandelt auf Seinem geraden Pfad.

14. VT 7/10 (S.50)

Der Tag naht heran, da Gott Seine Sache erhöht und Sein Zeugnis verherrlicht haben wird vor den Augen aller, die in den Himmeln und auf Erden sind. Setze dein ganzes Vertrauen in allen Lebenslagen auf deinen Herrn, richte deinen Blick auf Ihn und wende dich ab von all denen, die Seine Wahrheit verschmähen. Lasse Gott, deinen Herrn, dir als Beistand und Helfer genügen. Wir haben gelobt, deinen Triuph auf Erden zu sichern und Unsere Sache über alle Menschen zu erheben, auch wenn kein König zu finden wäre, der dir seinen Blick zuwendete …

15. ÄL 119/2 VT 8/6 aus Tablet an Königin Viktoria

O Könige der Erde! Wir sehen euch jedes Jahr eure Ausgaben wermehren und deren Lasten euren Untertanen aufbürden. Das ist, wahrlich, ungerecht. Fürchtet die Seufzer und Tränen dieses Unterdrückten und ladet nicht übermäßige Lasten auf eure Völker. Beraubt sie nicht, um für euch selbst Paläste zu errichten. Nein, wählt vielmehr für sie das, was ihr für euch selbst wählt. So entrollen Wir vor euren Augen das, was euch nützt – würdet ihr es doch erkennen! Eure Völker sind eure Schätze. Hütet euch, durch eure Herrschaft die Gebote Gottes zu verletzen und eure Mündel den Händen der Räuber auszuliefern! Durch sie herrscht ihr, durch sie besteht ihr, mit ihrer Hilfe siegt ihr. Und doch, wie verächtlich schaut ihr auf sie herab! Wie seltsam, wie höchst seltsam!

16. ÄL 119/3 VT 8/7

Nun, da ihr den Größten Frieden zurückgewiesen habt, haltet euch an den Geringeren Frieden, auf daß ihr wenigstens einigermaßen eure eigene Lage und die der von euch Abhängigen bessern möget.

17. ÄL 119/4 VT 8/8

O Herrscher der Erde! Versöhnt euch miteinander, so daß ihr nicht mehr Kriegsrüstungen benötigt, als dem Schutze eurer Gebiete und Länder angemessen ist. Hütet euch, den Rat des Allwissenden, des Glaubwürdigen zu mißachten.

18. ÄL 119/5 VT 8/9

Seid einig, o Könige der Erde, denn dadurch wird der Sturm des Haders gestillt und eure Völker finden Ruhe – wenn ihr doch unter denen wäret, die das verstehen! Sollte einer unter euch gegen einen anderen die Waffen ergreifen, so erhebt euch alle gegen ihn, denn dies ist nichts als offenbare Gerechtigkeit.

19. ÄL 102/1 Satz 2f

Der eine, wahre Gott, gepriesen sei Seine Herrlichkeit, hat seit jeher die Herzen der Menschen als Seinen eigenen, ausschließlichen Besitz betrachtet und wird dies immer tun. Alles andere, zu Lande oder zu Wasser, Reichtum oder Ruhm, hat Er den Königen und Herrschern der Erde vermacht. Vom Anfang an, der keinen Anfang hat, wurde das Banner mit den Worten „Er tut, was immer Er will“1 in all seiner Pracht vor Seiner Manifestation entfaltet. Was der Menschheit an diesem Tage nottut, ist Gehorsam gegen die, welche die Gewalt in Händen haben, und gewissenhaftes Festhalten am Seile der Weisheit. Die wesentlichen Mittel für den unmittelbaren Schutz, die Ruhe und Sicherheit des Menschengeschlechts sind den Führern der menschlichen Gesellschaft anvertraut und liegen in ihrer Gewalt. Das ist der Wunsch Gottes und Sein Ratschluß. … Wir hegen die Hoffnung, daß sich einer der Könige der Erde um Gottes willen für den Triumph dieses unterdrückten, dieses bedrängten Volkes erheben wird. Ein solcher König wird ewig gepriesen und verherrlicht werden. Gott hat es diesem Volke zur Pflicht gemacht, jeden, der ihm beisteht, zu unterstützen, seinen besten Interessen zu dienen und ihm bleibende Treue zu erweisen. Wer Mir folgt, muß unter allen Umständen bestrebt sein, die Wohlfahrt eines jeden zu fördern, der sich für den Triumph Meiner Sache erhebt, und muß ihm Ergebenheit und Anhänglichkeit erzeigen. Glücklich der Mensch, der auf Meinen Rat hört und ihm folgt! Wehe dem, der Meinen Wunsch nicht erfüllt!

1 siehe Qur’an 2/154 , 2/254 , 3/41 , 14/28 , 22/15 , 22/19

AN NAPOLEON III 

1. BSW 79(15/3)

O König in Paris! Sage den Priestern, sie sollen nicht länger die Glocken läuten. Bei Gott, dem Wahren! Die Mächtigste Glocke ist erschienen in der Gestalt Dessen, Welcher der Größte Name ist, und die Finger des Willens deines Herrn, des Erhabensten, des Höchsten, läuten sie im Himmel der Unsterblichkeit in Seinem Namen „der Allherrliche“. So sind die mächtigen Verse deines Herrn aufs neue zu dir herabgesandt worden, auf daß du dich erheben mögest, Gottes zu gedenken, des Schöpfers von Erde und Himmel, in diesen Tagen, da alle Geschlechter der Erde trauern, da die Grundmauern der Städte erzittern und der Staub des Unglaubens alle Menschen einhüllt, ausgenommen jene, die dein Herr, der Allwissende, der Allweise, zu verschonen beliebte.

1. Sprich: Er, der Unbedingte, ist in den Wolken des Lichtes gekommen, um alles Erschaffene mit dem Odem seines Namens „der Allbarmherzige“ zu beleben, um die Welt zu vereinen und alle Menschen an dieser Tafel zu versammeln, die vom Himmel herabgesandt wurde. Hüte dich, die Gunst Gottes von dir zu weisen, nachdem sie zu dir hernieder kam, sie ist besser für dich als alles, was du besitzest; denn was dein ist, vergeht, aber was von Gott ist, besteht fort. Er verfügt in der Tat, was Ihm gefällt. Wahrlich, der Odem der Vergebung weht von der Stätte deines Herrn, des Gottes der Gnade. Wer sich Ihm zukehrt, wird von seinen Sünden, von aller Pein und Krankheit gereinigt. Glücklich der Mensch, der sich diesem Odem zuwendet, und wehe dem, der sich abkehrt! 

2. BSW 80(15/4)

Würdest du dein inneres Ohr allem Erschaffenen neigen, dann würdest du hören: „Der Urewige ist in Seiner großen Herrlichkeit gekommen!“ Alle Dinge feiern das Lob ihres Herrn. Manche Menschen haben Gott erkannt und gedenken seiner; andere erwähnen Ihn, aber kennen Ihn nicht. Deshalb haben wir Unser Geheiß in einem deutlichen Tablet niedergelegt. 

3. BSW 81(15/5)

O König, lausche der Stimme, die aus dem Feuer ruft, das in diesem grünenden Baume brennt, auf dem Sinai, der sich über dem geheiligten, schneeweißen Ort jenseits der Ewigen Stadt erhob: „Wahrlich, es gibt keinen anderen Gott außer Mir, dem Ewigvergebenden, dem Barmherzigsten!“ Wahrlich, Wir haben Ihn gesandt, dem Wir mit dem Heiligen Geiste (Jesus) beistanden, damit Er euch dieses Licht ankünde, das ausstrahlt vom Horizont des Willens eures Herrn, des Erhabensten, des Allherrlichen, Ihn, dessen Zeichen im Westen offenbar sind. Richtet nun euer Angesicht auf Ihn (Bahá’u’lláh) an diesem Tag, den Gott über alle anderen Tage erhöht und an dem der Allbarmherzige den Glanz Seiner strahlenden Herrlichkeit auf alle ergossen hat, die im Himmel und auf Erden sind. Erhebe dich, Gott zu dienen und Seiner Sache beizustehen! Er, wahrlich, wird mit den Heerscharen des sichtbaren und des Unsichtbaren dir zur Seite sein und dich zum König über alles einsetzen, was die Sonne bescheint. Dein Herr ist wahrlich der Allgewaltige, der Allmächtige.

4. BSW 82(15/6)

Die Winde des Allbarmherzigen wehen über alles Erschaffene hin; glücklich der Mensch, der Seinen Duft entdeckt und reinen Herzens Ihm entgegeneilt. Schmücke deinen Tempel mit der Zier Meines Namens, deine Zunge mit Meinem Gedenken und dein Herz mit der Liebe zu Mir, dem Allmächtigen, dem Höchsten. Wir wünschen nichts für dich als das, was besser für dich ist als dein Besitz und alle Schätze der Erde. Wahrlich, dein Herr ist allwissend, und Er kennt alles. Erhebe dich in Meinem Namen unter Meinen Dienern und sprich: „O ihr Völker der Erde! Wendet euch Ihm zu, Der sich euch zuwandte. Wahrlich, Er ist das Antlitz Gottes unter euch, sein Zeugnis und seine Führung für euch. Er kam zu euch mit Zeichen, wie sie keiner sonst aufweisen kann.“ Mitten im Herzen der Welt erschallt die Stimme des Brennenden Busches, und laut ruft der Heilige Geist vor den Nationen: „Sehet, der Ersehnte ist mit offenbarer Herrschaft gekommen!“

5. BSW 83(15/7)

O König! Die Sterne am Himmel des Wissens sind herabgefallen, sie, die die Wahrheit Meiner Sendung durch ihren Besitz begründen wollen und die Gott in Meinem Namen anrufen. Dennoch haben sie sich abgewandt, als Ich in Meiner Herrlichkeit zu ihnen kam. In der Tat, sie zählen zu den Gefallenen. Dies ist wahrlich das, was der Geist Gottes (Jesus) ankündigte, als Er mit der Wahrheit zu euch kam, Er, mit dem sich die jüdischen Gelehrten stritten, bis sie schließlich das taten, was den Heiligen Geist klagen und die Tränen jener, die Gott nahe sind, strömen ließ …

6. BSW 85(15/9) an Napoleon III

O König! Wir vernahmen die Worte, die du dem Zaren von Rußland bezüglich deines Entschlusses zum Krieg (Krimkrieg) zur Antwort gabst. Wahrlich, dein Herr ist allwissend und kennt alles. Du sagtest: `Ich lag schlafend auf meinem Bette, als der Schrei der Unterdrückten, die in das schwarze Meer gestürzt wurden, mich weckte.` Solches hörten Wir dich sprechen, und wahrlich, dein Herr ist Zeuge dessen, was ich sage. Wir bezeugen, daß das, was dich weckte nicht ihr Schrei war, sondern die Einflüsterungen deiner eigenen Leidenschaften. Denn Wir prüften dich und fanden dich fehlerhaft. Erfasse die Bedeutung Meiner Worte und gehöre zu den Einsichtsvollen. Mit Rücksicht auf die Würde, die Wir dir in diesem sterblichen Dasein verliehen, wünschen wir keineswegs, dich zu verdammen. Wahrlich, Wir wählten die Höflichkeit und machten sie zum Kennzeichen für solche, die ihm nahe sind. Höflichkeit ist in der Tat ein Gewand, das alle Menschen, jung oder alt, kleidet.  Wohl steht es um den, der seinen Tempel mit ihr schmückt, und wehe denen, die dieser großen Gabe verlustig gehen. – Wärest du aufrichtig in deinen Worten gewesen, so hättest du das Buch Gottes nicht beiseite geworfen, als es dir von Ihm, dem Allmächtigen, dem Allweisen, zugesandt wurde. Wir haben dich damit geprüft und fanden dich anders, als du vorgibst. Erhebe dich und suche nachzuholen, was du versäumt hast. Binnen kurzem werden deine Welt und all dein Besitz untergehen, und das Reich wird Gottes bleiben, deines Herrn und des Herrn deiner Väter. Es geziemt dir nicht, deine Geschäfte nach den Befehlen deiner Leidenschaften zu führen. Fürchte die Seufzer dieses Unterdrückten und schirme Ihn vor den Speeren derer, die Unrecht tun.

7. BSW 86(15/10)

Für das, was du getan hast, soll dein Reich in Verwirrung gestürzt werden; deine Herrschaft soll deinen Händen zur Strafe für das, was du verübtest, entgleiten. Dann wirst du erkennen, wie sehr du dich geirrt hast. Aufruhr wird das ganze Volk des Landes ergreifen, es sei denn, du hilfst dieser Sache und folgst Ihm, dem Geist Gottes (Jesus), auf diesem, dem Geraden Pfad. Hat dich dein Pomp stolz gemacht? Bei Meinem Leben! Er soll nicht von Dauer sein, nein, er soll bald dahinschwinden, es sei denn, du hältst dich standhaft an dieses feste Seil. Wir sehen Erniedrigung dich verfolgen, während du zu den Achtlosen gehörst. Es geziemt dir, wenn du Seine Stimme vom Throne der Herrlichkeit rufen hörst, alles wegzuwerfen, was du besitzest, und laut zu antworten: „Hier bin ich, o Du Herr all dessen, was im Himmel und auf Erden ist!“

8. BSW 87(15/11)

O König! Wir waren im Iráq, als die Stunde des Abschieds kam. Auf Befehl des Königs des Islam (des Sultans der Türkei) lenkten Wir Unseren Fuß in seiner Richtung. Bei Unserer Ankunft fügten Uns die Böswilligen zu, was die Bücher der Welt niemals angemessen wiedergeben können. Die Bewohner des Paradieses und alle, die an den Stätten der Heiligkeit weilen, klagten laut darüber, und doch sind die Menschen in dichte Schleier gehüllt!

9. BSW 88(15/12) 

Unsere Lage wurde von Tag zu Tag, ja von Stunde zu Stunde schlimmer, bis man Uns aus Unserem Gefängnis nahm und Uns – ein schreiendes Unrecht – in das Größte Gefängnis brachte.

10. BSW 90(15/14) an Napoleon III

Sei dir bewußt, daß deine Untertanen Gottes Lehen an dich sind. Beschütze sie darum wie dein eigenes Selbst. Sieh dich vor, daß nicht Wölfe zu Hirten der Herde werden oder daß Stolz und Eitelkeit dich hindern, dich der Armen und Verlassenen anzunehmen. Erhebe dich in Meinem Namen am Horizont der Entsagung und richte sodann dein Angesicht auf das Königreich, wie es dein Herr, der Herr der Stärke und Macht, dir befiehlt.

11. BSW +91(15/15)

Schmücke den Körper deines Reiches mit dem Gewande Meines Namens; alsdann mache dich auf, Meine Sache zu lehren. Dies ist besser für dich als alles, was du besitzest. Gott wird dadurch deinen Namen unter allen Königen erhöhen. Er ist über alle Dinge mächtig. Wandle unter den Menschen im Namen Gottes und in der Kraft Seiner Macht, damit du seine Zeichen unter den Völkern auf Erden kundtust …

12. BSW +94(15/18) an Napoleon III

Betrachtet die Welt wie einen menschlichen Körper, der von verschiedenen Leiden befallen wurde und dessen Genesung davon abhängt, daß alle Elemente, aus denen er sich zusammensetzt, aufeinander abgestimmt werden. Haltet euch an das, was Wir für euch verordneten, und wandelt nicht auf den Wegen jener, die Zwietracht stiften. Sinnt nach über die Welt und den Zustand ihrer Völker. Er, um Dessentwillen die Welt ins Sein gerufen wurde, ist in der trostlosesten aller Städte wegen der Untaten der Verstockten eingekerkert. Vom Horizont seiner Gefängnisstadt lädt Er die Menschheit zum Anbruch des Tages Gottes, des Erhabenen, des Großen.  Frohlockst du über die Schätze, die du besitzest, wo du doch weißt, daß sie vergehen werden? Freust du dich darüber, daß du ein Stückchen Erde beherrschst, während die ganze Welt nach der Schätzung des Volkes Bahás soviel wert ist wie das Schwarze im Auge einer toten Ameise? Überlasse dies denen, die ihre Lust dareinsetzten, und wende dich Ihm, der Sehnsucht der Welt, zu. Wohin sind die Stolzen und ihre Paläste gekommen? Blicke in ihre Gräber, damit du an diesem Beispiel lernst, denn Wir machten dies zur Lehre für jeden Betrachter. Würde der Windhauch der Offenbarung dich erfassen, du würdest die Welt fliehen, würdest dich dem Reiche Gottes zuwenden und alles hingeben, was du besitzest, um dieser erhabenen Schau nahezukommen.

