Wahrlich, Ich sage, dies ist der Tag, an dem die Menschheit das Angesicht des verheißenen schauen und Seine Stimme hören kann. Gottes Ruf ist erhoben, und das Licht Seines Antlitzes ist über den Menschen aufgegangen. Es geziemt einem jeden, die Spuren jedes eitlen Wortes von der Tafel seines Herzens zu löschen, und mit offenem und unvoreingenommenem Sinn fest auf die Zeichen Seiner Offenbarung, die Beweise Seiner Sendung und die Zeichen Seiner Herrlichkeit zu schauen.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 7:1
Dies ist der Tag, da Gottes erhabenste Segnungen den Menschen zugeströmt sind, der Tag, da alles Erschaffene mit Seiner mächtigsten Gnade erfüllt wurde. Alle Völker der Welt haben die Pflicht, ihre Gegensätze auszugleichen und in vollkommener Einigkeit und in Frieden im Schatten des Baumes Seiner Obhut und Gnade zu wohnen. Es geziemt ihnen, sich an das zu halten, was an diesem Tage der Erhöhung ihrer Stufe und der Förderung ihres eigenen Besten dient.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 4:1 (unautorisierte Übersetzung)
Dies ist der Tag, da das Meer göttlicher Gnade den Menschen offenbart ist, der Tag, da die Sonne Seiner Güte ihren Strahlenglanz über sie ergießt, der Tag, da die Wolken Seiner reichen Gaben die ganze Menschheit überschatten. Jetzt ist es Zeit, die Niedergeschlagenen mit dem belebenden Hauch der Liebe und Gemeinschaft und den lebendigen Wassern der Freundlichkeit und Güte aufzumuntern und zu erquicken.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 5:1
Groß fürwahr ist dieser Tag! Die Hinweise in allen heiligen Schriften auf ihn als den »Tag Gottes«¹ bezeugen seine Größe. Die Seele jedes Propheten Gottes und jedes göttlichen Boten hat nach diesem wundersamen Tag gedürstet. Alle Geschlechter der Erde haben sich in gleicher Weise danach gesehnt, ihn zu erleben. Doch kaum hatte sich das Tagesgestirn Seiner Offenbarung am Himmel des Willens Gottes kundgetan, da wurden alle außer jenen, die der Allmächtige zu ihren beliebte, als stumm und achtlos befunden.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 7:2
Die Welt ist aus dem Gleichgewicht geraten durch die Schwungkraft dieser größten, dieser neuen Weltordnung. Das geregelte Leben der Menschheit ist aufgewühlt durch das Wirken dieses einzigartigen, dieses wundersamen Systems, desgleichen kein sterbliches Auge je gesehen hat. Versenkt euch in das Meer Meiner Worte, damit ihr seine Geheimnisse ergründen und alle Perlen der Weisheit entdecken möget, die in seinen Tiefen verborgen liegen. Hütet euch, dass ihr nicht wankend werdet in euerem Entschluß, die Wahrheit dieser Sache anzunehmen - einer Sache, durch welche Gott die Möglichkeiten Seiner Macht offenbart und Seine höchste Herrschaft errichtet hat.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 70:1-2
O ihr Geliebten des Herrn! Dies ist der Tag der Vereinigung, der Tag der Ernte für die ganze Menschheit. "Wahrlich, Gott liebt die, welche in geschlossener Front für Seine Sache kämpfen, als wären sie ein fester Wall."¹ - Beachtet, dass Er sagt: "in geschlossener Front". Das bedeutet dichtgedrängt, jeder dem anderen untergehakt, jeder seinen Gefährten beistehend. Kämpfen, wie es in dem heiligen Vers heißt, bedeutet in dieser größten aller Sendungen nicht, mit Schwert und Speer, mit Lanze und durchbohrenden Pfeilen voranzustürmen, sondern bewaffnet zu sein mit reiner Absicht, mit rechtschaffenen Motiven, mit hilfreichen, wirksamen Ratschlägen, mit göttlichen Eigenschaften, mit Taten, die dem Allmächtigen wohlgefallen, mit den Tugenden des Himmels. Es bedeutet: die ganze Menschheit erziehen, alle Menschen führen, die süßen Düfte des Geistes weltweit verbreiten, die Beweise Gottes darlegen, schlüssige göttliche Argumente vorbringen sowie barmherzige Taten verüben.
Abdu’l-Bahá, Briefe und Botschaften 207
Es ist keine Zeit zu verlieren, kein Raum zum Zaudern. Unzählige hungern nach dem Brot des Lebens. Die Bühne ist errichtet. Die feste und unwiderrufliche Verheißung ist gegeben. Gottes eigenere Plan ist in Bewegung gesetzt worden. Seine Schwungkraft wächst mit jedem vorübergehenden Tag. Die Mächte von Himmel und Erde stehen seiner Verwirklichung auf geheimnisvolle Weise bei. Eine solche Gelegenheit ist unwiederbringlich. Wer zweifelt, möge sich erheben und selbst die Wahrheit solcher Aussagen prüfen. Beharrliche Bemühungen werden schließlich zum vollständigen Sieg führen.