AN ZAR ALEXANDER II

1. VTK 9/5 (S.61)

O Zar von Rußland! Neige dein Ohr der Stimme Gottes, des Königs, des Heiligen, und wende dich dem Paradiese zu, der Stätte, wo Er wohnt, der unter den himmlischen Scharen die erhabensten Titel trägt und dem im Reiche der Schöpfung der Name Gott, der Strahlende, der Glorreiche, beigelegt wird. Hüte dich, daß dich deine Begierde nicht hindere, dich dem Angesichte deines Herrn, des Mitleidigen, des Barmherzigsten, zuzuwenden. Wir haben wahrlich die Sache vernommen, um die du deinen Herrn in heimlicher Zwiesprache angefleht hast. Darum wehten die Winde Meiner liebewollen Güte und wogte das Meer Meiner Barmherzigkeit, und Wir antworteten dir in Wahrheit. Dein Herr ist der Allwissende, der Allweise. Als Ich gefesselt und angekettet im Kerker lag, bot Mir einer deiner Gesandten seine Hilfe an. Deshalb hat Gott einen Rang für dich werordnet, welchen keine Erkenntnis begreifen kann, ausgenommen Seine Erkenntnis. Hüte dich, daß du diesen erhabenen Rang nicht verscherzest … Hüte dich, daß dich deine Herrschaft nicht von Ihm, dem höchsten Herrscher, fernhält. Wahrlich, Er ist mit Seinem Reiche gekommen, und alle Atome rufen laut: „Seht, der Herr ist in Seiner erhabenen Majestät gekommen!“ Er, der Vater, ist gekommen, und der Sohn (Jesus) im heiligen Tale ruft aus: „Hier bin Ich, hier bin Ich, o Herr, Mein Gott!“, während der Sinai das Haus umkreist und der brennende Busch laut ausruft: „Der Freigebigste ist gekommen auf den Wolken thronend! Gesegnet ist, wer sich Ihm nähert, und wehe denen, die weit entfernt sind!“

2. VTK 9/6 (S.62)

Erhebe dich inmitten der Menschen im Namen dieser allbezwingenden Sache und rufe sodann die Nationen zu Gott, dem Erhabenen, dem Großen. Gehöre nicht zu denen, die Gott bei einem Seiner Namen angerufen haben, die aber, als Er, der Gegenstand aller Namen, erschien, Ihn verleugneten, sich von Ihm abwandten und schließlich mit offenbarer Ungerechtigkeit das Urteil über Ihn fällten. Bedenke und rufe dir die Tage ins Gedächtnis zurück, da der Geist Gottes (Jesus) erschien und Herodes das Urteil über Ihn sprach. Gott aber half Ihm mit den unsichtbaren Heerscharen, beschützte Ihn in Wahrheit und sandte Ihn nach Seiner Verheißung in ein anderes Land. Wahrlich, Er werordnet, was Ihm gefällt. Dein Herr behütet sicher, wen Er will, sei er auch in der Mitte der Meere oder im Bauch der Schlange oder unter dem Schwerte des Tyrannen …

3. VTK 9/7

Wiederum sage Ich: Höre auf Meine Stimme, die aus Meinem Gefängnis ruft, daß sie dir künde, was Meiner Schönheit widerfahren ist von der Hand derer, die dadurch Meine Herrlichkeit offenbaren, und damit du verstehen mögest, wie groß Meine Geduld gewesen ist, ungeachtet Meiner Macht, und wie unermeßlich Meine Nachsicht, ungeachtet Meiner Stärke. Bei Meinem Leben! Könntest du nur die Dinge erkennen, die durch Meine Feder herabgesandt wurden, und die Reichtümer Meiner Sache entdecken und die Perlen Meiner Geheimnisse, welche in den Meeren Meiner Namen und in den Bechern Meiner Worte verborgen liegen – du würdest in deiner Liebe zu Meinem Namen und in deiner Sehnsucht nach Meinem herrlichen und erhabenen Reich dein Leben auf Meinem Pfade hingeben. Wisse, daß, wenn auch das Schwert Meiner Feinde über Mir hängt und Meine Glieder von unermeßlichen Leiden befallen sind, Mein Geist doch von einer Freude erfüllt ist, womit alle Freuden der Erde nimmermehr verglichen werden können.

4. VTK 9/8 (S.63)

Wende dein Herz Ihm, dem Ziel der Anbetung der Welt, zu und sprich: O Völker der Erde! Habt ihr Den verleugnet, auf dessen Pfad Er den Märtyrertod erlitt, der mit der Wahrheit kam und die Ankündigung eures Herrn, des Erhabenen, des Großen, überbrachte? Sprich: Dies ist eine Verkündigung, über die die Herzen der Propheten und Boten frohlockten. Dies ist der Eine, dessen das Herz der Welt gedenkt und der in den Büchern Gottes, des Mächtigen, des Allweisen, verheißen ist. Die Hände der Boten waren im Verlangen, Mir zu begegnen, zu Gott erhoben, dem Mächtigen, dem Verherrlichten … Einige wehklagten über ihre Trennung von Mir, andere erduldeten Ungemach auf Meinem Pfade und wieder andere gaben ihr Leben hin um Meiner Schönheit willen – o könntet ihr das doch erkennen!  Sprich: Ich habe wahrlich nicht danach getrachtet, Mich selbst zu rühmen, vielmehr Gott selbst tat es – würdet ihr doch gerecht urteilen! Nichts kann in Mir gesehen werden außer Gott und Seiner Sache – könntet ihr es doch gewahr werden! Ich bin Der, den die Zunge Jesajas pries, Der, mit dessen Namen sowohl die Thora wie das Evangelium geschmückt wurden … Gesegnet sei der König, dessen Herrschaft ihn nicht von seinem Herrscher fernhielt und der sich mit seinem Herzen Gott zuwandte. Er, wahrlich, wird zu jenen gezählt, die das erreichten, was Gott, der Mächtige, der Allweise, wünschte. Binnen kurzem wird sich ein solcher unter die Monarchen der Reiche des Königreiches eingereiht finden. Dein Herr ist mächtig über alle Dinge. Er gibt, was Er will, wem immer Er will, und versagt, was Ihm beliebt, wem immer Er will. Er, wahrlich, ist der Allgewaltige, der Allmächtige!

AN KÖNIGIN VIKTORIA

1. VTK 9/9 (S.64)

O Königin in London! Neige dein Ohr der Stimme deines Herrn, des Herrn des ganzen Menschengeschlechts, die vom göttlichen Lotosbaum ruft: Wahrlich, es gibt keinen Gott außer Mir, dem Allmächtigen, dem Allweisen! Wirf alles hinweg, was auf Erden ist, und schmücke das Haupt deines Königreichs mit der Krone des Gedenkens deines Herrn, des Glorreichsten. Er, wahrlich, ist in die Welt in Seiner größten Herrlichkeit gekommen, und alles, was im Evangelium verkündet ist, hat sich erfüllt. Das Land Syrien ist geehrt worden durch die Fußspuren seines Herrn, des Herrn aller Menschen, und Nord und Süd sind beide trunken vom Wein Seiner Gegenwart. Gesegnet ist der Mensch, der den Duff des Barmherzigsten einatmete und sich dem Aufgangsort Seiner Schönheit in dieser strahlenden Morgendämmerung zuwandte. Die Moschee von Aqsá bebt im Windhauch ihres Herrn, des Allherrlichen, während Bathá (Mekka) vor der Stimme Gottes, des Erhabenen, des Höchsten, erzittert. Und so feiert jeder Stein von ihnen den Lobpreis des Herrn durch diesen großen Namen.

2. VTK 9/10

Gib dein Begehren auf und wende sodann dein Herz deinem Herrn, dem Altehrwürdigen der Tage, zu. Wir erwähnen dich um der Sache Gottes willen und wünschen, daß dein Name erhöht werde durch dein Gedenken an Gott, den Schöpfer Von Erde und Himmel. Er, wahrlich, ist Zeuge dessen, was Ich sage. Wir haben erfahren, daß du den Handel mit Sklaven, Männern sowohl wie Frauen, verboten hast. Wahrlich, dies ist, was Gott in Seiner wunderwollen Offenbarung zur Pflicht gemacht hat. Gott hat dir dafür eine Belohnung bestimmt. Er wird dem, der Gutes tut, seinen gerechten Lohn geben – möchtest du doch dem folgen, was dir zugesandt ward durch Ihn, den Allwissenden, den alles Durchschauenden. Was aber den betritt, der sich abwendet und sich vor Stolz bläht, nachdem klare Zeichen zu ihm gekommen sind von dem Offenbarer der Zeichen, dessen Werk wird Gott zunichte machen. Er, wahrlich, hat Gewalt über alle Dinge. Des Menschen Taten sind annehmbar, nachdem er (die Manifestation) anerkannt hat. Wer sich von dem Wahren abwendet, ist in der Tat am tiefsten unter Seinen Geschöpfen verschleiert. So ist es durch Ihn, den Allmächtigen, den Gewaltigsten, bestimmt worden.

3. VTK 9/11 (S.65)

Wir haben auch gehört, daß du die Zügel der Beratung den Händen der Volksvertreter anwertraut hast. Du hast fürwahr gut daran getan, denn dadurch wird der Grund des Gebäudes deiner Angelegenheiten gestärkt und die Herzen aller, die unter deinem Schutze stehen, ob hoch oder niedrig, beruhigt werden. Es geziemt diesen jedoch, wertrauenswürdig zu sein unter Seinen Dienern und sich als die Vertreter aller zu betrachten, die auf Erden wohnen. Dies ist es, was Er ihnen in diesem Tablet rät, Er, der Herrscher, der Allweise … Gesegnet ist, wer die Versammlung besucht um Gottes willen und aus reiner Gerechtigkeit zwischen den Menschen entscheidet. Er gehört fürwahr zu den Glückseligen …

4. VTK 9/12

Wende dich Gott zu und sprich: O mein höchster Herr! Ich bin nur Dein Vasall, und Du bist in Wahrheit der König der Könige. Ich habe meine flehenden Hände zum Himmel Deiner Gnade und Deiner Gaben erhoben. So sende denn herab auf mich aus den Wiolken Deiner Großmut, was mich von allem außer Dir befreien wird, und ziehe mich näher zu Dir hin. Ich bitte Dich, o mein Herr, bei Deinem Namen, den Du zum König der Namen gemacht hast und zu Deiner Offenbarung für alle, die im Himmel und auf Erden sind, zerreiße die Schleier, die zwischen mich und meine Erkenntnis des Aufgangsortes Deiner Zeichen und des Tagesanbruchs Deiner Offenbarung getreten sind. Du bist, wahrlich, der Mächtigste, der Gewaltigste, der Gütigste. O Herr, beraube mich nicht der Düfte des Gewandes Deiner Barmherzigkeit in Deinen Tagen und schreibe nieder für mich, was du für deine Dienerinnen niedergeschrieben hast, die an Dich und Deine Zeichen geglaubt und Dich erkannt und ihre Herzen dem Horizonte Deiner Sache zugewandt traben. Du bist wahrlich der Herr der Welten und der Barmherzigste derer, die Barmherzigkeit erzeigen. So stehe mir bei, o mein Gott, Deiner inmitten Deiner Dienerinnen zu gedenken und Deiner Sache in Deinen Ländern zu helfen. So nimm an, was mir entgangen ist, als das Licht Deines Antlitzes aufstrahlte. Du hast fürwahr die Macht über alle Dinge. Ruhm sei Dir, o Du, in dessen Hand das Reich der Himmel und der Erde ruht.

AN KAISER WILHELM I

1. VTK 9/13 (S.66)

O König von Berlin! Horch auf die Stimme, die aus diesem offenbaren Tempel ruft: „Wahrlich, es ist kein Gott außer Mir, dem Immerwährenden, dem Unvergleichlichen, dem Altehrwürdigen der Tage.“ Hab acht, daß Hochmut dich nicht hindere, den Morgen göttlicher Offenbarung zu erkennen, daß irdische Wünsche dich nicht wie ein Schleier abhalten vom Herrn des Thrones in der Höhe und auf der Erde hienieden. Also rät dir die Feder des Höchsten. Er ist wahrlich der Gnädige, der Allgroßmütige. Rufe dir den2 ins Gedächtnis, dessen Macht die deine überragte und dessen Rang den deinen übertraf.2 Wo ist er, wohin entschwunden, was er besaß? Sei gewarnt und gehöre nicht zu denen, die tief schlafen. Er war es, der den Sendbrief Gottes in den Wind schlug, als Wir ihm kundtaten, was die Scharen der Tyrannei Uns erleiden ließen. Darum überfiel ihn Schmach von allen Seiten, und mit großem Verlust sank er hinab in den Staub der Erde. Denke tief über ihn nach, o König, und über solche, die gleich dir Städte eroberten und über Menschen herrschten. Aus ihren Palästen sandte sie der Allerbarmer hinab ins Grab. Sei gewarnt! Gehöre zu denen, die nachdenken.

1 s.AQ n117-n118

2 Napoleon III.

AQ +k90 VTK 9/14

1. Ufer des Rheins!1 Wir sehen euch mit Blut bedeckt, da die Schwerter der Vergeltung gegen euch gezückt wurden; und noch einmal wird es euch so ergehen. Und Wir hören das Wehklagen Berlins, obwohl es heute in sichtbarem Ruhme strahlt.

1 s.AQ n121

AN KAISER FRANZ JOSEPH

1. VTK 9/15 (S.67)

O Kaiser von Österreich! Er, der Tagesanbruch des Lichtes Gottes, lag im Gefängnis von Akká zu der Zeit, da du dich aufmachtest, die Aqsá-Moschee1 zu besuchen. Du zogest vorbei an Ihm und forschtest nicht nach dem, durch den jedes Haus erhöht und jedes erhabene Tor geöffnet ward. Wir machten es fürwahr zu einem Ort, dahin die Welt sich wenden soll, Meiner zu gedenken. Du aber hast Ihn, das Ziel dieses Gedenkens, verschmäht, als Er erschien mit dem Reiche Gottes, deines Herrn und des Herrn der Welten. Wir waren allezeit mit dir und fanden dich an den Zweig geklammert, der Wurzel nicht achtend. Wahrlich, dein Herr ist Zeuge dessen, was Ich sage. Betrübt sahen Wir dich Unseren Namen umkreisen, Unser nicht achtend, obwohl Wir dir vor Augen waren. So öffne deine Augen, damit du dieses hehre Bild schauest und Ihn erkennest, den du des Tages und zur Nachtzeit anrufst, und schaue auf das Licht, das über diesem leuchtenden Horizont erstrahlt.

1 s.AQ n116

AN SULTAN ABDU’L AZIZ

1. ÄL 114/1 aus Súrih-i-Mulúk

Höre, o König, auf die Rede Dessen, Der die Wahrheit spricht, der nicht von dir verlangt, daß du Ihn mit den Dingen belohnest, die Gott dir zu verleihen beliebte, Ihn, der unbeirrbar auf dem geraden Pfade wandelt. Er lädt dich vor Gott, deinen Herrn, Er weist dir die rechte Bahn, den Weg, der zur wahren Glückseligkeit führt, auf daß du zu denen gehörest, um die es gut steht.

2. ÄL 114/2

Hüte dich, o König, daß du nicht solche Minister um dich sammelst, die den Wünschen einer verderbten Neigung folgen, die fortwerfen, was ihren Händen anvertraut ist, und offenkundig das ihnen geschenkte Vertrauen mißbrauchen. Sei freigebig gegen andere, wie Gott freigebig war gegen dich, und überlasse das Wohl deines Volkes nicht der Willkür von Ministern wie diesen. Vergiß nicht die Gottesfurcht und gehöre zu denen, die rechtschaffen handeln. Sammle Minister um dich, von denen du den Duft des Glaubens und der Gerechtigkeit verspüren kannst, hole dir Rat bei ihnen, wähle, was in deinen Augen das Beste ist, und gehöre zu denen, die großmütig handeln.

3. ÄL 114/3

Wisse und sei dir gewiß: Wer nicht an Gott glaubt, ist nicht vertrauenswürdig und nicht wahrhaftig. Dies ist in der Tat die Wahrheit, die unbezweifelbare Wahrheit. Wer treulos gegen Gott handelt, wird auch treulos gegen seinen König handeln. Nichts kann einen solchen Menschen vom Bösen abhalten, nichts kann ihn hindern, seinen Nächsten zu verraten, nichts kann ihn dazu bringen, aufrecht seinen Weg zu gehen.

4. ÄL 114/4

Hab acht, daß du in den Angelegenheiten deines Staates die Zügel nicht den Händen anderer überlässest, setze dein Vertrauen nicht auf Minister, die deines Vertrauens unwürdig sind, und gehöre nicht zu denen, die in Achtlosigkeit dahinleben. Meide die, deren Herzen sich von dir abgewandt haben, setze nicht dein Vertrauen in sie, und betraue sie nicht mit deinen Angelegenheiten und den Angelegenheiten derer, die sich zu deinem Glauben bekennen. Hüte dich, dem Wolf zu erlauben, Hirte der Herde Gottes zu werden, und überlasse das Schicksal Seiner Geliebten nicht der Willkür der Bösen. Erwarte nicht von denen, die Gottes Gesetze brechen, daß sie vertrauenswürdig oder aufrichtig sein werden in dem Glauben, den sie bekennen. Meide sie und wache streng über dich selbst, damit ihre List und Tücke dir nicht schaden. Wende dich ab von ihnen und richte deinen Blick auf Gott, deinen Herrn, den Allherrlichen, den Freigebigsten. Gott wird gewißlich mit dem sein, der sich ganz Ihm hingibt, und Er wird wahrlich den, der sein ganzes Vertrauen in Ihn setzt, vor allem behüten, was ihm schaden könnte, und ihn vor der Schlechtigkeit jedes bösen Verschwörers beschirmen.

5. ÄL 114/5

Würdest du dein Ohr Meiner Rede neigen und Meinen Rat befolgen, so würde Gott dich zu einer so hohen Stellung erheben, daß auf der ganzen Erde keines Menschen Anschlag dich jemals erreichen oder dir schaden könnte. O König, befolge aus tiefstem Herzen und mit ganzem Sein die Gebote Gottes, und wandle nicht auf den Wegen des Unterdrückers. Ergreife die Angelegenheiten deines Volkes bei den Zügeln, halte sie fest im Griff deiner Macht und prüfe persönlich alle seine Belange. Lasse dir nichts entgehen, denn darin liegt das höchste Wohl.

6. ÄL 114/6

Danke Gott, daß Er dich vor der ganzen Welt auserwählt und dich zum König über die gemacht hat, die deinen Glauben bekennen. Es ziemt dir wohl, die wunderbaren Gunstbeweise zu würdigen, mit denen Gott dich ausgezeichnet hat, und unablässig Seinen Namen zu verherrlichen. Du kannst Ihn am besten preisen, wenn du Seine Geliebten liebst und Seine Diener vor dem Unheil der Treulosen schirmst und schützest, damit niemand sie länger unterdrücke. Mehr noch, du solltest dich erheben, das Gesetz Gottes unter ihnen durchzusetzen, damit du zu denen gehörest, die in Seinem Gesetz fest gegründet sind.

7. ÄL 114/7

Solltest du bewirken, daß Ströme der Gerechtigkeit ihre Wasserfluten über deine Untertanen ergießen, so wird Gott dir sicherlich mit den Scharen des Unsichtbaren und des Sichtbaren helfen und dich in deinen Angelegenheiten stärken. Kein Gott ist außer Ihm. Die ganze Schöpfung und ihre Herrschaft sind Sein. Zu Ihm kehren die Werke der Gläubigen zurück.

8. ÄL 114/8

Verlasse dich nicht auf deine Schätze. Setze dein ganzes Vertrauen in die Gnade Gottes, deines Herrn. Laß Ihn deine Zuversicht sein in allem, was du tust, und gehöre zu denen, die Seinem Willen ergeben sind. Laß Ihn dein Helfer sein und schmücke dich mit Seinen Schätzen, denn bei Ihm sind die Schatzkammern der Himmel und der Erde. Er schenkt daraus, wem Er will, und vorenthält sie, wem Er will. Es gibt keinen Gott außer Ihm, dem Allbesitzenden, dem Allgepriesenen. Alle sind nur Almosenempfänger am Tore Seiner Barmherzigkeit, alle sind hilflos vor der Offenbarung Seiner Herrschaft und flehen um Seine Gunst.

9. ÄL 114/9

Überschreite nicht die Grenzen der Mäßigung und verfahre gerecht mit denen, die dir dienen. Gib ihnen nach ihren Bedürfnissen, aber nicht in einem Maße, das ihnen erlaubt, Reichtümer für sich zu sammeln, ihr Äußeres zu zieren, ihr Heim auszuschmücken, Dinge zu erwerben, die ihnen nichts nützen, und zu den Verschwendern zu zählen. Handle an ihnen mit unbeirrbarer Gerechtigkeit, so daß keiner unter ihnen Mangel leide oder durch Überfluß verwöhnt werde. Das ist offenbare Gerechtigkeit.

10. ÄL 114/10

Erlaube den Verworfenen nicht, über die Edlen und Ehrenwerten zu bestimmen und sie zu beherrschen, und lasse nicht zu, daß die Hochgesinnten der Willkür der Unwürdigen und Wertlosen ausgeliefert werden – denn dies haben Wir bei Unserer Ankunft in der Stadt1 wahrgenommen, und dafür legen Wir Zeugnis ab. Wir fanden unter ihren Einwohnern einige, die Vermögen im Überfluß hatten und in übermäßigem Reichtum lebten, während andere sich in bitterer Not und tiefster Armut befanden. Dies steht deiner Herrschaft übel an und ist deines Ranges unwürdig.

1 Konstantinopel

11. ÄL 114/11

Lasse dir Meinen Rat willkommen sein und strebe danach, unparteiisch über die Menschen zu herrschen, damit Gott deinen Namen erhöhe und den Ruf deiner Gerechtigkeit in aller Welt verbreite. Hüte dich, deine Minister auf Kosten deiner Untertanen zu erhöhen. Fürchte die Seufzer der Armen und der Aufrechten im Herzen, die bei jedem Tagesanbruch ihre traurige Lage beklagen, und sei ihnen ein gütiger Herrscher. Wahrlich, sie sind deine Schätze auf Erden. Deshalb ziemt es dir, deine Schätze vor den Angriffen derer zu bewahren, die sie dir rauben wollen. Untersuche ihre Angelegenheiten, erforsche jedes Jahr, nein, jeden Monat ihre Lage, und gehöre nicht zu denen, die nachlässig sind in ihrer Pflicht.

12. ÄL 114/12

Halte dir Gottes unfehlbare Waage vor Augen und wäge, als stündest du in Seiner Gegenwart, deine Taten auf dieser Waage jeden Tag, jeden Augenblick deines Lebens. Ziehe dich selbst zur Rechenschaft, ehe du zur Abrechnung gerufen wirst an dem Tage, da aus Furcht vor Gott kein Mensch die Kraft haben wird, aufrecht zu stehen, dem Tage, an dem die Herzen der Achtlosen erzittern werden.

13. ÄL 114/13

Es geziemt jedem König, freigebig zu sein wie die Sonne, die das Wachstum aller Geschöpfe fördert und jedem seinen Anteil gibt, – deren Wohltaten nicht in ihr selbst liegen, sondern von Ihm verordnet sind, dem Machtvollsten, dem Allmächtigen. Der König sollte so freimütig, so großzügig sein in seiner Barmherzigkeit wie die Wolken, die ihre überströmende Freigebigkeit über jedes Land ergießen auf Geheiß Dessen, der der Höchste Verordner ist, der Allwissende.

14. ÄL 114/14

Hüte dich, daß du deine Staatsangelegenheiten nicht ganz den Händen anderer anvertraust. Keiner kann deine Aufgaben besser erfüllen als du selbst. So erklären Wir dir Unsere Worte der Weisheit und senden auf dich hernieder, was dich befähigen kann, von der linken Hand der Unterdrückung zur rechten Hand der Gerechtigkeit überzugehen und dem strahlenden Meere Seiner Gunst zu nahen. Das ist der Pfad, den die Könige, die vor dir waren, gegangen sind, jene, die gerecht gegen ihre Untertanen handelten und die Wege unbeirrbarer Gerechtigkeit beschritten.

15. ÄL 114/15

Du bist Gottes Schatten auf Erden. Darum strebe danach, so zu handeln, wie es einer so hervorragenden, einer so erhabenen Stufe entspricht. Wenn du nicht befolgst, was Wir auf dich herabkommen ließen und dich lehrten, wirst du dich sicherlich dieser großen, unschätzbaren Ehre unwürdig erweisen. Darum kehre um, halte dich allein an Gott, mache dein Herz frei von der Welt und allen ihren Nichtigkeiten, und dulde nicht, daß die Liebe zu einem Fremdling hineinkomme und darin wohne. Erst wenn du dein Herz von jeder Spur solcher Liebe läuterst, kann das Licht Gottes seinen Strahlenglanz über dein Herz ausbreiten, denn niemandem hat Gott mehr als ein Herz gegeben. Dies, wahrlich, wurde verordnet und niedergeschrieben in seinem altehrwürdigen Buche. Und weil das menschliche Herz, wie es von Gott gebildet wurde, eins und ungeteilt ist, geziemt es dir, darauf zu achten, daß seine Zuneigung auch eins und ungeteilt sei. Halte dich darum mit der ganzen Zuneigung deines Herzens an Seine Liebe und bewahre dein Herz vor der Liebe eines anderen außer Ihm, damit Er dir helfe, dich in das Meer Seiner Einheit zu versenken, und dich befähige, ein wahrer Verteidiger Seiner Einzigkeit zu werden. Gott ist Mein Zeuge: Ich offenbare dir diese Worte in der alleinigen Absicht, dich von den vergänglichen Dingen der Erde zu heiligen und dir zu helfen, in das Reich ewigwährender Herrlichkeit einzutreten, damit du, so Gott will, unter denen seiest, die darin wohnen und herrschen. …

16. ÄL 114/19 aus Súrih-i-Mulúk

Höre aufmerksam auf die Worte, o König, die Wir an dich richten. Gebiete dem Unterdrücker, von seiner Willkür abzulassen, und sondere die, die Unrecht begehen, von denen ab, die deinen Glauben bekennen. Bei der Gerechtigkeit Gottes! Die Heimsuchungen, die Wir erlitten, sind so groß, daß jede Feder, die sie schildert, unvermeidlich von Schmerz überwältigt wird. Keiner von denen, die wirklich glauben und an der Einheit Gottes festhalten, kann die Last ihres Berichtes ertragen. So groß waren Unsere Leiden, daß selbst die Augen Unserer Feinde und darüber hinaus die eines jeden einsichtsvollen Menschen über Uns geweint haben. Allen diesen Prüfungen wurden Wir unterworfen, obwohl Wir Uns dir näherten und dem Volk geboten, unter deinen Schutz zu treten, damit du eine feste Burg seiest denen, die an die Einheit Gottes glauben und sie hochhalten.

17. ÄL 114/20

War Ich dir, o König, jemals ungehorsam? Habe Ich jemals eines deiner Gesetze übertreten? Kann irgendeiner der Amtsträger, die dich im ‚Iráq vertraten, einen Beweis erbringen, der Meine Untreue gegen dich belegen könnte? Nein, bei Ihm, dem Herrn aller Welten! Keinen Augenblick lang lehnten Wir Uns gegen dich oder einen deiner Amtsträger auf. Niemals, so Gott will, werden Wir Uns gegen dich empören, sollten Wir auch noch schwereren Prüfungen ausgesetzt werden, als Wir sie jemals in der Vergangenheit erlitten haben.

 

18. ÄL 114/21

Am Tage und zur Nachtzeit, am Abend und am Morgen beten wir zu Gott um deinetwillen, daß Er dir gnädig helfe, Ihm zu gehorchen und Seine Gebote zu halten, und daß Er dich vor den Scharen der Bösen beschütze. Darum tue, wie es dir gefällt, und behandle Uns, wie es deiner Stufe entspricht und deiner Herrschaft geziemt. Vergiß nicht das Gesetz Gottes bei allem, was du jetzt oder in kommenden Tagen zu erreichen strebst. Sprich: Preis sei Gott, dem Herrn aller Welten!

AN NASIRI’D-DIN SHAH

1. VTK 10/4 (S.71) aus Lawh-i-Sultan

O König! Ich war nur ein Mensch wie andere und schlief auf Meinem Lager – siehe, da wehten die Winde des Herrlichsten über Mich und gaben Mir Kenntnis von allem, was war. Diese Sache ist nicht von Mir, sondern von Dem, welcher allmächtig und allwissend ist. Und Er gebot Mir, Meine Stimme zu erheben zwischen Erde und Himmel, und um dessentwillen befiel Mich, worüber ein jeder Mensch mit Einsicht weinte. Die allgemein übliche Gelehrsamkeit der Menschen studierte Ich nicht; ihre Schulen betrat Ich nicht. Frage nach in der Stadt, wo Ich wohnte, auf daß du wohl versichert seiest, daß Ich nicht zu denen gehöre, die falsch reden. Das ist nur ein Blatt, das die Winde des Willens deines Herrn, des Allmächtigen, des Allgepriesenen, bewegt haben. Kann es ruhig bleiben, wenn der Sturmwind weht? Nein, bei Ihm, dem Herrn aller Namen und Eigenschaften! Er bewegt es, wie Er will. Das Vorübergehende ist wie ein Nichts vor Ihm, dem Ewigen. Sein allbezwingender Ruf hat Mich erreicht und ließ Mich Seinen Lobpreis unter allem Volke anstimmen. Fürwahr, Ich war wie ein Toter, als Sein Befehl erscholl. Die Hand des Willens deines Herrn, des Mitleidigen, des Barmherzigen, verwandelte Mich. Kann irgend jemand aus eigenem Willen das aussprechen, weswegen alle Menschen, hoch und niedrig, sich gegen ihn erheben werden? Nein, bei Ihm, der die Feder die ewigen Geheimnisse lehrte: das kann nur, wem die Gnade des Allmächtigen, des Allgewaltigen Kraft gab. Die Feder des Höchsten wandte sich Mir zu und sprach: Fürchte dich nicht! Berichte Seiner Majestät, dem Sháh, was über dich gekommen ist. Wahrlich, sein Herz ist in der Hand deines Herrn, des Gottes der Barmherzigkeit, damit vielleicht die Sonne der Gerechtigkeit und Freigebigkeit über dem Horizonte seines Herzens aufstrahlt. So wurde die Verordnung unwiderruflich festgesetzt durch Ihn, den Allweisen.

2. VTK 10/5 (S.72)

O König, blicke auf diesen jungen Mann mit den Augen der Gerechtigkeit. Urteile sodann aufrichtig über das, was Ihn befallen hat. Wahrhaftig, Gott hat dich zu Seinem Schatten gemacht unter den Menschen und zum Zeichen Seiner Macht für alle, die auf Erden wohnen. Urteile zwischen Uns und denen, die Uns Unrecht taten ohne Beweis und ohne ein erleuchtendes Buch. Sie, die um dich sind, lieben dich um ihres eigenen Vorteils willen, wogegen dieser junge Mann dich um deines Vorteils willen liebt und keinen Wunsch hat, als dich dem Sitze der Gnade näher zu bringen und dich der rechten Hand der Gerechtigkeit zuzuführen. Dein Herr ist Zeuge dessen, was Ich erkläre.

3. VTK 10/6

O König! Wenn du dein Ohr dem Laut der Feder der Herrlichkeit und dem Gurren der Taube der Ewigkeit zuneigtest, die auf den Zweigen des Lotosbaumes, über den es kein Hinausgehen gibt, den Lobpreis Gottes, des Schöpfers aller Namen, der Erde und des Himmels, singt, so würdest du auf eine solche Stufe gelangen, von welcher aus du in der Welt des Daseins nichts als den Glanz des Angebeteten schauen und deine Herrschaft als das Unwürdigste deines Besitzes ansehen würdest; du würdest sie jedem überlassen, der sie gerade begehrt, und dein Angesicht dem Horizont zuwenden, der im Lichte Seines Antlitzes erglüht. Auch würdest du die Bürde der Herrschaft nur noch tragen wollen, um damit deinem Herrn, dem Erhabenen, dem Höchsten, zu helfen. Dann würden dich die Himmelsbewohner segnen. Ach, wie herrlich ist diese erhabenste Stufe – könntest du doch zu ihr gelangen durch die Macht deiner Herrschaft, die erkannt wird als vom Namen Gottes hergeleitet …

4. VTK 10/7 (S.73)

O König des Zeitalters! Die Augen dieser Flüchtlinge sind der Barmherzigkeit des Barmherzigsten zugewandt und auf sie geheftet. Es besteht kein Zweifel, daß diesen Trübsalen die Ausgießungen höchster Barmherzigkeit folgen werden und daß nach diesen schrecklichen Anfeindungen ein überströmendes Glück kommen wird. Wir hoffen sehr, daß Seine Majestät der Sháh diese Dinge selbst untersuchen und den Herzen Hoffnung brngen werde. Was Wir deiner Majestät unterbreiteten, ist fürwahr zu deinem höchsten Nutzen. Und Gott, wahrlich, ist für Mich hinreichend Zeuge …

5. VTK 10/8

O Sháh, geschähe es doch, daß du Mir gestattetest, dir das zu senden, was die Augen ergötzt, die Seelen beruhigt und jeden ehrlich gesinnten Menschen überzeugt, daß bei Ihm die Erkenntnis des Buches ist … Wäre die Zurückweisung durch die Narren und die falsche Nachsicht der Geistlichen nicht gewesen, so hätte Ich eine Rede gehalten, welche die Herzen durchschauert und in ein Reich entführt hätte, wo das Rauschen der Winde zu hören wäre: „Keinen Gott gibt es außer Ihm! …“

6. VTK 10/9

O Sháh, Ich habe auf dem Pfade Gottes geschaut, was noch kein Auge schaute und kein Ohr hörte … Wie zahlreich sind die Trübsale, welche auf Mich herabströmten und bald noch herabströmen werden! Ich schreite woran, den Blick auf Ihn gerichtet, den Allmächtigen, den Allgütigen, während hinter Mir die Schlange gleitet. Meine Augen haben Tränen vergossen, bis Mein Bett von ihnen getränkt war. Aber Ich gräme Mich nicht um Mich. Bei Gott! Mein Haupt sehnt sich nach dem Speer aus Liebe zu seinem Herrn. Ich ging nie an einem Baum vorbei, ohne daß Mein Herz ihn anredete und sprach: „O würdest du doch in Meinem Namen abgehauen und Mein Leib an dir auf dem Pfade Meines Herrn gekreuzigt!“ … Bei Gott! Obgleich Müdigkeit Mich niederdrückt, Hunger Mich verzehrt, der nackte Fels Mein Bett ist und die Tiere des Feldes Meine Gefährten sind, will Ich nicht klagen, sondern geduldig ausharren, wie jene mit Standhaftigkeit und Festigkeit Begabten durch die Kraft Gottes, des ewigen Königs und Schöpfers der Nationen, ausgeharrt haben. Gott will Ich Dank in allen Lebenslagen darbringen. Wir bitten, Er möge in Seiner Güte – gepriesen sei Er! – durch diese Kerkerhaft die Nacken der Menschen Von Ketten und Fesseln befreien und mit aufrichtigem Angesicht sich Seinem Antlitz zuwenden lassen, Ihm, dem Mächtigen, dem Freigebigen. Er ist bereit, jedem zu antworten, der Ihn anruft, und Er ist denen nahe, die mit Ihm Umgang pflegen.