Shoghi Effendi, Messages to America 17 (unautorisierte Übersetzung)
Eines Tages forderte ich den Báb auf, die einleitenden Worte des Qur'án aufzusagen, »Bismi'lláhi'r-Rahmání'r-Rahím¹. Er zögerte und meinte, ohne dass Ihm gesagt würde, was diese Worte bedeuteten, wolle Er in keiner Weise wagen, sie auszusprechen. Ich gab vor, ihre Bedeutung nicht zu kennen. »Ich weiß, was diese Worte bedeuten«, bemerkte mein Schüler, »mit Ihrer Erlaubnis will ich sie erklären«. Er sprach mit einem derartigen Wissen und so fließend, dass ich sprachlos war vor Staunen. Er erklärte die Bedeutung von `Allah`, von `Rabmán` und von `Rahím` in Ausdrücken, die ich noch nirgends gelesen oder gehört hatte. Die Lieblichkeit Seiner Worte klingt noch heute in meinem Gedächtnis nach. Ich sah mich veranlaßt, Ihn Seinem Onkel zurückzubringen und das Pfand, das er meiner Fürsorge anvertraut hatte, in seine Hände zurückzulegen. Ich beschloß ihm zu sagen, wie unwürdig ich mich fühle, ein so außergewöhnliches Kind zu lehren. Ich traf Seinen Onkel allein in seinem Büro an. "Ich habe ihn dir zurfickgebracht", sagte ich, "und ich übergebe Ihn deiner wachsamen Obhut. Man darf Ihn nicht wie sonst ein Kind behandeln, denn in Ihm kann ich schon Anzeichen von jener geheimnisvollen Macht erkennen, die allein die Offenbarung von Sáhibu'z-Zamán² aufweisen kann. Deine Aufgabe ist es, Ihn mit der liebevollsten Fürsorge zu umgeben. Behalte Ihn in deinem Hause, denn Er braucht wirklich keinen solchen Lehrer wie mich!" Hájí Mírzá Siyyid 'Alí rügte den Báb streng. `Hast du meine Anweisungen vergessen ?` sagte er. `Habe ich dich nicht ermahnt, dem Beispiel deiner Mitschüler zu folgen und dich ruhig zu verhalten und aufmerksam auf jedes Wort zu hören, das dein Lehrer spricht?` Nachdem der Báb ihm versprochen hatte, seine Anordnungen getreulich zu befolgen, hieß er Ihn in seine Schule zurückzugehen. Aber die Seele dieses Kindes ließ sich durch die strengen Ermahnungen Seines Onkels nicht unterdrücken. Nichts vermochte den Fluß Seines angeborenen Wissens zu hemmen. Tag um Tag fuhr Er fort, so außergewöhnliche Beweise einer übermenschlichen Weisheit zu erbringen, dass ich unfähig bin, sie wiederzugeben.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 108
edlen, jugendlichen und unwiderstehlichen Persönlichkeiten des Báb, des in Seiner Sanftmut Unvergleichlichen, in Seiner heiteren Gelassenheit Unerschütterlichen, mit Seinen Äußerungen magnetisch Anziehenden. (Eingebettet in Abschnitt)
Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 25
Es war etwa eine Stunde nach Sonnenuntergang, als mein jugendlicher Gastgeber mit mir zu sprechen begann. Er fragte mich: »Wen betrachtest du nach Siyyid Kázim als seinen Nachfolger und deinen Führer?« "In seiner Todesstunde", anworteteich, "hat unser verstorbener Lehrer uns inständig gebeten, unsere Heimstätten zu verlassen und in alle Welt zu ziehen, um den verheißenen Geliebten zu suchen. Ich bin deshalb nach Persien gezogen, habe mich aufgemacht, seinen Willen zu erfüllen, und bin immer noch auf meiner Suche." »Hat dein Lehrer«, so fragte Er weiter, »dir irgendwelche Einzelheiten über die kennzeichnenden Merkmale des Verheißenen genannt?« "ja", erwiderte ich, "Er ist von edler Abkunft, kommt aus einer berühmten Familie und stammt aus dem Geschlecht der Fátimih. Was Sein Alter betrifft, so ist er über zwanzig und nicht mehr als dreißig Jahre alt. Er ist mit angeborenem Wissen begabt. Er ist von mittlerer Größe, raucht nicht und ist völlig frei von körperlichen Gebrechen." Er schwieg eine Weile, dann erklärte Er mit bebender Stimme: »Siehe, alle diese Zeichen sind offenbar in Mir!« Er ging dann auf jedes der oben genannten Merkmale einzeln ein und legte schließlich dar, dass jedes von ihnen auf Seine Person zutrifft.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 88