AN DIE FÜHRER AMERIKAS

 

1. AQ k88

O ihr Herrscher Amerikas und ihr Präsidenten seiner Republiken! Horcht, was die Taube auf dem Zweig der Ewigkeit singt: „Es ist kein Gott außer Mir, dem Ewigwährenden, dem Vergeber, dem Allgroßmütigen.“ Schmückt den Tempel der Herrschaft mit der Zier der Gerechtigkeit und der Gottesfurcht und krönt ihn mit dem Gedenken eures Herrn, des Schöpfers der Himmel. Dies rät euch Er, der Tagesanbruch der Namen, wie es Ihm von dem Allwissenden, dem Allweisen, befohlen ist. Der Verheißene ist auf dieser herrlichen Stufe erschienen, und alle Wesen, sichtbar und unsichtbar, frohlockten darob. Nutzet den Tag Gottes! Ihm zu begegnen ist fürwahr besser für euch als alles, was die Sonne bescheint – O daß ihr es doch wüßtet! O Schar der Herrscher! Hört auf das, was vom Tagesanbruch der Erhabenheit aufsteigt: „Wahrlich, es ist kein Gott außer Mir, dem Herrn der Rede, dem Allwissenden.“ Verbindet den Verletzten mit den Händen der Gerechtigkeit und zermalmet den Unterdrücker auf der Höhe seiner Macht mit der Rute der Gebote eures Herrn, des Gesetzgebers, des Allweisen.

AN DIE GEWÄHLTEN VERTRETER DES VOLKES IN ALLEN LÄNDERN

1. ÄL 120/1 aus Tablet an Königin Viktoria

O ihr gewählten Vertreter des Volkes in jedem Land! Beratet miteinander und faßt euch nur das angelegen sein, was der Menschheit nützt und ihre Lage bessert – so ihr zu denen gehört, die achtsam prüfen! Betrachtet die Welt wie einen menschlichen Körper: Obwohl er bei seiner Erschaffung gesund und vollkommen war, ist er aus verschiedenen Ursachen von schweren Störungen und Krankheiten befallen worden. Keinen einzigen Tag lang wurde ihm Linderung zuteil, nein, im Gegenteil, sein Übel verschlimmerte sich, weil er in die Behandlung unwissender Ärzte fiel, die ihren persönlichen Wünschen nachgaben und sich schmählich irrten. Wenn einmal durch die Sorgfalt eines fähigen Arztes ein Glied des Körpers geheilt wurde, so blieb dennoch der Rest so leidend wie zuvor. So unterrichtet euch der Allwissende, der Allweise.

2. ÄL 120/2

Wir sehen ihn an diesem Tage der Gewalt von Herrschern ausgeliefert, die so trunken sind von Hochmut, daß sie ihren eigenen wahren Vorteil nicht deutlich wahrzunehmen vermögen, und noch viel weniger eine so verblüffende, herausfordernde Offenbarung wie diese erkennen können. Und wann immer einer von ihnen bestrebt war, den Zustand der Welt zu bessern, so lag sein Beweggrund, ob er es eingestand oder nicht, im eigenen Gewinn, und die Unwürdigkeit dieses Beweggrundes hat seine Heilkraft beschränkt.

3. ÄL 120/3

Was der Herr als höchstes Mittel und mächtigstes Werkzeug für die Heilung der ganzen Welt verordnet hat, ist die Vereinigung aller ihrer Völker in einer allumfassenden Sache, einem gemeinsamen Glauben. Dies kann nicht anders erreicht werden als durch die Macht eines befähigten, allgewaltigen und erleuchteten Arztes. Wahrlich, dies ist die Wahrheit, und alles andere ist nichts als Irrtum.

AUFRUFE AN DIE RELIGIÖSEN FÜHRER IN IHRER GESAMTHEIT

1. AQ k99 ÄL 98/1 VTK 20/17 (S.128f)

Sprich: O ihr Schar der Geistlichen! Wägt Gottes Buch nicht mit Maßstäben und Wissenschaften, wie sie bei euch im Schwange sind. Denn das Buch selbst ist die untrügliche Waage, die unter den Menschen aufgestellt ist. Auf dieser vollkommenen Waage muß alles gewogen werden, was die Völker und Geschlechter der Erde besitzen, während ihre Gewichte nach ihrem eigenen Richtmaß geprüft werden sollten – könntet ihr es doch erkennen!

2. AQ k100 ÄL 98/2

Bitterlich weint das Auge Meiner liebenden Güte über euch, weil ihr versäumt habt, Ihn zu erkennen, den ihr Tag und Nacht, des Abends wie des Morgens, anruft. O ihr Menschen, schreitet mit schneeweißem Antlitz und strahlendem Herzen voran zu dem gesegten, hochroten Ort1, wo der Sidratu’l-Muntahá2 ruft: „Wahrlich, es ist kein Gott außer Mir, dem allmächtigen Beschirmer, dem Selbstbestehenden!“

12 s.AQ n127-n128

3. AQ k101 ÄL 98/3

O ihr Schar der Geistlichen! Wer ist unter euch, der sich an enthüllender Schau und Einsicht mit Mir messen könnte? Wo ist der zu finden, der zu behaupten wagt, Mir an Rede und Weisheit ebenbürtig zu sein? Nein, bei Meinem Herrn, dem Allbarmherzigen! Alles auf Erden wird vergehen, dies aber ist das Antlitz eures Herrn, des Allmächtigen, des Vielgeliebten.

4. AQ k102 ÄL 98/4

Wir haben bestimmt, O Menschen, daß der höchste, letzte Zweck aller Gelehrsamkeit die Anerkennung dessen sei, der das Ziel aller Erkenntnis ist; und doch seht, wie ihr eurer Gelehrsamkeit gestattet habt, euch wie durch einen Schleier zu trennen von Ihm, dem Tagesanbruch dieses Lichtes, durch den alles Verborgene offenbart worden ist. Könntet ihr den Quell entdecken, woraus der Glanz dieser Rede strömt, ihr würdet die Völker der Welt und all ihren Besitz verwerfen und euch diesem gesegneten Throne der Herrlichkeit nahen.

5. AQ k103 ÄL 98/5

Sprich: Dies ist wahrlich der Himmel, in dem das Mutterbuch1 verwahrt ist, könntet ihr es doch verstehen! Er ist es, der den Felsen rufen ließ, der den Brennenden Busch auf dem Berge hoch über dem Heiligen Lande die Stimme erheben und verkünden ließ: „Das Reich ist Gottes, des souveränen Herrn über alle, des Allmachtvollen, des Liebenden!“

1 s.AQ n129

6. AQ k104 ÄL 98/6

Wir haben weder eine Schule besucht noch eure Abhandlungen gelesen. Neigt euer Ohr den Worten dieses Ungelehrten. Er ruft euch vor Gott, den Ewigbestehenden. Dies ist besser für euch als alle Schätze der Erde, könntet ihr es doch begreifen.

7. AQ k165 k166u k167u k169 k171 VTK 20/18 (S.129)

O Schar der Geistlichen! Als Meine Verse herabgesandt und Meine klaren Zeichen offenbart waren, fanden Wir euch hinter Schleiern. Dies ist fürwahr seltsam … Wir haben die Schleier zerrissen. Hütet euch, daß ihr das Volk nicht durch einen neuen Schleier aussperrt. Sprengt die Ketten eitler Vorstellungen im Namen des Herrn aller Menschen, und gehöret nicht zu den Irreführenden. Solltet ihr euch Gott zuwenden und Seine Sache annehmen, so schafft nicht Unordnung in ihr und meßt Gottes Buch nicht an euren selbstischen Neigungen. Wahrlich, dies ist Gottes Rat ehedem und immerdar … Hättet ihr an Gott geglaubt, als Er sich offenbarte, so hätten sich die Menschen nicht von Ihm abgewandt, noch wäre Uns widerfahren, was ihr heute schaut. Fürchtet Gott und gehört nicht zu den Achtlosen … Dies ist die Sache, die euren Aberglauben und all eure Götzenbilder erbeben ließ … O Schar der Geistlichen! Hütet euch, rings im Lande Streit zu stiften, wie ihr die Ursache wart, daß der Glaube von Anfang an zurückgewiesen wurde. Sammelt das Volk um dieses Wort, das die Steine ausrufen läßt: „Das Reich ist Gottes, des Dämmerorts aller Zeichen!“ … Reißt die Schleier so auseinander, daß die Bewohner des Königreiches sie reißen hören. Das ist Gottes Befehl in vergangenen wie in künftigen Tagen. Selig der Mensch, der befolgt, was ihm geboten ward, und wehe dem Nachlässigen!

8. VTK 20/19 (S.129)

O Schar der Geistlichen! Wie lange wollt ihr die Speere des Hasses auf das Antlitz Bahás richten? Zügelt eure Feder! Seht, die Erhabenste Feder spricht zwischen Erde und Himmel. Fürchtet Gott und folgt nicht euren Wünschen, die das Antlitz der Schöpfung entstellt haben! Reinigt eure Ohren, auf daß sie der Stimme Gottes lauschen. Bei Gott! Sie ist wie ein Feuer, das die Schleier verzehrt, und wie Wasser, das die Seelen all derer reinigt, die im Weltall sind.

9. VTK 20/20 (S.130)

O Schar der Geistlichen!, kann sich einer von euch mit dem göttlichen Jüngling in der Arena der Weisheit und der Verkündung messen oder sich mit Ihm in den Himmel der inneren Bedeutung und der Auslegung erheben? Nein, bei Meinem Herrn, dem Gott der Barmherzigkeit! Alle wurden am heutigen Tage durch das Wort deines Herrn ohnmächtig. Sie sind sogar wie tot und leblos außer dem, den dein Herr, der Allmächtige, der Unbeschränkte, zu verschonen gewillt ist. Ein solcher Mensch gehört wahrlich zu den mit Erkenntnis Begabten in den Augen Dessen, der der Allwissende ist. Die Insassen des Paradieses und die Bewohner der geheiligten Stätten segnen ihn zur Abendzeit und zur Morgendämmerung. Kann einer mit Holzbeinen einem Widerstand leisten, dessen Füße Gott aus Stahl gemacht hat? Nein, bei Ihm, der das All der Schöpfung erleuchtet!

10. VTK 20/21

Als Wir genau darauf achteten, entdeckten Wir, daß Unsere Feinde zum größten Teil Geistliche sind … Unter dem Volke sind welche, die sagten: `Er hat die Geistlichen verworfen.` Sprich: „Ja, bei Meinem Herrn! Ich war gewißlich Der, welcher die Götzenbilder zerschlug.“ … Wahrlich, Wir haben die Trompete, die Unsere Erhabenste Feder ist, erschallen lassen, und siehe, die Geistlichen und die Gelehrten, die Doktoren und die Herrscher fielen betäubt nieder, ausgenommen solche, die Gott als Zeichen Seiner Gnade bewahrte, und Er, wahrlich, ist der Allgütige, der Urewige aller Tage.

11. VTK 20/22

O Schar der Geistlichen! Werft eitle Phantasiegebilde und Einbildungen beiseite und wendet euch dann dem Horizonte der Gewißheit zu. Ich schwöre bei Gott: Alles, was ihr besitzt, wird euch nichts nützen, weder alle Schätze der Erde noch die Führerschaft, die ihr euch angeeignet habt. Fürchtet Gott und gehört nicht zu den Ver!orenen! … Sprich: O Schar der Geistlichen! Legt alle eure Schleier und Hüllen beiseite. Schenkt euer Ohr dem, wozu euch die Erhabenste Feder an diesem wunderbaren Tage ruft … Die Welt ist durch eure eitlen Einbildungen mit Staub beladen, und die Herzen der Gott Nahen werden von eurer Grausamkeit gequält. Fürchtet Gott und gesellt euch zu denen, die gerecht urteilen …

12. VTK 20/23 (S.131)

O ihr Dämmerungsorte der Erkenntnis, hütet euch davor, daß man euch ändere. Denn wenn ihr euch ändert, werden sich die meisten Menschen desgleichen ändern. Wahrlich, dies ist ein Unrecht an euch und an anderen … Ihr gleicht einer Quelle. Wenn sie sich verändert, werden die Ströme, die ihr entstammen, sich verändern. Fürchtet Gott und gesellt euch zu den Gottesfürchtigen! Wenn das Herz des Menschen verdorben wird, werden seine Glieder gleicherweise verdorben werden. Und ähnlich, wenn die Wurzel eines Baumes verdorben wird, so werden seine Äste, seine Triebe, seine Blätter und seine Früchte verdorben werden.

13. VTK 20/24

Sprich: O Schar der Geistlichen! Seid ehrlich, Ich beschwöre euch bei Gott, und vernichtet nicht die Wahrheit durch die Dinge, die ihr besitzt. Wahrlich, es wird euch helfen, und wird euch Gott, dem Mächtigen, dem Großen, nahe bringen. Bedenkt und ruft euch ins Gedächtnis, wie das Volk Muhammad, den Apostel Gottes, verleugnete, als Er erschien. Sie beschuldigten Ihn derart, daß der Geist (Jesus) auf Seiner Erhabensten Stufe wehklagte und der Geist der Treue aufschrie. Bedenkt weiter, was vor Ihm die Apostel und Gottgesandten durch die Hände der Ungerechten befallen hat. Wir erwähnen euch um Gottes willen, erinnern euch an Seine Zeichen und verkünden euch die Dinge, die denen verordnet sind, die Ihm im erhabensten Paradiese und im allerhöchsten Himmel nahe sind. Wahrlich, Ich bin der Verkünder, der Allwissende. Er ist um eurer Erlösung willen gekommen und hat die Leiden ertragen, damit ihr auf der Leiter der Äußerungen zum Gipfel des Verstehens emporsteigen mögt … Bedenkt mit Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit das, was herabgesandt wurde. Wahrlich, dies wird euch durch die Wahrheit erhöhen und Dinge schauen lassen, die euch verschlossen waren, und es wird euch befähigen, Seinen perlenden Wein zu trinken.

14. VTK 27/7 (S.168)

Jene Geistlichen, die wahrhaft mit dem Schmuck der Erkenntnis geziert sind und einen rechtschaffenen Chrarakter besitzen, sind wahrlich wie ein Haupt für den Körper der Welt und wie Augen für die Völker. Die Führung der Menschheit ist allezeit von diesen gesegneten Seelen abhängig gewesen und ist es noch …

15. VTK 27/7

Der Geistliche, dessen Betragen rechtschaffen ist, und der Weise, der gerecht ist, sind wie der Geist für den Körper der Welt. Wohl dem Geistlichen, dessen Haupt mit der Krone der Gerechtigkeit geschmückt und dessen Tempel (Körper) mit dem Schmucke der Rechtschaffenheit geziert ist …

16. VTK 27/7

Der Geistliche, der den heiligsten Wein im Namen des höchsten Verordners ergriffen und getrunken hat, ist wie ein Auge für die Welt. Wohl denen, die ihm gehorchen und seiner gedenken …

17. VTK 27/7

Groß ist die Glückseligkeit jenes Geistlichen, der die Erkenntnis nicht zum Schleier werden ließ zwischen sich und dem Einen, der das Ziel aller Erkenntnis ist, und der, als der Selbstbestehende erschien, sich Ihm mit strahlendem Antlitz zugewandt hat. Er wird in Wahrheit zu den Gelehrten gezählt. Die Bewohner des Paradieses suchen die Segnung seines Odems, und seine Leuchte ergießt ihren Glanz über alle, die im Himmel und auf Erden sind. Wahrlich, er wird unter die Erben der Offenbarer gezählt. Wer ihn erschaut, hat fürwahr den Einen Wahren erschaut, und wer sich ihm zuzuendet, hat sich fürwahr Gott zugewandt, dem Allmächtigen, dem Allzueisen.

18. VTK 20/16 (S.128)

O Schar der Geistlichen! Ihr werdet euch künftighin nicht mehr im Besitze irgendeiner Macht sehen, denn wir haben sie von euch genommen und für solche bestimmt, die an Gott geglaubt haben, den Einen, den Allgewaltigen, den Allmächtigen, den Unbeschränkten.

AN PAPST PIUS IX

1. VTK 9/1 (S.58)

O Papst! Zerreiße die Schleier! Er, der Herr der Herren, ist gekommen, von Wolken überschattet, und der Ratschluß ist erfüllt worden durch Gott, den Allmächtigen, den Unendlichen … Wahrlich, Er ist wieder vom Himmel herniedergekommen, wie Er von dort zum ersten Male herniedergekommen war. Hüte dich, mit Ihm zu streiten, wie es die Pharisäer mit Ihm (Jesus) taten ohne ein klares Zeichen oder einen Beweis. Zu Seiner Rechten strömen die lebendigen Wasser der Gnade und zu Seiner Linken der auserlesene Wein der Gerechtigkeit, während vor Ihm die Engel des Paradieses einhergehen und das Banner seiner Zeichen tragen. Hüte dich, daß dich nicht irgendein Name von Gott ausschließe, dem Schöpfer von Himmel und Erde. Lasse die Vielt hinter dir und wende dich deinem Herrn zu, durch welchen die ganze Erde erleuchtet worden ist … Wohnst du in Palästen, während Er, der König der Offenbarung, in der trostlosesten Behausung lebt? Überlasse sie denen, die sie begehren, und wende dein Antlitz mit Freude und Wonne dem Reiche Gottes zu … Erhebe dich im Namen deines Herrn, des Gottes der Barmherzigkeit, inmitten der Völker der Erde und ergreife den Kelch des Lebens mit den Händen des Vertrauens; trinke du zuerst davon und biete ihn sodann solchen an, die sich Ihm inmitten der Völker allen Glaubens zuwenden …

2. VTK 9/2 (S.59)

Rufe dir Ihn, den Geist (Jesus), ins Gedächtnis zurück, wie bei Seinem Kommen die Gelehrtesten Seiner Zeit in Seinem eigenen Lande das Urteil gegen Ihn fällten, während einer, der nur ein Fischer war, an Ihn glaubte. Gebt darum acht, ihr Menschen mit einsichtswollen Herzen! Du bist in Wahrheit eine der Sonnen am Himmel Seiner Namen. Hüte dich, daß die Finsternis nicht ihre Schleier über dich breite und dich fernab von Seinem Lichte verhülle … Betrachte jene, die sich dem Sohne (Jesus) widersetzten, als Er zu ihnen mit Macht und Herrschaft kam. Wie viele von den Pharisäern warteten darauf, Ihn zu schauen, und wehklagten, weil sie von Ihm getrennt waren! Und doch, als der Duft Seines Kommens über sie wehte und Seine Schönheit sich enthüllte, da wandten sie sich von Ihm ab und stritten mit Ihm … Keiner, außer ganz wenigen, die jeglicher Macht bei den Menschen ermangelten, wandte sich Seinem Antlitz zu. Heute aber ist jeder mit Macht ausgestattete und mit Herrschaft bekleidete Mensch stolz auf Seinen Namen. Ebenso beachte, wie zahlreich heutzutage die Mönche sind, die sich in Meinem Namen in ihren Kirchen abgeschlossen haben und die, als die festgesetzte Zeit erfüllt war und Wir Unsere Schönheit enthüllten, Uns nicht erkannten, obwohl sie zur Abendzeit und zur Morgendämmerung nach Mir rufen …

3. VTK 9/3 (S.60)

Das Wort, das der Sohn werbarg, ist offenbar geworden. Es wurde in Gestalt des Menschentempels am heutigen Tage herabgesandt. Gesegnet sei der Herr, welcher der Vater ist! Wahrlich, Er ist zu den Völkern in Seiner größten Majestät gekommen. Wende dein Angesicht Ihm zu, o Schar der Rechtschaffenen! … Dies ist der Tag, da der Fels (Petrus) ausruft und jauchzt und den Lobpreis seines Herrn, des Allbesitzenden, des Höchsten, verherrlicht mit den Worten: „Seht, der Vater ist gekommen, und was euch werheißen ward in Seinem Reich ist erfüllt! …“ Mein Leib sehnt sich nach dem Kreuze, und Mein Haupt erwartet den Wurf des Speeres auf dem Pfade des Allbarmherzigen, auf daß die Welt von ihren Übertretungen geläutert werde …

4. VTK 9/4

O höchster Priester! Neige dein Ohr dem zu, was der Gestalter modernden Gebeins dir rät, wie es von Ihm, der Sein Größter Name ist, verkündet wird. Verkaufe den reich werzierten Kirchenschmuck, den du besitzest, und opfere ihn auf dem Pfade Gottes, der die Nacht auf den Tag und den Tag auf die Nacht folgen läßt. Übergib dein Königreich den Königen und tritt hervor aus deiner Wohnung, dein Angesicht zum Reich Gottes erhoben, dann verkünde, losgelöst von der Welt, das Lob deines Herrn zwischen Erde und Himmel. Dies gebot dir Er, der Besitzer aller Namen, von seiten deines Herrn, des Allmächtigen, des Allwissenden. Ermahne die Könige und sprich: „Verfahrt gerecht mit den Menschen. Hütet euch, die im Buche festgesetzten Grenzen zu überschreiten.“ Dies, wahrlich, geziemt dir. Hüte dich, dir die Dinge der Welt und ihre Reichtümer anzueignen. Überlasse sie denen, die sie begehren, und habe fest an dem, was dir von Ihm, dem Herrn der Schöpfung, befohlen ist. Sollte irgend jemand dir alle Schätze der Erde anbieten, so gönne ihnen nicht einmal einen Blick. Sei so, wie dein Herr gewesen ist. Also hat die Zunge der Offenbarung ausgesprochen, was Gott zum Schmucke des Buches der Schöpfung gemacht hat … 

Sollte die Trunkenheit des Weines Meiner Verse dich überkommen, und solltest du dich entschließen, vor dem Throne deines Herrn, des Schöpfers von Himmel und Erde zu erscheinen, so mache Meine Liebe zu deinem Gewande, Meine Erwähnung zu deinem Schilde und dein Vertrauen auf Gott, den Offenbarer aller Macht, zu deiner Wegzehrung. Wahrlich, der Tag der Ernte ist gekommen, und alle Dinge sind voneinander geschieden worden. Er hat das, was Er wollte, in den Gefäßen der Gerechtigkeit werwahrt und hat ins Feuer geworfen, was diesem verfallen ist. So ist es von deinem Herrn, dem Mächtigen, dem Liebevollen, an diesem verheißenen Tage beschlossen worden. Wahrlich, Er verordnet, was Ihm gefällt. Es gibt keinen anderen Gott außer Ihm, dem Allmächtigen, dem Allbezwingenden.

AN DIE GEISTLICHKEIT UND DIE VERSCHIEDENEN RELIGIONSANHÄNGER

1.

Einmal, wenden wir Uns an das Volk der Thora und laden es vor Ihn, den offenbarer von Versen, der gekommen ist von Dem, der die Nacken der Menschen beugt … Ein anderes Mal wenden wir Uns an das Volk des Evangeliums und sprechen: „Der Allherrliche ist gekommen in diesem Namen, durch den der Odem Gottes über alle Bereiche wehte“ … Und wieder ein anderes Mal wenden wir Uns an das Volk des Qur’án und sagen: „Fürchtet den Allbarmherzigen und verspottet nicht Ihn, durch den alle Religionen begründet wurden.“ … Wisse des weiteren, daß wir an die Magier (Zoroastrier) Tablets gerichtet und sie mit Unserem Gesetze geschmückt haben … Wir haben darin das Wesen aller in ihren Büchern enthaltenen Hinweise und Gleichnisse geoffenbart. Wahrlich, der Herr ist der Allmächtige, der Allwissende.

2. ÄL 11/4 , BAK 1/4 aus Karmel-Tablet

Rufe aus gen Zion, o Karmel, und künde die frohe Botschaft: Er, der den sterblichen Augen verborgen war, ist gekommen! Seine allbezwingende Herrschaft ist offenbar, Seine allumfassende Herrlichkeit ist enthüllt worden. Hüte dich, daß du nicht zögerst oder schwankst. Eile und umschreite die Stadt Gottes, die vom Himmel herabgekommen ist, die himmlische Kaaba, in Anbetung umkreist von den Begünstigten Gottes, den Reinen im Herzen und der Schar der erhabensten Engel. O wie sehne Ich Mich, jedem Ort des Erdkreises die frohe Botschaft dieser Offenbarung zu verkünden und sie in jede seiner Städte zu tragen, einer Offenbarung, zu der das Herz des Sinai hingezogen wurde, und in deren Namen der Brennende Busch ruft: „Gottes, des Herrn der Herren, sind die Reiche der Erde und des Himmels!“ Wahrlich, dies ist der Tag, da Land und Meer frohlocken über diese Verkündigung, der Tag, für den aufbewahrt wurde, was Gott aus einer Großmut, die jenseits der Fassungskraft des sterblichen Verstandes oder Herzens liegt, zu offenbaren bestimmt hat. Bald wird Gott Seine Arche auf dich zusteuern und das Volk Bahás offenbaren, das im Buche der Namen erwähnt ist.

3. VTK 20/7 (S.121) dem Jüdischen Volk

Das Größte Gesetz ist gekommen und die Urewige Schönheit herrscht auf dem Throne Davids. So hat Meine Feder gesprochen, was die Chroniken vergangener Zeitalter berichtet haben. Heute aber ruft David laut und spricht: „O mein liebreicher Herr! Zähle Du mich zu denen, die standhaft geblieben sind in Deiner Sache, o Du, durch den die Angesichter erleuchtet wurden und die Schritte gestrauchelt sind!“

4. VTK 20/7

Der Odem wurde ausgesandt, und der Windhauch hat geweht, und von Zion ist erschienen, was verborgen war, und von Jerusalem ist die Stimme Gottes, des Einen, des Unvergleichlichen, des Allwissenden, gehört worden.

5. BSW 209 VTK 20/7

Lausche dem Gesang Davids. Er sagt „Wer wird mich in die feste Stadt bringen?“ Die feste Stadt ist Akká, welches das Größte Gefängnis genannt wurde und welches eine Festung und mächtige Wälle besitzt … Lies genau, was Jesaja in seinem Buche gesprochen hat. Er sagt: „Steige auf den hohen Berg, o Zion, die du frohe Botschaften bringest; erhebe deine Stimme mit Macht, o Jerusalem, die du frohe Botschaften bringest. Erhebe sie und fürchte dich nicht. Sprich unter den Städten Judas: Schauet auf euren Gott! Sehet, der Herr Gott wird kommen mit starker Hand und Sein Arm soll für Ihn herrschen.“ Heute sind alle Zeichen erschienen. Eine große Stadt ist vom Himmel herabgestiegen und Zion bebt und jubelt vor Freude über die Offenbarung Gottes, denn sie hat die Stimme Gottes auf allen Seiten vernommen.

6. VTK 26/2 (S.162) aus Tablet an Pius IX

O Schar der Christen! Wir haben Uns euch schon zu einem früheren Zeitpunkt offenbart, und ihr habt Mich nicht erkannt. Dies ist noch einmal eine günstige Gelegenheit, die euch gewährt wird. Dies ist der Tag Gottes, wendet euch Ihm zu … Der Geliebte wünscht nicht, daß ihr vom Feuer eurer Leidenschaften verzehrt werdet. Wäret ihr von Ihm wie durch einen Schleier abgeschlossen, so wäre dies aus keinem anderen Grunde als eurer eigenen Widerspenstigkeit und Unwissenheit. Ihr erwähnt Mich und kennt Mich doch nicht. Ihr ruft Mich an, aber ihr achtet nicht auf Meine Offenbarung … O Völker des Evangeliums! Sie, die nicht im Königreich waren, sind jetzt eingetreten, während Wir euch an diesem Tage zögernd am Tore stehen sehen. Zerreißt die Schleier durch die Kraft eures Herrn, des Allmächtigen, des Allgütigen, und tretet dann in Meinem Numen ein in Mein Königreich. So befiehlt euch Er, der euch ewiges Leben wünscht … O Kinder des Königreiches! Wir sehen euch in Finsternis. Wahrlich, dies geziemt euch nicht. Habt ihr angesichts des Lichtes Furcht wegen eurer Taten? Wendet euch Ihm zu … Wahrlich, Er (Jesus) sagte: „Folget Mir nach, und Ich will euch zu Menschenfischern machen.“

7. VTK 26/3

Wahrlich, Wir sind um euretwillen gekommen und haben die Trübsal der Welt um eurer Rettung willen getragen. Flieht ihr Den, der Sein Leben aufopferte, damit ihr belebt werdet? Fürchtet Gott, o ihr Anhänger des Geistes (Jesus), und wandelt nicht in den Fußstapfen eines jeden Geistlichen, der weit in die Irre gegangen ist … Öffnet die Türen eurer Herzen. Wahrlich, Er, der Geist (Jesus), steht davor. Warum haltet ihr euch fern von Ihm, der euch zu einer strahlenden Höhe bringen will? Sprich: Wahrlich, Wir haben euch die Pforten des Königreiches geöffnet. Wollt ihr vor Meinem Antlitz die Türen eurer Häuser verriegeln? Wahrlich, dies ist nichts als ein schmerzlicher Irrtum.

8. VTK 25/2 (S.155)

O Schar der Patriarchen! Er, der euch in den Schriften verheißen wurde, ist gekommen. Fürchtet Gott und folgt nicht den eitlen Einbildungen der Abergläubischen. Legt die Dinge, die ihr besitzt, beiseite und haltet euch am Tablet Gottes durch Seine höchste Macht fest. Dies ist besser für euch als alle eure Besitztümer. Dies bezeugt jedes verständige Herz und jeder einsichtsvolle Mensch. Seid ihr stolz auf Meinen Namen und schließt euch doch von Mir ab wie mit einem Schleier? Wahrlich, das ist seltsam!

9. VTK 25/3

O Schar der Erzbischöfe! Er, der Herr aller Menschen, ist erschienen. Auf dem Felde der Führung ruft Er die Menschheit, während ihr zu den Toten gezählt werdet! Groß ist die Glückseligkeit dessen, der durch Gottes Hauch erweckt wird und in diesem klaren Namen von den Toten aufersteht.

10. VTK 25/4

O Schrar der Bischöfe! Zittern hat alle Geschlechter der Erde ergriffen, und Er, der ewige Vater, ruft laut zwischen Erde und Himmel. Gesegnet das Ohr, das gehört hat, und das Auge, das gesehen hat, und das Herz, das sich Ihm zugewandt hat, dem Punkte der Anbetung aller, die in den Himmeln und auf Erden sind. … 

11. VTK 25/4

O Schar der Bischöfe! Ihr seid die Sterne des Himmels Meiner Erkenntnis. Meine Barmherzigkeit wünscht nicht, daß ihr auf die Erde fallt. Meine Gerechtigkeit aber erklärt: „Dies ist, was der Sohn (Jesus) bestimmt hat.“ Und was immer aus Seinem untadeligen, die Wahrheit sprechenden, glaubwürdigen Munde kam, kann niemals geändert werden. Wahrlich, die Glocken verkünden Meinen Namen und wehklagen über Mir, aber Mein Geist jubelt in offenkundiger Freude. Der Körper des Geliebten sehnt sich nach dem Kreuz, und Sein Haupt begehrt den Speer auf dem Pfade des Allbarmherzigen. Die Gewalt des Unterdrückers kann Ihn in keiner Weise von Seinem Ziel abhalten … Die Sterne am Himmel der Erkenntnis sind gefallen, sie, die ihre Beweise anführen, um die Wahrheit Meiner Sache zu beweisen, und die von Gott in Meinem Namen reden. Als Ich zu ihnen in Meiner Majestät kam, wandten sie sich dennoch von Mir ab, Wahrlich, sie gehören zu den Gefallenen. Das ist es, was der Geist (Jesus) weissagte, als Er in der Wahtheit kam und Ihn die jüdischen Gelehrten schmähten, bis sie begingen, was den Heiligen Geist wehklagen und die Augen derer, die Gott nahe sind, weinen ließ.

12. VTK 25/5 (S.156)

O Schar der Priester! Laßt die Glocken und kommt dann aus euren Kirchen. Es geziemt euch, an diesem Tage den Größten Namen laut unter den Völkern zu verkünden. Zieht ihr vor, stille zu sein, während jeder Stein und jeder Baum laut aufjauchzt: „Der Herr ist in Seiner größten Herrlichkeit gekommen!“ … Er, der die Menschen in Meinem Namen versammelt, ist wahrlich von Mir und wird verkünden, was die Macht aller übersteigt, die auf Erden sind … Laßt den Odem Gottes euch erwecken. Wahrlich, er hat über die Welt geweht. Wohl dem, der seinen Duft empfunden hat und unter die ganz Sicheren gezählt worden ist!

13. VTK 25/5

O Schar der Priester! Der Tag der Abrechnung ist gekommen, der Tag, da Er, der im Himmel war, erschienen ist. Wahrlich, Er ist der Eine, der euch verheißen wurde in den Büchern Gottes, des Heiligen, des Allmächtigen, des Allgepriesenen. Wie lange werdet ihr in der Wildnis der Achtlosigkeit und des Aberglaubens wandern? Wendet euch mit euren Herzen eurem Herrn zu, dem Vergebenden, dem Großmütigen.

14. VTK 25/6 (S.157)

O Schar der Mönche! Schließt euch nicht ab in Kirchen und Klöstern. Kommt mit Meiner Erlaubnis hervor und befaßt euch mit dem, was euren Seelen und den Seelen der Menschen nützen wird. Dies befiehlt euch der König des Tages der Abrechnung. Schließt euch in die Feste Meiner Liebe ein. Wahrlich, dies ist eine angemessene Abgeschlossenheit – wäret ihr doch unter denen, die dies wahrnehmen. Wer sich in einem Haus abschließt, ist fürwahr wie ein Toter. Es geziemt dem Menschen, das aufzuzueisen, was allem Erschaffenen Nutzen bringt: und wer keine Frucht hervorbringt, der taugt für das Feuer. Solches rät euch euer Herr, und Er, wahrlich, ist der Allmächtige, der Allgütige. Schließt die Ehe, damit nach euch ein anderer euren Platz ausfüllen möge. Wir haben euch treulose Taten verboten, nicht aber das, was Treue beweisen wird. Habt ihr euch an die Normen geklammert, die euer eigenes Selbst aufgestellt hat, und das Richtmaß Gottes von euch geworfen? 