O du, der du der erste bist, der an Mich glaubt! Wahrlich, Ich sage, Ich bin der Báb, das Tor Gottes, und du bist der Bábu'l-Báb, das Tor dieses Tores. Achtzehn Seelen müssen zu Beginn von selbst und aus eigenem Antrieb Mich annehmen und die Wahrheit Meiner Offenbarung anerkennen. Ohne zuvor verständigt oder aufgefordert zu sein, muß jede von ihnen unabhängig Mich zu finden suchen. Und wenn ihre Zahl erfüllt ist, muß eine unter ihnen dazu auserwählt werden, Mich auf Meiner Pilgerfahrt nach Mekka und Medina zu begleiten. Dort werde ich die Botschaft Gottes dem Sharíf von Mekka übermitteln. Dann werde Ich nach Kúfih zurückkehren, wo Ich in der Moschee jener heiligen Stadt Seine Sache wieder offenbaren werde. Dir ist auferlegt, weder deinen Gefährten noch irgend einer anderen Seele mitzuteilen, was du gesehen und gehört hast.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 93
Wie schwach und unfähig, wie niedergeschlagen und furchtsam hatte ich mich doch zuvor gefühlt! Ich konnte weder schreiben noch gehen, so zitterten mir Hände und Füße. Nun aber, da ich von Seiner Offenbarung wußte, fühlte ich mich wie elektrisiert. Ich verspürte solchen Mut in mir und eine solche Kraft, dass ich der ganzen Welt mit all ihren Völkern und Herrschern, so sie wider mich aufgestanden wären, allein und furchtlos standgehalten hätte. Das Weltall schien mir nur Staub in meiner Hand. Ich kam mir vor wie die Stimme Gabriels, die der ganzen Menschheit zuruft: `Wachet auf, denn siehe, das Morgenlicht ist angebrochen! Erhebet euch, denn Seine Sache ist kundgetan! Das Tor Seiner Gnade ist weit aufgetan; tretet ein, o Völker der Welt! Denn Er, der euch Verheißene, ist da!`
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 94
Heute ist der 23. Mai, der Gedenktag der Botschaft und der Erklärung des Báb. Es ist ein gesegneter Tag, das Heraufdämmern der Manifestationen, denn das Kommen des Báb war das Frühlicht des wahren Morgens. … Darum ist es ein gesegneter Tag, der Beginn der himmlischen Großmut, der Anfang des göttlichen Strahlens. An diesem Tag im Jahre 1844 wurde der Báb ausgesandt, das Königreich Gottes anzukündigen und auszurufen. Er verkündete die frohe Botschaft des Kommens Bahá’u’lláhs und widerstand der Feindseligkeit des ganzen persischen Volkes.
Abdu'l-Bahá, Promulgation of Universal Peace 138 (unautorisierte Übersetzung)
Die Tage unseres Zusammenseins gehen zu Ende. Mein Bündnis mit dir ist nun erfüllt. Lege die Rüstung des Diensteifers an und mache dich auf, Meine Sache zu verbreiten. Laß dich nicht entmutigen, wenn du die Verderbtheit und Entartung dieses Geschlechts wahrnimmst, denn der Herr des Bündnisses wird dir sicherlich beistehen. Wahrlich, Er wird dich mit Seinem liebevollen Schutz umgeben und wird dich von Sieg zu Sieg führen. Wie die Wolke, die ihren Segen über die Erde ergießt durchwandere du das Land von einem Ende zum andern und gieße aus auf Sein Volk die Segnungen, die der Allmächtige in Seiner Gnade dir verliehen hat. Hab Geduld mit den Ulamas und ergib dich in den Willen Gottes Erhebe den Ruf: `Wacht auf! Wacht auf! Denn siehe, das Tor Gottes steht offen, und das Morgenlicht ergießt seinen Glanz über die ganze Menschheit! Der Verheißene ist offenbart, bereite Ihm den Weg, o Volk der Erde! Beraube dich nicht selbst Seiner erlösenden Gnade, und verschließe deine Augen nicht vor Seiner strahlenden Herrlichkeit!` Teile denen, die auf deinen Ruf hören, die Sendschreiben und Tablets mit, die Wir für dich geoffenbart haben; vielleicht werden diese wunderbaren Worte sie veranlassen, sich aus dem Sumpf ihrer Achtlosigkeit zu lösen und sich in die Gefilde der Gegenwart Gottes zu erheben. Für die Pilgerfahrt, die Wir nun antreten, haben Wir Quddús zu unserem Gefährten erwählt. Wir lassen dich zurück, damit du den Anschlägen eines bösartigen und erbarmungslosen Feindes ins Auge schauest. Doch sei dessen gewiß, dass eine unaussprechlich herrliche Gnade deiner harrt. Richte deinen Weg nach Norden und besuche auf dieser Reise Isfáhán, Káshán, Qum und Tihrán. Flehe zur allmächtigen Vorsehung, sie möge dir gnädiglich beistehen, in jener Hauptstadt zum Sitz der wahren Herrschaft zu gelangen und in die Wohnstadt des Geliebten einzutreten. Ein Geheimnis liegt verborgen in jener Stadt. Wenn es offenbart sein wird, dann wird es die Erde in ein Paradies verwandeln. Ich habe die Hoffnung, dass du an seiner Gnade teilhaben und seine Herrlichkeit erkennen mögest.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 119
O Meine geliebten Freunde! Ihr seid die Träger des Namens Gottes an diesem Tage ... Ihr seid die Geringen, von denen Gott so in Seinem Buch gesprochen hat: Und Wir wollen Unsere Gunst denen erweisen, welche die Geringen im Lande sind, und wollen sie zu geistigen Führern unter den Menschen machen und zu Unseren Erben. Zu dieser Stufe seid ihr berufen worden; ihr werdet sie aber nur dann erreichen, wenn ihr euch aufmacht, jedes irdische Begehren unter eure Füße zu treten, und euch bemüht, zu jenen einen geehrten Dienern zu werden, die nicht sprechen, bevor Er nicht gesprochen hat, und die Seinen Willen tun... Achtet nicht eurer Schwachheit oder Furcht; richtet euren Blick auf die unüberwindliche Macht des Herrn, eures Gottes, des Allmächtigen ... Erhebt euch denn in Seinem Namen, setzt euer Vertrauen ganz auf Ihn und seid sicher, dass ihr letztlich siegen werdet.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 125
Die Tage deiner Gemeinschaft mit Mir gehen zu Ende. Die Stunde unserer Trennung hat geschlagen, einer Trennung, der keine Wiedervereinigung folgen wird außer jener im Königreich Gottes in der Gegenwart des Königs der Herrlichkeit. Auf dieser Welt des Staubes waren dir nicht mehr als neun flüchtige Monde des Beisammenseins mit Mir beschieden. An den Gestaden des erhabenen Jenseits jedoch, im Reiche der Unsterblichkeit, erwartet uns die Freude ewiger Wiedervereinigung. Bald wird die Hand des Schicksals dich in ein Meer von Leiden tauchen um Seiner Sache willen. Auch Ich werde dir folgen, auch Ich werde in seine Tiefen eingetaucht werden. Sei unendlich glücklich, denn du bist auserwählt worden zum Bannerträger der Heerscharen des Leides; du stehst in der vordersten Reihe des edlen Heeres derer, die in Seinem Namen das Märtyrertum erdulden werden. In den Straßen von Shíráz wirst du mit Schmach überhäuft werden, und schlimmste Verletzung wird dein Körper erleiden. Du wirst das schändliche Verhalten deiner Feinde überstehen und wirst in die Gegenwart Dessen gelangen, Der der einzige Gegenstand unserer Verehrung und Liebe ist. In Seiner Gegenwart wirst du allen Kummer und alle Schande, die man auf dich gehäuft hat, vergessen. Die Heerscharen des Unsichtbaren werden dir zu Hilfe eilen und werden aller Welt deinen Heldenmut und deinen Ruhm kundtun. Du wirst die unaussprechliche Freude haben, den Kelch des Märtyrertums für Seine Sache zu leeren. Auch Ich werde den Pfad des Opfers betreten und werde dich im Reiche der Ewigkeit wiedersehen.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 175
Flehe zur allmächtigen Vorsehung, sie möge dir gnädiglich beistehen, in jener Hauptstadt zum Sitz der wahren Herrschaft zu gelangen und in die Wohnstatt des Geliebten einzutreten. Ein Geheimnis liegt in dieser Stadt verborgen. Wenn es offenbart sein wird, dann wird es die Erde in ein Paradies verwandeln. Ich habe die Hoffnung, dass du an seiner Gnade teilhaben und seine Herrlichkeit erkennen mögest.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 120
Das wird ein Lehrstück sein für das Volk von Shíráz… es wird dann erkennen, welche Strafe auf Ketzerei steht.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 180
Sie erlitten dafür große Pein und schwere Heimsuchungen. Sie widerstanden den Prüfungen mit wunderbarer Kraft und erhabenem Heldenmut. Tausende wurden ins Gefängnis geworfen, gepeinigt, verfolgt, und zu Tode gebracht. Ihre Häuser wurden geplündert und verheert, ihr Besitz enteignet. Bereitwillig opferten sie ihr Leben und blieben bis zum Ende unerschütterlich in ihrem Glauben. Diese wunderbaren Seelen sind die Lampen Gottes, die Sterne der Heiligkeit, die ruhmreich vom ewigen Horizont des Willens Gottes strahlen.