Fürchtet Gott und gesellt euch nicht zu den Narren. Wenn nicht der Mensch, wer könnte Mich auf Meiner Erde erwähnen, und wie könnten Meine Merkmale und Mein Name geoffenbart worden sein? Denkt darüber nach und gehört nicht zu denen, die verhüllt sind und fest schlafen. Er, der nicht heiratete (Jesus), fand keinen Platz, wo Er wohnen oder Sein Haupt niederlegen konnte um dessentwillen, was die Hände der Verräter Ihm angetan haben. Seine Heiligkeit besteht nicht in dem, was ihr glaubt oder euch einbildet, sondern vielmehr in dem, was Wir besitzen. Bittet, auf daß ihr Seine Stufe begreifen möget, die erhöht wurde über die Vorstellung aller, die auf Erden wohnen. Gesegnet sind, die dies verstehen.

15. VTK 25/6

O Schar der Mönche! Wenn ihr Mir folgen werdet, dann werde Ich euch zu Erben Meines Königreiches machen. Und wenn ihr gegen Mich fehlt, so werde Ich es in Meiner Langmut geduldig ertragen, denn Ich bin wahrlich der Ewigvergebende, der Allbarmherzige … Bethlehem ist in Bewegung durch den Odem Gottes. Wir hören seine Stimme sprechen: „O großmütigster Herr! Wo ist Deine große Herrlichkeit aufgerichtet? Die süßen Düfte Deiner Gegenwart haben mir erquickt, nachdem ich durch meine Trennung von Dir verzagt war. Gepriesen seist Du, daß Du die Schleier gehoben hast und mit Macht in offenbarer Herrlichkeit gekommen bist.“ Wir riefen ihm zu aus dem Heiligtum der Hoheit und Größe: „O Bethlehem! Dieses Licht ist im Osten aufgegangen und nach dem Westen gezogen, bis es dich um Abend seines Lebens erreicht hat. So sage Mir: Erkennen die Söhne den Vater und anerkennen sie Ihn, oder verleugnen sie Ihn, wie Ihn (Jesus) ehemals das Volk verleugnete?“ Darauf schrie es auf und sprach: „Du bist in Wahrheit der Allwissende, der Bestunterrichtete.“

16. VTK 25/7 (S.158)

Bedenkt gleicherweise, wie zahlreich heutzutage die Mönche sind, die sich in den Kirchen in Meinem Namen abgeschlossen haben und die, als die festgesetzte Zeit gekommen war und Wir ihnen Unsere Schönheit enthüllten, verfehlten, Mich zu erkennen, obwohl sie nach Mir in der Morgendämmerung und zur Abendzeit rufen.

17. VTK 25/7

Lest ihr das Evangelium, und weigert euch dennoch, den allherrlichen Herrn anzuerkennen? Wahrlich, dies geziemt dir nicht, o Schar gelehrter Männer! … Die Düfte des Allbarmherzigen haben über alle Schöpfung geweht. Glücklich der Mensch, der seinen Wünschen entsagt und an der Führung festgehalten hat.

18. ÄL 18/4

Sprich: Habt ihr nicht den Qur’án gelesen? Lest ihn, damit ihr vielleicht die Wahrheit findet, denn dieses Buch ist wahrhaftig der gerade Pfad. Es ist der Weg Gottes für alle, die in den Himmeln, und für alle, die auf Erden sind. Ließet ihr den Qur’án auch unbeachtet, der Bayán kann euch nicht für abgelegen gelten. Seht ihn offen vor euren Augen. Lest seine Verse, damit ihr euch vielleicht dessen enthaltet, was die Boten Gottes trauern und klagen läßt.

19. ÄL 18/5

Eilt hervor aus euren Gräbern! Wie lange noch wollt ihr schlafen? Der zweite Posaunenruf ist erschallt. Auf wen schaut ihr? Dies ist euer Herr, der Gott des Erbarmens. Seht, wie ihr Seine Zeichen verleugnet! Die Erde erbebte mit gewaltigem Beben und hat ihre Last abgeworfen. Wollt ihr es nicht zugeben? Sprich: Wollt ihr nicht erkennen, daß die Berge wie Wollflocken1 wurden, daß die Menschen vor der ehrfurchtgebietenden Erhabenheit der Sache Gottes schwer in Bedrängnis gerieten? Seht doch, wie ihre Häuser leere Trümmer sind und sie selbst eine Schar Ertrunkener.

1 Qur’an 101/6

20. ÄL 18/6

Dies ist der Tag, da der Allbarmherzige in den Wolken des Wissens herabkam, bekleidet mit sichtbarer Herrschaft. Er weiß sehr wohl um der Menschen Taten. Er ist es, dessen Herrlichkeit niemand mißdeuten kann, könntet ihr es doch verstehen! Der Himmel jeder Religion wurde gespalten, die Erde menschlichen Begreifens klafft auseinander, und man sieht die Engel Gottes herniedersteigen. Sprich: Dies ist der Tag gegenseitiger Täuschung; wohin wollt ihr fliehen? Die Berge sind dahingeschwunden und die Himmel wurden zusammengefaltet,1 die ganze Erde ist in Seinem Griff, könntet ihr es doch verstehen! Wer kann euch schützen? Niemand, bei Ihm, dem Allbarmherzigen! Niemand außer Gott, dem Allmächtigen, dem Allherrlichen, dem Wohltätigen. jedes Weib, das eine Last im Leibe trug, hat sie ausgestoßen. Wir sehen die Menschen trunken an diesem Tage, dem Tag, da Menschen und Engel miteinander versammelt wurden.

1 vgl. Qur’an 39/68

21. ÄL 18/7

Gibt es noch einen Zweifel über Gott? Seht, wie Er vom Himmel Seiner Gnade herniedergekommen ist, gegürtet mit Macht und gekleidet mit Herrschaft! Gibt es noch einen Zweifel über Seine Zeichen? Öffnet eure Augen und seht Seinen klaren Beweis. Das Paradies ist euch zur Rechten nahegebracht, während die Hölle entfacht wurde. Seht ihre verzehrende Flamme! Eilt, in das Paradies einzutreten, zum Zeichen Unserer Barmherzigkeit für euch, und trinkt aus den Händen des Allbarmherzigen den Wein, der wahrhaft Leben ist.

22.

ÄL 17/1

Bei Ihm, der die Große Verkündigung ist. Der Allbarmherzige ist gekommen, bekleidet mit unzweifelhafter Herrschaft. Die Waage 1 ist ins Lot gebracht, und alle, die auf Erden wohnen, sind versammelt. Der Posaunenruf 2 ist erschallt, und siehe, alle Augen sind starr vor Entsetzen, und die Herzen aller in den Himmeln und auf Erden beben, ausgenommen jene, die der Hauch der Verse Gottes mit Leben erfüllte und die sich von allem gelöst haben.

1 vgl.Offb. 6/5 Qur. 55/8, 57/26, 21/48, 7/9-10, 23/103-104, 101/7-9, 18/106

2 Qur. 50/21, 50/43

23. ÄL 17/2

Dies ist der Tag, da die Erde ihre Botschaft kundtut. Die Übeltäter sind ihr zur Last, könntet ihr es doch begreifen. Der Mond eitlen Wahns ist gespalten, und der Himmel hat sich dicht mit Rauch umzogen. Wir sehen das Volk am Boden liegen, eingeschüchtert in Furcht vor deinem Herrn, dem Allmächtigen, dem Machtvollsten. Der Rufer hat gerufen, und die Menschen wurden hinweggerafft, so groß war die Kraft Seines Zornes. Das Volk zur Linken seufzt und jammert. Das Volk zur Rechten weilt in herrlichen Wohnungen; sie trinken den Wein, der in Wahrheit Leben ist, aus den Händen des Allbarmherzigen, und sie sind wahrlich die Glückseligen.

24. ÄL 17/3

Die Erde wurde erschüttert und die Gebirge schwanden dahin und die Engel sind Reihe um Reihe vor Uns erschienen. Die meisten Menschen sind in ihrer Trunkenheit verwirrt und tragen auf ihren Gesichtern die Zeichen des Zornes. So haben Wir die Missetäter versammelt. Wir sehen, wie sie zu ihrem Götzen stürmen. Sprich: Niemand wird an diesem Tage vor Gottes Ratschluß sicher sein. Dies ist in der Tat ein Tag der Schmerzen. Wir zeigen ihnen ihre Verführer. Sie sehen sie und erkennen sie doch nicht, denn ihre Augen sind trunken. Sie sind in der Tat ein blindes Volk. Ihre Beweise sind die Verleumdungen, die sie geäußert haben; verdammt sind ihre Verleumdungen durch Gott, den Helfer in Gefahr, den Selbstbestehenden. Der Böse hat in ihren Herzen Unheil aufgerührt. Sie sind von einer Qual befallen, die keiner abwenden kann. Sie eilen zu den Gottlosen mit dem Verzeichnis der Frevler. So sind ihre Taten.

25. ÄL 17/4

Sprich: Die Himmel wurden zusammengefaltet, und die Erde ist in Seinem Griff, die Übeltäter wurden bei ihrem Stirnhaar1 erfaßt, und noch immer verstehen sie nicht. Sie trinken vom verfaulten Wasser und wissen es nicht. Sprich: Der Ruf ist erschallt, und die Menschen sind aus ihren Gräbern hervorgekommen; sie stehen auf und sehen sich um. Einige beeilen sich, an den Hof des Gottes der Gnade zu kommen, andere sind im Feuer der Hölle auf ihr Angesicht niedergefallen, während wieder andere in Verwirrung verloren sind. Die Verse Gottes wurden offenbart, und doch haben sie sich von ihnen abgewendet. Sein Beweis ist erbracht, und doch beachten sie ihn nicht. Und wenn sie das Antlitz des Allbarmherzigen sehen, wird ihr eigenes Gesicht trüb, derweil sie sich sorglos vergnügen. Sie eilen dem Feuer der Hölle zu und halten es für Licht. Fern von Gott sei, was sie sich unwissend einbilden! Sprich: Ob ihr frohlockt oder vor Zorn zerspringt, die Himmel sind gespalten und Gott ist herniedergekommen, bekleidet mit strahlender Herrschaft. Alles Erschaffene hört man rufen: „Das Reich ist Gottes, des Allmächtigen, des Allwissenden, des Allweisen!“

1 Qur’an 55/42

26. VTK 21/14 (S.138)

O Schar persischer Geistlicher, in Meinem Namen habt ihr die Zügel der Macht über die Menschen ergriffen, und durch eure Beziehung zu Mir nehmt ihr die Ehrensitze ein. Als Ich Mich aber offenbarte, wandtet ihr euch ab und begingt, was die Tränen derer, die Mich erkannten, fließen ließ. Binnen kurzem wird alles, was ihr besitzt, zugrunde gehen, und euer Ruhm wird sich in jämmerlichste Erniedrigung verwandeIn, und ihr werdet die Strafe sehen für das, was ihr getan habt, wie es von Gott, dem VerOrdner, dem Allweisen, beschlossen wurde.

27. VTK 21/15 (S.139) aus Súriy-i-Mulúk

O ihr Geistlichen der Stadt! Wir kamen zu euch mit der Wahrheit, ihr aber achtetet ihrer nicht. Mir dünkt, ihr gleicht Toten, eingewickelt in die Hüllen eures eigenen Selbstes. Ihr suchtet nicht Unsere Gegenwart, als dies zu tun besser für euch gewesen wäre als alle eure Taten … Wißt: Wenn eure Führer, denen ihr Treue schuldet, auf die ihr stolz seid, die ihr bei Tag und Nacht erwähnt und in deren Fußspuren ihr Führung sucht -, wenn sie in diesen Tagen gelebt hätten, so wären sie um Mich gewesen und hätten sich nimmer von Mir getrennt, weder am Abend noch am Morgen. Ihr jedoch wandtet euer Antlitz, auJ nicht für einen einzigen Augenblick, Meinem Antlitz zu, und ihr wurdet hochmütig und achtetet nicht auf diesen Mißhandelten, der von den Menschen so gequält wurde, da sie mit Ihm verfuhren, wie es ihnen beliebte. Ihr habt es unterlassen, über Meine Lage nachzuforschen, auch unterrichtetet ihr euch nicht über das, was Mir zustieß. Dadurch habt ihr das Wehen der Heiligkeit und die Lüfte der Güte, die von diesem leuchtenden und sichtbaren Orte ausgehen, von euch abgehalten. Mich dünkt, ihr habt euch an äußerlichkeiten gehängt und das Innere vergessen, und ihr sagt, was ihr nicht tut. 

Ihr liebt Namen lind scheint euch ihnen ganz hingegeben zu haben. Aus diesem Grunde erwähnt ihr die Namen eurer Führer. Und würde irgendeiner wie sie, oder ein Besserer als sie, zu euch kommen, so würdet ihr ihn fliehen. Durch jene Namen habt ihr euch erhöht und euch eure Stellung gesichert, und ihr lebt und gedeiht durch sie. Und würden eure Führer wieder erscheinen, so würdet ihr weder auf eure Führerschaft verzichten, noch würdet ihr euch ihnen zuzuenden oder euer Antlitz auf sie richten. Wir fanden, daß ihr, wie die meisten Menschen, Namen anbetet, die sie alle Tage ihres Lebens erwähnen und mit denen sie sich befassen. Kaum jedoch erscheinen die Träger dieser Namen, da werwerfen sie sie und kehren ihnen den Rücken … Wißt, daß Gott an diesem Tage weder eure Gedanken annehmen wird noch euer Gedenken an Ihn, auch nicht eure Haltung Ihm gegenüber, eure Andachtsübungen und eure Wachsamkeit, es sei denn, ihr werdet neuerschaffen in der hohen Achtung diesem Diener gegenüber – könntet ihr es doch begreifen.

28. VTK 21/13 (S.138) aus Lawh-i-Burhan

Um euretwillen klagte der Apostel (Muhammad), und die Reine (Fátimih) schrie auf, und die Länder wurden verwüstet, und Finsternis fiel auf alle Regionen. O Schar der Geistlichen! Um euretwillen wurde das Volk erniedrigt, das Banner des Islám niedergeholt und sein mächtiger Thron umgestürzt. Jedesmal, wenn ein Mensch mit Verstand an dem festzuhalten suchte, was den Islám erhöhen würde, habt ihr ein Geschrei erhoben, und dadurch wurde er verhindert, seinen Plan auszuführen, während das Land offensichtlich dem Verderben preisgegeben war.

29. VTK 21/9 (S.137)

Von allen Völkern der Welt, ist dasjenige, das den größten Verlust erlitten hat, das Volk Persiens gewesen und ist es noch. Ich schwöre bei der Sonne der Äußerungen, die in ihrem Mittagsglanze auf die Welt scheint! Das Wehklagen der Kanzeln in diesem Lande ertönt immerfort. Schon in den ersten Tagen wurden solche Wehklagen im Lande Tá (Tihrán) gehört, denn Kanzeln, die zur Erwähnung des Einen Wahren errichtet wurden – erhaben sei seine Herrlichkeit – sind jetzt in Persien zu Orten geworden, von denen aus Lästerungen gegen Ihn, die Sehnsucht der Welt, ausgesprochen werden.

30. VTK 21/10

An diesem Tage ist die Welt mit den Wohlgerüchen vom Gewande der Offenbarung des altehrwürdigen Königs erfüllt …, und doch haben sie (die Geistlichen) sich versammelt und sich auf ihren Sitzen breitgemacht und gesprochen, was ein Tier Scham empfinden lassen würde, wieviel mehr den Menschen selbst. Würden sie sich einer ihrer Taten bewußt werden und das Unheil erkennen, das sie angerichtet haben, so würden sie sich mit eigener Hand zu ihrem endgültigen Wohnort befördern.

31. VTK 21/11

O Schar der Geistlichen! … Legt beiseite, was ihr besitzt, haltet Frieden und hört sodann auf das, was die Zunge der Größe und Erhabenheit spricht. Wie viele verschleierte Dienerinnen wandten sich Mir zu und glaubten, und wie viele Turbanträger waren von Mir ausgeschlossen und folgten den Fußstapfen vergangener Geschlechter!

32. VTK 20/8 (S.122) betr. Shah-Bahram

O Hohepriester! Ohren sind euch gegeben worden, damit sie dem Geheimnis Dessen, welcher der Selbstbestehende ist, lauschen, und Augen, damit sie Ihn erschauen. Wovor flieht ihr? Der unvergleichliche Freund ist offenbar. Er spricht Worte, in denen Erlösung ruht. O Hohepriester! Würdet ihr den Duft vom Rosengarten des Verstehens wahrnehmen, so würdet ihr keinen anderen außer Ihm suchen, und ihr würdet den Allweisen und Unvergleichlichen in Seinem neuen Gewande entdecken und eure Augen von der Welt und von allen, die sie suchen, abwenden, und euch erheben, Ihm zu helfen.

33. VTK 20/8 betr. Shah-Bahram

Was immer in den Büchern verkündet wurde, ist enthüllt und erklärt worden. Überall wurden die Zeichen geoffenbart. Der Allmächtige ruft an diesem Tage und kündet das Erscheinen des Erhabensten Himmels an.

34. VTK 20/8

Dies ist nicht der Tag, an dem die Hohepriester noch befehlen und ihre Amtsgewalt ausüben können. In eurem Buche ist dargelegt, daß die Hohepriester an jenem Tage die Menschen irreführen und daran hindern werden, Ihm zu nahen. Wahrlich, nur der ist ein Hoherpriester, der das Licht geschaut hat und auf dem Wege worangeeilt ist, der zu dem Geliebten führt.