Abdu'l-Bahá, Promulgation of Universal Peace 138 (unautorisierte Übersetzung)
Als wir ihm näherkamen, grüßte er uns und fragte, was unser Ziel sei. Ich hielt es für das beste, ihm nicht die Wahrheit zu sagen, und antwortete, dass wir vom Gouverneur von Fárs in diese Gegend geschickt worden seien, um gewisse Erkundigungen einzuziehen. Er bemerkte lächelnd: »Der Gouverneur hat euch ausgesandt, Mich gefangen zu nehmen. Hier bin Ich; tut mit Mir, wie euch beliebt. Ich kam euch entgegen, um euch den Weg abzukürzen, und damit ihr Mich leichter findet.« Ich war sprachlos über diese Worte und wunderte mich über seine Aufrichtigkeit und Offenheit. Ich konnte mir seine Bereitwilligkeit, sich aus eigenem Antrieb der strengen Zucht der Regierungsbehörden auszuliefern und dabei sein Leben und seine Sicherheit aufs Spiel zu setzen, nicht erklären. Ich versuchte, ihn einfach nicht zu beachten, und machte Anstalten, weiterzureiten. Da ging er auf mich zu Und sagte: »Ich schwöre bei der Gerechtigkeit Dessen, Der den Menschen erschuf, ihn über all Seine übrigen Geschöpfe hinaushob und sein Herz zum Sitz Seiner Herrschaft und Erkenntnis gemacht hat, dass Ich Mein Leben lang kein unwahres Wort gesprochen habe, und dass Ich nie einen anderen Wunsch gehabt habe als das Wohl und den Fortschritt Meiner Mitmenschen. Ich habe Mein eigenes Wohl verschmäht und habe stets vermieden, zur Ursache des Schmerzes oder des Kummers für irgend jemanden zu werden. Ich weiß, dass du Mich suchst. Und lieber will Ich Mich selbst in deine Hand geben, als dass Ich dich und deine Gefährten unnötigen Unannehmlichkeiten um Meinetwillen aussetzte.« Diese Worte bewegten mich tief. Unwillkürlich stieg ich von meinem Pferd ab, küßte seine Steigbügel und sprach ihn an mit den Worten: `O Licht in den Augen des Propheten Gottes! Ich beschwöre dich bei Ihm, der dich erschaffen und mit solcher Erhabenheit und Kraft ausgestattet hat, erfülle meine Bitte und erhöre mein Flehen. Ich bitte dich inständig, verlasse diesen Ort und fliehe vor dem Angesicht von Husayn Khán, dem erbarmungslosen und verächtlichen Gouverneur dieser Provinz. Mir graut vor seinen Anschlägen wider dich; und ich bin empört bei dem Gedanken, dass ich zum Werkzeug für seine böswilligen Pläne gegen einen so unschuldigen und edlen Abkommen des Propheten Gottes gemacht werden soll. Meine Gefährten sind alle ehrenwerte Männer. Ihr Wort ist ihr Pfand. Sie werden sich verpflichten, deine Flucht nicht zu verraten. Ich bitte dich, begib dich zur Stadt Mashhad in Khúrásán und vermeide es, der Brutalität dieses hartherzigen Wolfes zum Opfer zu fallen.` Auf meine inständige Bitte gab Er die Antwort: »Möge der Herr, dein Gott, dir deine Großmut und deine edle Absicht vergelten. Niemand weiß um das Geheimnis Meiner Sache; niemand vermag ihre Geheimnisse zu ergründen. Nie und nimmer werde ich Mein Angesicht vom Willen Gottes abkehren. Er allein ist Meine sichere Feste, Meine Stütze und Meine Zuflucht. Bis Meine letzte Stunde da ist, wird niemand wagen, Mich anzugreifen, niemand kann den Plan des Allmächtigen vereiteln. Und wenn Meine Stunde gekommen ist, wie groß wird Meine Freude sein, wenn ich dann den Kelch des Märtyrertums in Seinem Namen leeren darf! Hier bin Ich, gib Mich in die Hände deines Herren! Fürchte dich nicht, denn niemand wird dich darum tadeln.« Ich beugte mich ihm und erfüllte seinen Wunsch.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 182
Nach der Ankunft in Shíráz wurde der Báb zum Gouverneur gebracht, der Ihn mit schändlicher Grausamkeit behandelte. Er rügte und kritisierte den Báb öffentlich. Dann entließ er Ihn in die Obhut seines Onkels. Obwohl der Báb nach Hause gehen durfte, war seine Freiheit eingeschränkt. Nur die Mitglieder seiner Familie und einige andere durften Ihn sehen. Trotz der Versuche des Gouverneurs und des Klerus, Seinem Einfluss ein Ende zu bereiten, wuchs jedoch in den folgenden Monaten die Zahl Seiner Anhänger rasch an. In dem Maße wie die Macht und der Ruhm des Báb zunahmen, wuchs auch der Zorn des Gouverneurs, und er befahl von neuem Seine Festnahme. Diesmal beabsichtigte der Gouverneur, den Báb zu Tode zu bringen. Aber in der Nacht Seiner Festnahme brach eine Seuche in Shíráz aus, und die ganze Stadt geriet in Panik. Innerhalb weniger Stunden waren hundert Menschen an der gefürchteten Krankheit gestorben. Ein Polizeibeamter, dessen Sohn auf wundersame Weise vom Báb geheilt worden war, erkannte die Hand Gottes im Ausbruch dieser Seuche und setzte sich beim Gouverneur für die Freilassung des Báb ein. Der Gouverneur fürchtete um das Leben seiner Familienangehörigen und der Bewohner der Stadt und stimmte unter der Bedingung zu dass, der Báb Shíráz verlassen würde. Im Herbst 1846 reiste der Báb nach Isfáhán, einer Stadt nördlich von Shíráz. Beim Abschied von Seinem Onkel, sagte Er „Ich werde dich wiedersehen in den Bergen von Ádhirbáyján, von wo Ich dich aussenden werde, die Krone des Märtyrertums zu erlangen. Ich selbst werde dir nachfolgen zusammen mit einem Meiner getreuen Jünger und werde dir wieder begegnen im Reiche der Ewigkeit.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 231
Der allmächtige Geber hat mich mit großem Reichtum bedacht.18 Ich weiß nicht, wie ich diesen am besten verwenden soll. Nun, da ich mit Gottes Hilfe diese Offenbarung erkennen durfte, ist es mein innigster Wunsch, all meinen Besitz ihrem Wohl und der Verbreitung ihres Ruhmes zu weihen. Ich habe die Absicht, mit Deiner Erlaubnis nach Tihrán zu gehen und mein Bestes zu tun, um Muhammad Sháh, der zu mir ein festes, unerschüttertes Vertrauen hat, für diese Sache zu gewinnen.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 246
Möge Euch Gott Eure guten Absichten lohnen. Ein so erhabener Plan ist Mir teurer als die Tat selbst. Doch sind Eure und Meine Tage gezählt, sie sind zu kurz, als dass Euch erlaubt wäre, Eure Hoffnungen zu verwirklichen, und Ich es miterlebte. Nicht durch die Mittel, die Ihr Euch vorstellt, wird eine allmächtige Vorsehung den Sieg des Gottesglaubens herbeiführen. Durch die Armen und Niedrigen dieses Landes, durch das Blut, das sie auf Seinem Pfade vergießen, wird der allmächtige Herr Seine Sache bewahren und ihre Grundlagen festigen. Und dieser Gott wird Euch in der zukünftigen Welt die Krone ewiger Herrlichkeit aufs Haupt setzen und Seinen unermesslichen Segen über Euch ergießen. Von der Frist Eures irdischen Lebens bleiben Euch nur noch drei Monate und neun Tage; dann werdet Ihr voll Glauben und Gewissheit zu Eurer ewigen Wohnstatt eilen.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 247
Wenn der Báb die Lehren und Grundsätze Seines Glaubens diktierte, konnte, wer am Fuß des Berges wohnte, Seine Stimme deutlich hören. Sein melodischer Gesang, der rhythmische Strom der Verse von Seinen Lippen nahm unsere Ohren gefangen und drang uns tief in die Seele. Berg und Tal hallten wider von Seiner majestätischen Stimme. Unsere Herzen erzitterten bis ins Innerste beim Hall Seiner Worte.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 238
Ich bin, Ich bin, Ich bin der Verheißene! Ich bin Der, Dessen Namen ihr seit einem Jahrtausend anruft, bei Dessen Gedenken ihr euch erhebt, Dessen Kommen zu erleben ihr ersehnt und um Dessentwillen ihr zu Gott fleht, dass Er die Stunde Seiner Offenbarung beschleunige. Wahrlich, Ich sage euch, die Völker des Ostens wie des Westens haben die Pflicht, Meinem Wort zu gehorchen und Mir Treue zu geloben.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 344
Der Báb - möge Meine Seele ein Opfer für ihn sein - erhob Sich bereits in jugendlichem Alter in Seiner Sache, im fünfundzwanzigsten Jahr Seines gesegneten Lebens. Unter den Schiiten ist allgemein bekannt, dass der Báb weder eine Schule besucht noch bei irgend jemandem wissenschaftliche Kenntnisse erworben hat - alle Leute von Shiráz können dies bezeugen. Dennoch erschien Er plötzlich mit größtem Wissen unter den Menschen, obwohl Er nur Kaufmann war, verwirrte Er alle ‚Ulamá von Persien. Ganz allein behauptete Er Seine Sache in einer unvorstellbaren Weise gegen die Perser, deren religiöser Fanatismus allgemein bekannt ist. Diese erhabene Seele erhob Sich mit solcher Kraft, dass sie die Stützen der Religion und Moral, die Zustände, Sitten und Gebräuche Persiens ins Wanken brachte, stattdessen ein neues Gesetz und neue Vorschriften