35. VTK 20/8

Sprecht, o Hohepriester! Die Hand der Allmacht ist aus den Wolken hervor ausgestreckt. Betrachtet sie mit neuen Augen. Die Zeichen Seiner Erhabenheit und Größe sind enthüllt. Blickt auf sie mit reinen Augen … Sprecht, o Hohepriester! Ihr genießt Verehrung um Meines Namens willen und doch flieht ihr Mich. Ihr seid die Hohepriester des Tempels. Wäret ihr die Hohepriester des Allmächtigen gewesen, so wäret ihr mit Ihm vereint worden und ihr hättet Ihn erkannt … Sprecht, o Hohepriester! Keines Menschen Taten werden angenommen werden an diesem Tage, es sei denn, er entsage der Menschheit und allem, was Menschen besitzen, und wende sein Antlitz dem Allmächtigen zu.

DIE GROßE VERKÜNDIGUNG AN DIE MENSCHHEIT

1. ÄL 10/1

Die den Völkern und Geschlechtern der Erde vorherbestimmte Zeit ist nun gekommen. Die Verheißungen Gottes, wie sie die heiligen Schriften überliefert haben, sind alle erfüllt. Aus Zion ist Gottes Gesetz hervorgegangen, und Jerusalem mit seinen Hügeln und seinem Land ist voll der Herrlichkeit Seiner Offenbarung. Glücklich, wer in seinem Herzen bewegt, was in den Büchern Gottes, des Helfers in Gefahr, des Selbstbestehenden, offenbart worden ist. Sinnt darüber nach, o ihr Geliebten Gottes, und hört auf Sein Wort, damit ihr euch durch Seine Gunst und Gnade aus den kristallenen Wassern der Beständigkeit satt trinkt und in Seiner Sache so standhaft und so unerschütterlich wie die Berge werdet.

2. ÄL 7/1

Wahrlich, Ich sage, dies ist der Tag, an dem die Menschheit das Angesicht des verheißenen schauen und Seine Stimme hören kann. Gottes Ruf ist erhoben, und das Licht Seines Antlitzes ist über den Menschen aufgegangen. Es geziemt einem jeden, die Spuren jedes eitlen Wortes von der Tafel seines Herzens zu löschen, und mit offenem und unvoreingenommenem Sinn fest auf die Zeichen Seiner Offenbarung, die Beweise Seiner Sendung und die Zeichen Seiner Herrlichkeit zu schauen.

3. ÄL 7:2 

Groß fürwahr ist dieser Tag! Die Hinweise in allen heiligen Schriften auf ihn als den „Tag Gottes“1 bezeugen seine Größe. Die Seele jedes Propheten Gottes und jedes göttlichen Boten hat nach diesem wundersamen Tag gedürstet. Alle Geschlechter der Erde haben sich in gleicher Weise danach gesehnt, ihn zu erleben. Doch kaum hatte sich das Tagesgestirn Seiner Offenbarung am Himmel des Willens Gottes kundgetan, da wurden alle außer jenen, die der Allmächtige zu ihren beliebte, als stumm und achtlos befunden.

1 vgl. Qur’an 19/38 , 24/65 , 28/62 , 66 , 75 , 40/16-18 , 41/48 , 83/6

4. ÄL 7/3

O du, der du Meiner gedenkst! Der schlimmste Schleier hat die Völker der Erde von Seiner Herrlichkeit ausgeschlossen und gehindert, auf Seinen Ruf zu hören. Gebe Gott, daß das Licht der Einheit die ganze Erde umleuchte und allen ihren Völkern das Siegel „Das Reich ist Gottes“1 auf die Stirn gedrückt werde.

1 vgl. Qur’an 6/74 , 22/57 , 25/27 , 35/14 , 39/7 , 40/17 , 64/2 , 67/2

5. BAK 11/15 aus Lawh-i-Maqsud

O ihr Menschenkinder! Der Hauptzweck, der den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, das Wohl des Menschengeschlechts zu sichern, seine Einheit zu fördern und den Geist der Liebe und Verbundenheit unter den Menschen zu pflegen. Laßt sie nicht zur Quelle der Uneinigkeit und der Zwietracht, des Hasses und der Feindschaft werden. Dies ist der gerade Pfad, die feste, unverrückbare Grundlage. Was immer auf dieser Grundlage errichtet ist, dessen Stärke können Wandel und Wechsel der Welt nie beeinträchtigen, noch wird der Ablauf zahlloser Jahrhunderte seinen Bau untergraben. Unsere Hoffnung ist, daß sich die religiösen Führer der Welt und ihre Herrscher vereint für die Neugestaltung dieses Zeitalters und die Wiederherstellung seiner Wohlfahrt erheben werden. Laßt sie, nachdem sie über seine Nöte nachgedacht haben, zusammen beraten und nach sorgsamer, reiflicher Überlegung einer kranken, schwer leidenden Welt das Heilmittel darreichen, dessen sie bedarf … Die an der Macht sind, haben die Pflicht, Mäßigung in allen Dingen zu üben. Was die Grenzen der Mäßigung überschreitet, hört auf, wohltätigen Einfluß auszuüben. Betrachtet zum Beispiel Gegenstände wie Freiheit, Zivilisation und dergleichen. Wie wohlgefällig verständige Menschen sie auch immer betrachten mögen, ins Übermaß gesteigert, werden sie verderblichen Einfluß auf die Menschen haben. …

1. So Gott will, werden die Völker der Welt als Ergebnis der hohen Bestrebungen ihrer Herrscher sowie der Weisen und Gelehrten unter den Menschen dahin geführt werden, ihr wahres Wohl zu erkennen. Wie lange wird die Menschheit in ihrem Eigensinn verharren? Wie lange wird das Unrecht fortbestehen? wie lange sollen Chaos und Verwirrung unter den Menschen herrschen? Wie lange wird Zwietracht das Antlitz der Gesellschaft zerwühlen?

Die Winde der Verzweiflung wehen aus jeder Richtung, und der Hader, der das Menschengeschlecht spaltet und peinigt, nimmt täglich zu. Die Zeichen drohender Erschütterungen und des Chaos sind jetzt deutlich zu sehen, zumal die bestehende Ordnung erbärmlich mangelhaft erscheint. Ich flehe zu Gott, gepriesen sei Seine Herrlichkeit, Er möge die Völker der Erde gnädig erwecken, möge ihnen gewähren, daß das Ergebnis ihres Verhaltens nutzbringend für sie sei, und ihnen helfen, das zu vollbringen, was ihrer Stufe würdig ist.

6. ÄL 111/1 aus Lawh-i-Ittihad

O ihr streitenden Völker und Geschlechter der Erde! Wendet euer Angesicht der Einheit zu und laßt euch vom Glanz ihres Lichtes bescheinen. Versammelt euch, und beschließt um Gottes willen, alles auszurotten, was die Quelle des Streites unter euch ist. Dann werden die Strahlen dieses mächtigen Lichtkörpers die ganze Erde umhüllen, ihre Bewohner werden zu Bürgern einer Stadt werden und auf demselben Thron sitzen. Dieser Unterdrückte hat seit den frühen Tagen Seines Lebens kein anderes Verlangen gehabt als dieses und wird auch weiterhin keinen anderen Wunsch als diesen hegen. Ohne Zweifel verdanken die Völker der Welt, welcher Rasse oder Religion sie auch angehören, ihre Erleuchtung derselben himmlischen Quelle und sind einem einzigen Gott untertan. Unterschiede der Regeln und Riten, denen sie unterstehen, müssen den wechselnden Anforderungen und Bedürfnissen der Zeitalter zugeschrieben werden, in denen sie offenbart wurden. Alle bis auf wenige, die aus menschlicher Verderbtheit entstanden, wurden von Gott verordnet und sind eine Widerspiegelung Seines Willens und Zieles. Erhebt euch und schlagt, bewaffnet mit der Kraft des Glaubens, die Götzen eurer leeren Einbildungen in Stücke, die Zwietracht unter euch säen. Haltet euch an das, was euch zusammenführt und einig macht. Dies ist wahrlich das erhabenste Wort, das vom Mutterbuch herabgesandt und euch offenbart worden ist. So bezeugt es die Zunge der Größe an ihrer Stätte der Herrlichkeit.

7. ÄL 117/1 , BAK 11/8 aus Lawh-i-Maqsud

In dem Wunsche, die Voraussetzungen für Frieden und Ruhe in der Welt und für den Fortschritt ihrer Völker zu offenbaren, hat das Höchste Wesen geschrieben: Die Zeit muß kommen, da die gebieterische Notwendigkeit für die Abhaltung einer ausgedehnten, allumfassenden Versammlung der Menschen weltweit erkannt wird. Die Herrscher und Könige der Erde müssen ihr unbedingt beiwohnen, an ihren Beratungen teilnehmen und solche Mittel und Wege erörtern, die den Grund zum Größten Weltfrieden unter den Menschen legen. Ein solcher Friede erfordert es, daß die Großmächte sich um der Ruhe der Völker der Erde willen zu völliger Aussöhnung untereinander entschließen. Sollte ein König die Waffen gegen einen anderen ergreifen, so müssen sich alle vereint erheben und ihn daran hindern. Wenn dies geschieht, werden die Nationen der Welt außer für die Wahrung der Sicherheit ihrer Reiche und die Aufrechterhaltung der inneren Ordnung in ihrem Staatsgebiet keine Waffen mehr brauchen. Dies wird jedem Volk, jeder Regierung und Nation Frieden und Ruhe sichern.Wir möchten gerne hoffen, darf die Könige und Herrscher der Erde, die Spiegel des barmherzigen und allmächtigen Namens Gottes, diese Stufe erreichen und die Menschheit vor dem Angriff der Tyrannei beschirmen werden …

Der Tag naht, da alle Völker der Welt eine universale Sprache und eine einheitliche Schrift annehmen werden. Wenn dies erreicht ist, wird es für jeden Menschen, in welche Stadt er auch reisen mag, sein, als betrete er sein eigenes Heim. All dies ist verbindlich und durchaus wesentlich. Es ist die Pflicht eines jeden Menschen mit Einsicht und Verständnis, danach zu streben, das hier Niedergeschriebene in die Wirklichkeit und die Tat umzusetzen …

Der ist wirklich ein Mensch, der sich heute dem Dienst am ganzen Menschengeschlecht hingibt. Das Höchste Wesen spricht: Selig und glücklich ist, wer sich erhebt, dem Wohle aller Völker und Geschlechter der Erde zu dienen. An anderer Stelle hat Er verkündet: Es rühme sich nicht, wer sein Vaterland liebt, sondern wer die ganze Welt liebt. Die Erde ist nur ein Land, und alle Menschen sind seine Bürger.

8. ÄL 106/1 aus Lawh-i-Manikji-Sahib

Der allwissende Arzt legt Seinen Finger an den Puls der Menschheit. Er erkennt die Krankheit und verschreibt in Seiner unfehlbaren Weisheit das Heilmittel, jede Zeit hat ihr eigenes Problem, jede Seele ihre besondere Sehnsucht. Das Heilmittel, dessen die Welt in ihren gegenwärtigen Nöten bedarf, kann nicht das gleiche sein, das ein späteres Zeitalter erfordern mag. Befaßt euch gründlich mit den Nöten der Zeit, in der ihr lebt, und legt den Schwerpunkt eurer Überlegungen auf ihre Bedürfnisse und Forderungen.

9. ÄL 106/2

Wir nehmen genau wahr, wie das ganze Menschengeschlecht von großen, unberechenbaren Drangsalen umgeben ist. Wir sehen es auf seinem Krankenlager dahinsiechen, schwer geprüft und enttäuscht, jene, die von Eigendünkel trunken sind, haben sich zwischen die Menschen und den göttlichen, unfehlbaren Arzt gedrängt. Siehe, wie sie alle Menschen, sich selbst eingeschlossen, in das Netzwerk ihrer List verstrickt haben. Sie können weder die Ursache der Krankheit entdecken, noch haben sie die geringste Kenntnis vom Heilmittel. Sie halten das Gerade für krumm und wähnen, ihr Freund sei ihr Feind.

10. ÄL 106/3

Neigt euer Ohr der süßen Weise dieses Gefangenen. Steht auf und erhebt eure Stimme, auf daß die tief Schlafenden wach werden. Sprecht: O ihr, die ihr wie tot seid! Die Hand göttlicher Güte reicht euch das Wasser des Lebens. Eilt herzu und trinkt euch satt! Wer an diesem Tage wiedergeboren wird, soll niemals sterben; wer tot bleibt, soll niemals leben.

11. AQ k54 ÄL 72/2

O Völker der Erde! Gott, die Ewige Wahrheit, ist Mein Zeuge, daß die Süße der Worte eures Herrn, des Unbeschränkten, Ströme frischen, sanftfließenden Wassers aus den Felsen quellen ließ, und doch schlaft ihr noch immer. Gebt auf, was ihr besitzet, und erhebt euch auf den Schwingen der Loslösung über alles Erschaffene. So gebietet euch der Herr der Schöpfung, der durch die Bewegung Seiner Feder der Menschheit Seele verwandelt

12. AQ k55 ÄL 72/3

Wißt ihr, aus welchen Höhen euer Herr, der Allherrliche, ruft? Glaubt ihr, die Feder erkannt zu haben, mit der euer Herr, der Herr aller Namen, euch gebietet? Nein, bei Meinem Leben! Wüßtet ihr es, so würdet ihr der Welt entsagen und mit ganzem Herzen in die Gegenwart des Vielgeliebten eilen. Ihr wäret von Seinem Wort verzückt, fähig, die Größere Welt in Erregung zu versetzen, wieviel mehr diese kleine, geringe! So sind die Regenschauer Meiner Großmut vom Himmel Meiner Güte herabgeströmt als ein Zeichen Meiner Gnade, damit ihr zu den Dankbaren gehört.

13. AQ k58 ÄL 72/4

Habt acht, daß nicht Fleischeslust und böse Neigung Zwietracht unter euch stiften. Seid wie die Finger einer Hand, die Glieder eines Leibes. So rät euch die Feder der Offenbarung, so ihr zu jenen gehöret, die glauben.

14. AQ k59 ÄL 72/5

Denkt nach über Gottes Barmherzigkeit und Seine Gaben. Er gebietet euch, was euch nützt, obgleich Er selbst alle Geschöpfe wohl entbehren kann. Eure bösen Taten können Uns niemals schaden noch eure guten Werke Uns nützen. Allein um Gottes willen ergeht Unsere Weisung. Jeder Verständige und Einsichtige wird dies bezeugen.

15. AQ k181 ÄL 70/1

Die Welt ist aus dem Gleichgewicht geraten durch die Schwungkraft dieser größten, dieser neuen Weltordnung.1 Die Lebensordnung der Menschheit ist aufgewühlt durch das Wirken dieses einzigartigen, dieses wundersamen Systems, desgleichen kein sterbliches Auge je gesehen hat.

1 s.AQ n189

16. AQ k182 ÄL 70/2

Versenkt euch in das Meer Meiner Worte, damit ihr seine Geheimnisse ergründet und alle Perlen der Weisheit entdecket, die in seinen Tiefen verborgen liegen. Habt acht, daß ihr nicht zaudert bei eurem Entschluß, die Wahrheit dieser Sache anzunehmen – einer Sache, durch welche Gott die Wirkkraft Seiner Macht offenbart und Seine Souveränität errichtet hat. Eilt freudestrahlenden Angesichts hin zu Ihm! Dies ist Gottes unveränderlicher Glaube, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft. Laßt den, der sucht, zu ihm gelangen! Was aber den betrifft, der ihn zu suchen verschmäht – wahrlich, Gott ist der Selbstgenügende und bedarf Seiner Geschöpfe nicht.

17. AQ k183 ÄL 70/3

Sprich: Dies ist die unfehlbare Waage, die Gott in Händen hält. Auf ihr werden alle in den Himmeln und auf Erden gewogen, und ihr Schicksal wird danach bestimmt – gehörtet ihr doch zu denen, die an diese Wahrheit glauben und sie anerkennen! Sprich: Sie ist das Größte Zeugnis, durch welches die Gültigkeit eines jeden Beweises für alle Zeiten begründet ward, seid dessen versichert. Sprich: Sie bereichert die Armen, erleuchtet die Gebildeten und befähigt die Sucher, zur Gegenwart Gottes aufzusteigen. Habt acht, daß ihr sie nicht zum Anlaß nehmt für Zwietracht unter euch. Steht so unverrückbar fest wie ein Berg in der Sache eures Herrn, des Mächtigen, des Liebenden! (sa.ÄL 70/3)

18. AQ k3 ÄL 155/3

O ihr Völker der Welt! Wisset mit Gewißheit, daß Meine Gebote die Lampen Meiner liebevollen Vorsehung unter Meinen Dienern und die Schlüssel Meiner Gnade für Meine Geschöpfe sind. So ist es aus dem Himmel des Willens eures Herrn, des Herrn der Offenbarung, herabgesandt. Sollte ein Mensch die Süße der Worte kosten, welche die Lippen des Allbarmherzigen zu äußern beliebten, und wären die Schätze der Erde in seinem Besitz, so würde er sie allesamt aufgeben, um die Wahrheit auch nur eines Seiner Gebote zu verteidigen, die über dem Morgen Seiner gnädigen Fürsorge und Güte leuchten.