einsetzte und eine neue Religion schuf, obgleich die Spitzen der Regierung, beinahe die gesamte Geistlichkeit und die Leute der Öffentlichkeit sich erhoben, um ihn zu vernichten und zu töten, hielt Er ihnen allein stand und brachte ganz Persien in Aufruhr. Viele 'Ulamá und Leute der Öffentlichkeit wie auch andere opferten freudig ihr Leben für Seine Sache und eilten zur Stufe des Märtyrertums. Die Regierung, das Volk, die Religionsgelehrten und hochgestellten Persönlichkeiten versuchten vergeblich, Seine Fackel auszulöschen. Schließlich wurde Seine Bedeutung offenbar, Sein Stern begann zu leuchten, die von ihm geschaffenen Grundlagen festigten sich, und Seine Morgenröte wurde zum strahlenden Licht. Er verlieh göttliche Erziehung und beeinflußte in wunderbarer Weise das Denken, die Moral und die Lebensart der Perser. Er verkündete Seinen Anhängern die frohe Botschaft vom baldigen Aufgang der Sonne Bahás und bereitete sie auf den neuen Glauben vor. Das Erscheinen so wunderbarer Zeichen und großer Taten, die Einflußnahme auf das allgemeine Denken und die herrschenden Meinungen, die Errichtung der Grundlage für Fortschritt und die Gestaltung der Voraussetzungen für Erfolg und Glück durch einen jungen Kaufmann sind die besten Beweise dafür, dass Er ein vollkommener Erzieher war. Kein gerechter Mensch wird zögern, dies zu glauben.
Abdu'l-Bahá, Beantwortete Fragen S. 38
Hättet ihr an Mich geglaubt, o widerspenstiges Geschlecht, wäre jeder von euch dem Beispiel dieses Jungen gefolgt, der die meisten von euch überragt, und hätte sich willig auf Meinem Pfad geopfert. Es kommt der Tag, da ihr Mich erkennt; an jenem Tag werde Ich nicht mehr bei euch sein.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 530
Die Glaubensgrundlage des Volkes Bahá – möge ihm mein Leben geopfert sein – ist: „Seine Heiligkeit der Erhabene ist die Manifestation der Einheit und Einzigkeit Gottes und der Vorläufer der Altehrwürdigen Schönheit. Seine Heiligkeit die Schönheit Abhá – möge mein Leben ein Opfer für Seine standhaften Freunde sein – ist die Höchste Manifestation Gottes und das Morgenlicht Seines Göttlichsten Wesens. Alle anderen sind Seine Diener und gehorchen Seinem Gebot.
Abdu'l-Bahá in Dokumente des Bündnisses 2:8
Der Báb, den Bahá’u’lláh als das »Wesen der Wesen« anruft, das »Meer der Meere«, den »Punkt, den die Wirklichkeiten der Propheten und Boten umkreisen«, »von dem Gott die Erkenntnis ausgehen ließ von allem, was war und was sein wird«, der im »Rang alle Propheten überragt« und dessen »Offenbarung all ihrer Erwählten Fassungskraft und Verständnis übersteigt«, hat Seine Botschaft ausgerichtet und Seinen Auftrag erfüllt. Der nach den Worten Abdu’l-Bahás »der Morgen der Wahrheit« war, der »Vorbote des Größten Lichtes«, dessen Advent zugleich das Ende des »prophetischen Zyklus« und den Beginn des »Zyklus der Erfüllung« bezeichnet, hat mit einem Schlag durch Seine Offenbarung die auf Seinem Land ruhenden Schatten der Nacht gebannt und den bevorstehende Aufstieg jenes unvergleichlichen Gestirns angekündigt, in dessen Glanz sich die ganze Menschheit sonnen werde.
Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 4:17
Dass eine so kurze Zeitspanne diese machtvolle, wunderbare Offenbarung von Meiner Mir vorausgehenden Manifestation getrennt hat, ist ein Geheimnis, das kein Mensch enträtseln, und ein Mysterium, das kein Geist ergründen kann.
Bahá'u'lláh in Die Weltordnung Bahá'u'lláhs 183
Sein Wesen war von so seltener Vornehmheit und Schönheit, Seine Persönlichkeit von so edler Sanftmut und dabei doch so kraftvoll, Sein natürlicher Charme verband sich mit so viel Takt und Urteilskraft, dass Er bald nach Seiner Erklärung in Persien eine weithin bekannte Persönlichkeit war. Er gewann fast alle für Sich, die mit Ihm in persönliche Berührung kamen, und oft bekehrte Er Seine Kerkermeister zu Seinem Glauben und machte Menschen, die Ihm Übelwollten, zu bewundernden Freunden.
Shoghi Effendi in Nabils Bericht 23
Die Erscheinung des Báb gleicht der Morgendämmerung, denn die Morgendämmerung enthält die Verheißung der Sonne. Das Dämmern des Báb verhieß den Aufgang der Sonne der Wahrheit, die die ganze Welt umhüllen sollte.