19. AQ k4 ÄL 155/4

Sprich: Aus Meinen Gesetzen strömt der süße Duft Meines Gewandes1, und mit ihrer Hilfe werden die Banner des Sieges auf den höchsten Höhen gehißt. Die Zunge Meiner Macht hat aus dem Himmel Meiner allmächtigen Herrlichkeit diese Worte an Meine Schöpfung gerichtet: „Haltet Meine Gebote aus Liebe zu Meiner Schönheit!“ Glücklich der Liebende, der den göttlichen Duft seines Höchstgeliebten einatmet aus diesen Worten, erfüllt mit dem Wohlgeruch einer Gnade, die keine Zunge beschreiben kann. Bei Meinem Leben! Wer den erlesenen Wein der Gerechtigkeit aus den Händen Meiner großmütigen Gunst trinkt, wird Meine Gebote, die vom Morgen Meiner Schöpfung leuchten, umkreisen.

1 s.AQ n1

20. AQ k5 ÄL 155/5

Wähnt nicht, Wir hätten euch nur ein Gesetzbuch offenbart. Nein, Wir haben den erlesenen Wein mit den Fingern der Macht und Kraft entsiegelt1. Dafür zeugt, was die Feder der Offenbarung enthüllt hat. Denkt darüber nach, o ihr Einsichtsvollen!

21. AQ k7 ÄL 155/6

Alles Seiende ist auf Sein unwiderstehliches Geheiß ins Dasein getreten. Wenn Meine Gesetze wie die Sonne am Himmel Meiner Rede erscheinen, so müssen alle sie getreulich befolgen, selbst wenn Mein Gebot den Himmel einer jeden Religion spaltete. Er tut, was Ihm beliebt. Er wählt, und niemand darf Seine Wahl in Zweifel ziehen. Was Er, der Vielgeliebte, bestimmt, ist wahrlich geliebt. Dafür ist der Herr der ganzen Schöpfung Mein Zeuge. Wer den süßen Duft des Allbarmherzigen verspürt und den Quell dieser Rede erkennt, wird sehenden Auges die Pfeile des Feindes willkommen heißen, um die Wahrheit des Gottesgesetzes unter den Menschen aufzurichten. Wohl dem, der sich dorthin wendet und die Bedeutung Seines entscheidenden Gebotes erfaßt. (sa.ÄL 155/6)

22. ÄL 4:1 aus Lawh-i-Ghulam-Husayn

Dies ist der Tag, da Gottes erhabenste Segnungen den Menschen zugeströmt sind, der Tag, da alles Erschaffene mit Seiner mächtigsten Gnade erfüllt wurde. Alle Völker der Welt haben die Pflicht, ihre Gegensätze auszugleichen und in vollkommener Einigkeit und in Frieden im Schatten des Baumes Seiner Obhut und Gnade zu wohnen. Es geziemt ihnen, sich an das zu halten, was an diesem Tage der Erhöhung ihrer Stufe und der Förderung ihres eigenen Besten dient. Glücklich die, zu deren Gedenken die allherrliche Feder bewegt ward, und gesegnet die Menschen, deren Namen Wir nach Unserem unerforschlichen Ratschluß zu verschweigen vorzogen.

23. ÄL 4:2

Bittet den einen, wahren Gott, daß Er allen Menschen gnädig beistehe, das zu erfüllen, was in Unseren Augen annehmbar ist. Bald wird die heutige Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfaltet werden. Wahrlich, dein Herr spricht die Wahrheit, und Er weiß um das Ungeschaute.

Quellen

———

AQ Bahá’u’lláh : Kitáb-i-Aqdas

ÄL Bahá’u’lláh : Ährenlese

BSW Bahá’u’lláh : Brief an den Sohn des Wolfes

VTK Shoghi Effendi : Der Verheißene Tag ist gekommen

WOB Shoghi Effendi : Die Weltordnung Bahá’u’lláhs

ESLM Esslemont : Bahá’u’lláh und das neue Zeitalter

Inhalt

——–

„Wir wünschen nur das Wohl der Welt“ (5)

00 Universales Haus der Gerechtigkeit : Einleitung (9)

01  Bahá’u’lláh : Aufrufe an die Könige und Herrscher der Welt (19)

02  Bahá’u’lláh : aus dem Tablet an Napoleon III (31)

03  Bahá’u’lláh : aus dem Tablet an Zar Alexander II (39)

04  Bahá’u’lláh : aus dem Tablet an Königin Viktoria (45)

05  Bahá’u’lláh : aus dem Kitáb-i-Aqdas an Kaiser Wilhelm I (51)

06  Bahá’u’lláh : aus dem Kitáb-i-Aqdas an Kaiser Franz Josef (55)

07  Bahá’u’lláh : aus der Súrih-i-Mulúk an Sultan Abdu’l-Aziz (59)

08  Bahá’u’lláh : aus dem Lawh-i-Sultán an Nasri’d Din Shah (69)

09  Bahá’u’lláh : aus dem Kitáb-i-Aqdas an die Führer Amerikas (75)

10  Bahá’u’lláh : an die gewählten Vertreter des Volkes in allen Ländern (79)

11  Bahá’u’lláh : Aufrufe an die religiösen Führer der Welt (85)

12  Bahá’u’lláh : aus dem Tablet an Pabst Pius IX (95)

13  Bahá’u’lláh : an die Geistlichkeit und Religionsanhänger (99)

14  Bahá’u’lláh : DIE GROSSE VERKÜNDIGUNG AN DIE MENSCHHEIT (121)

15  Quellen (131)

„… Wir wünschen nur das Wohl der Welt und das Glück der Völker; dennoch hält man Uns für Anstifter von Streit und Aufruhr, die Gefangenschaft und Verbannung verdienen … Wir wünschen, daß alle Völker in einem Glauben vereint und alle Menschen Brüder werden; daß das Band der Liebe und Einigkeit zwischen den Menschenkindern gestärkt werde; daß Religionsverschiedenheit aufhöre und die Unterschiede, welche zwischen den Rassen gemacht werden, aufhören – was ist nun Schlimmes hieran? … Aber trotz all dem wird es dahin kommen; diese fruchtlosen Kämpfe, diese zerstörenden Kriege werden aufhören und der ‚Größte Friede‘ wird kommen … Aber dennoch sehen Wir eure Könige und Regenten die Schätze ihrer Länder mehr auf die Zerstörung der menschlichen Rasse verschwenden als darauf, was zum Glück der Menschheit führen würde … Diese Kämpfe, dieses Blutvergießen und diese Zwietracht müssen aufhören, alle Menschen müssen sein, also ob sie einem Geschlecht und einer Familie angehörten … Es rühme sich kein Mensch dessen, daß er sein Land liebt, sondern eher dessen, daß er das ganze Menschengeschlecht liebt …“1

ESLM S.56  s.a. E.Brownne `A Travellers Narrative` Einleitung p.xxxix

EINLEITUNG

1.

Bahá’u’lláh, der Begründer des Bahá’í-Glaubens, verkündete vor einhundert Jahren den Königen und Herrschern der Welt, den religiösen Führern und der gesamten Menschheit in klarer und unmißverständlicher Sprache, daß das seit langem verheißene Zeitalter des Weltfriedens und der Brüderschaft endlich erschienen und Er selbst der Träger der neuen Botschaft und Kraft Gottes sei, die das heute vorherrschende System voll Streit und Feindschaft unter den Menschen umwandeln und den Geist und die Form der vorherbestimmten Weltordnung schaffen werden.

2.

Glanz und Pracht kennzeichneten damals die gewaltige Macht, die die Herrscher, im allgemeinen in autokratischer Weise, über den größten Teil der Erde ausübten. Baháu’lláh, aus Seinem Geburtsland Persien wegen Seiner religiösen Lehren verbannt, war der Gefangene des tyrannischen und mächtigen Sultans des Ottomanischen Reiches. In dieser Lage wandte Er sich an die Herrscher der Welt. Obgleich Seine Tablets an einzelne Könige und den Papst übergeben wurden, sind sie entweder absichtlich übersehen oder zurückgewiesen worden, ihr weiser Rat und ihre unheilverkündenden Warnungen blieben unbeachtet, und in einem Falle wurde sogar der Überbringer grausam gefoltert und getötet.

3.

Nachdem Bahá’u’lláh diese alte Welt geprüft hatte und zu der Erkenntnis gekommen war, daß sie „der Gnade solcher Herrscher ausgeliefert (war), die, von Hochmut trunken, ihren eigenen wirklichen Vorteil nicht mehr deutlich wahrnehmen können“, erklärte Er: „Der Hader, der die menschliche Rasse zerspaltet und peinigt, nimmt täglich zu. Die Zeichen drohender Schwäche und des nahen Chaos sind heute zu erkennen, da die bestehende Ordnung bejammernswert unvollkommen erscheint.“ Obgleich Er in düsteren Farben diese „göttliche Züchtigung“ malte, welche über die meisten jener Herrscher kommen und die Völker der Welt zerstörerisch überwältigen würde, hat Baháu’lláh doch keinen Zweifel an dem Ergebnis gelassen. „Bald“, so erklärte Er, „wird die heutige Ordnung aufgerollt und eine neue an ihrer Statt entfaltet werden“. Seit dem Heimgang Baháu’lláhs im Heiligen Land im Jahre 1892 ist das „Aufrollen“ der alten Ordnung eine tägliche Erfahrungstatsache der Menschheit geworden, und kein Ende ist in diesem Vorgang abzusehen.

Der Kern der Weltordnung Bahá’u’lláhs ist die Einheit der menschlichen Rasse. „O ihr Menschenkinder!“, schreibt Er. „Die grundlegende Absicht, die den Glauben Gottes und Seine Religion beseelt, ist, die Belange der menschlichen Rasse zu schützen und ihre Einheit zu fördern …“ Und Er warnt: „Das Wohlergehen der Menschheit, ihr Friede und ihre Sicherheit sind unerreichbar, sofern nicht und ehe nicht ihre Einheit fest begründet ist.“ Diese Einheit zu verwirklichen ist Bahá’u’lláhs ausdrückliche Aufgabe und das Ziel aller Bahá’í-Tätigkeit. Ihre Umrisse und ihr Aufbau sind in den folgenden Auszügen aus den Schriften Shoghi Effendis, des Urenkels von Baháu’lláh und Hüters des Bahá’í-Glaubens, aufgezeigt:1

1 Am 11. März 1936 in `Die Entfaltung einer Weltkultur`

4.

„Die Einheit des Menschengeschlechts, wie sie Bahá’u’lláh vorausschaut, umschließt die Begründung eines Weltgemeinwesens, in welchem alle Nationen, Rassen, Glaubensbekenntnisse und Klassen eng und dauerhaft vereint, die Autonomie seiner nationalstaatlichen Glieder sowie die persönliche Freiheit und Selbständigkeit der einzelnen Menschen, aus denen es gebildet ist, ausdrücklich und völlig gesichert sind. Dieses Gemeinwesen muß, soweit wir es uns vorstellen können, aus einer Weltlegislative bestehen, deren Mitglieder als Treuhänder der ganzen Menschheit die gesamten Hilfsquellen aller Mitgliedstaaten überwachen. Sie muß die erforderlichen Gesetze geben, um das Leben aller Rassen und Völker zu steuern, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und ihre wechselseitigen Beziehungen anzupassen. Eine Weltexekutive, gestützt auf eine internationale Streitmacht, wird die Beschlüsse jener Weltlegislative ausführen, deren Gesetze anwenden und die organische Einheit des ganzen Gemeinwesens sichern. Ein Weltgerichtshof wird seine bindende, endgültige Entscheidung in sämtlichen Streitfragen, die zwischen den vielen Gliedern dieses allumfassenden Systems auftreten können, fällen und zustellen. Ein Netzwerk weltweiter Kommunikation wird ersonnen werden;1 es wird den ganzen Erdball umspannen und, von allen nationalen Hindernissen und Beschränkungen frei, mit wunderbarer Schnelligkeit und vollkommener Pünktlichkeit ablaufen. Eine Welthauptstadt wird als Nervenzentrum einer Weltzivilisation und als Brennpunkt wirken, in dem die einigenden Lebenskräfte zusammenlaufen und von dem ihre kraftbringenden Einflüsse ausstrahlen werden. Eine Weltsprache wird entweder geschaffen oder unter den bestehenden Sprachen ausgewählt und in den Schulen aller verbündeten Nationen als ein Hilfsmittel neben der jeweiligen Muttersprache gelehrt werden. Eine Weltschrift, eine Weltliteratur, ein einheitliches, allumfassendes Währungs-, Gewichts- und Maßsystem werden den Verkehr und die Verständigung unter den Nationen und Rassen der Menschheit vereinfachen und erleichtern. In dieser Weltgesellschaft werden Wissenschaft und Religion, die beiden gewaltigsten Kräfte im menschlichen Leben, in Einklang gebracht sein; sie werden zusammenwirken und sich harmonisch entwickeln. Die Presse wird in einem solchen System der Darlegung der verschiedenen Ansichten und Überzeugungen der Menschheit vollen Spielraum gewähren, aber nicht mehr durch althergebrachte Interessen, seien sie persönlicher oder allgemeiner Natur, unheilvoll gelenkt sein; vom Einfluß streitender Regierungen und Völker wird sie befreit sein. Die wirtschaftlichen Hilfsmittel der Welt werden organisiert, ihre Rohstoffquellen erschlossen und restlos nutzbar gemacht, ihre Märkte aufeinander abgestimmt und entwickelt, die Verteilung ihrer Erzeugnisse unparteiisch geregelt werden.“ (WOB S.297)

1 In der deutschen Ausgabe der `Verkündigung Bahá’u’lláhs` heißt es `Das Netztwerk eines alle verbindenden Weltverkehrssystems …`. In der englischen Version heißt es `A mechanism of world inter-communication will be deviced, embracing the whole planet …` (gh)

5.

„Nationale Rivalität, Haß und Intrigen werden aufhören, Feindseligkeiten und Rassenvorurteile werden durch Freundschaft, Verständigung und Zusammenarbeit ersetzt werden. Die Ursachen religiöser Zwistigkeiten werden für immer aus dem Wege geräumt werden; wirtschaftliche Schranken und Hindernisse werden völlig beseitigt, der maßlose Klassenunterschied verwischt werden. Mangel auf der einen Seite und unmäßige Anhäufung von Eigentumsrechten auf der anderen Seite werden verschwinden. Die ungeheuren Kräfte, die für die wirtschaftliche oder politische Kriegsführung verzettelt und vergeudet werden, fließen Zwecken zu, welche die Reichweite menschlicher Erfindungen erweitern, die technische Entwicklung fördern, die Produktivität der Menschheit steigern, Krankheiten ausrotten, wissenschaftliche Forschungen ausdehnen, den körperlichen Gesundheitszustand heben, den menschlichen Verstand schärfen und verfeinern, die ungenutzten, ungeahnten Hilfsquellen dieser Erde ausbeuten, das menschliche Dasein verlängern und jedwedes andere Mittel fördern, welches das verstandliche, sittliche und geistige Leben des ganzen Menschengeschlechts anzuregen vermag.“ (WOB S.298)

6.

„Ein Weltbundsystem, das die ganze Erde beherrscht und unanfechtbare Amtsgewalt über ihre unvorstellbar großen Hilfsquellen hat, das die Ideale sowohl des Ostens wie auch des Westens verkörpert und in Einklang bringt, vom Fluch und Elend des Krieges befreit und auf die Ausnützung aller verfügbaren Kraftquellen der Erdoberfläche bedacht ist, ein System, in dem die Gewalt zur Dienerin der Gerechtigkeit gemacht ist, dessen Leben von der allumfassenden Anerkennung eines Gottes und vom Gehorsam gegen eine gemeinsame Offenbarung getragen ist – dies ist das Ziel, dem die Menschheit, durch die vereinenden Lebenskräfte angetrieben, zustrebt.“ (WOB S.299)

7.

Bahá’u’lláhs Botschaft ist eine Botschaft der Hoffnung, der Liebe und der praktischen Erneuerung. Heute ernten wir die erschreckenden Ergebnisse der Zurückweisung Seines göttlichen Rufes durch unsere Vorfahren. Doch gibt es heute andere Herrscher und Menschen, die vielleicht hören und die Schwere der drohenden Katastrophe aufheben oder mildern können. Aus dieser Hoffnung und aus dem Gefühl einer heiligen Verpflichtung heraus verkündet das Universale Haus der Gerechtigkeit, die international leitende Körperschaft des Bahá’í-Glaubens, mit der Veröffentlichung dieser ausgewählten Texte erneut den Geist dieses mächtigen Rufes von vor einhundert Jahren. Mit derselben Hoffnung und Überzeugung werden die Bahá’í in der ganzen Welt während dieser Periode der Jahrhundertfeier ihr Außerstes tun, um die erlösende Tatsache dieser erneuten Ausgießung göttlicher Führung und Liebe dem Bewußtsein ihrer Mitmenschen nahezubringen. Wir sind überzeugt, daß ihre Mühe nicht vergeblich sein wird.

Haifa, Israel, 1967

Generic selectors
Exact matches only
Search in title
Search in content
Search in posts
Search in pages

Beginne damit, deinen Suchbegriff oben einzugeben und drücke Enter für die Suche. Drücke ESC, um abzubrechen.

Zurück nach oben