Abdu'l-Bahá, On Divine Philosophy 47 (unautorisierte Übersetzung)
Gibt es einen Befreier von Schwierigkeiten außer Gott? Sprich: Gelobt sei Gott! Er ist Gott! Alle sind Seine Diener und alle stehen unter Seinem Befehl.
Der Báb in Gebete 66
Sprich: Gott genügt allen Dingen und über die Dinge hinaus, und nichts auf Erden und in den Himmeln außer Gott kann genügen außer Gott, deinem Herrn. Wahrlich, Er ist in sich selbst, der Allwissende, der Allerhalter, der Allmächtige.
Der Báb in Gebete 47
O Meine geliebten Freunde! Ihr seid die Träger des Namens Gottes an diesem Tag. Ihr seid auserwählt worden als die Schatzkammern Seines Geheimnisses. Es geziemt jedem von euch, die Eigenschaften Gottes zu offenbaren und durch eure Worte und Taten ein Beispiel zu sein für die Zeichen Seiner Gerechtigkeit, Seiner Macht und Herrlichkeit. Jedes Glied eures Körpers muss Zeugnis ablegen für die Erhabenheit eurer Absichten, die Reinheit eures Lebens, die Wahrheit eures Glaubens und die Erhabenheit eurer Hingabe. Denn wahrlich, Ich sage euch, dies ist der Tag, von dem Gott in Seinem Buche (dem Quran) spricht: "An jenem Tag wollen Wir ein Siegel auf ihren Mund drücken; ihre Hände aber werden von Uns reden und ihre Füße werden Zeugnis ablegen von dem, was sie getan haben." Denkt an die Worte von Jesus, die Er an Seine Jünger richtete, als Er sie aussandte, die Sache Gottes zu verkünden. Er hieß sie, sich zu erheben und ihre Aufgabe zu erfüllen, und sprach zu ihnen: "ihr seid wie das Feuer, das im Dunkel der Nacht auf dem Gipfel des Berges angezündet worden ist. Lasst euer Licht leuchten vor den Augen der Menschen! Euer Wesen muss so rein und eure Entsagung so vollkommen sein, dass die Menschen auf Erden durch euch den himmlischen Vater, der die Quelle der Reinheit und der Gnade ist, erkennen und Ihm näher kommen können. Denn niemand hat den Vater gesehen, der im Himmel ist. Ihr, Seine geistigen Kinder, müsst durch eure Taten Beispiel sein für Seine Eigenschaften und Seinen Ruhm bezeugen. Ihr seid das Salz der Erde, wenn aber das Salz dumm wird, womit soll man salzen? Wenn ihr eine Stadt betretet, um die Sache Gottes zu verkünden und zu lehren, muss eure Loslösung so groß sein, dass ihr weder Speise noch Lohn von den Menschen dort erwartet. Vielmehr sollt ihr, wenn ihr jene Stadt verlasst, ihren Staub von euren Füßen schütteln. So rein und unbefleckt wie ihr sie betreten habt, müsst ihr sie wieder verlassen. Denn wahrlich, ich sage euch, der himmlische Vater ist immer bei euch und wacht über euch. So ihr an Ihn glaubt, wird Er gewisslich alle Schätze der Erde in eure Hände legen und wird euch erheben über alle Herrscher und Könige der Welt." O Meine Buchstaben! Wahrlich, Ich sage euch, unendlich erhaben ist dieser Tag über die Tage der früheren Apostel. Unermesslich ist der Unterschied! Ihr seid die Zeugen des Heraufdämmerns des verheißenen Tages Gottes. Ihr habt teil an dem geheimnisvollen Kelch Seiner Offenbarung. Legt die Rüstung des Diensteifers an und seid eingedenk der Worte Gottes, wie sie in Seinem Buch (dem Quran) geoffenbart sind: "Siehe, der Herr, Dein Gott, ist gekommen und mit Ihm die Heerscharen Seiner Engel, die vor Ihm stehen!" Reinigt eure Herzen von allen irdischen Begierden und lasst himmlische Tugenden euer Schmuck sein! Strebet darnach, dass eure Taten die Wahrheit dieser göttlichen Worte bezeugen und hütet euch, dass nicht durch eure `Abkehr` Er `ein anderes Volk an eure Stelle setze`, das `nicht euresgleichen sein wird`, und welches das Königreich Golfes von euch nehmen wird. Die Tage, da müßige Anbetung zu genügen schien, sind vorüber. Die Zeit ist gekommen, da nur die reinsten Beweggründe, getragen von fleckenloser Reinheit, zum Throne des Allerhöchsten aufsteigen und von Ihm angenommen werden können. "Das gute Wort steigt zu Ihm auf, und die gerechte Tat wird es vor Ihm erhöhen." Ihr seid die Geringen, von denen Gott so in Seinem Buch (dem Quran) gesprochen hat: "Und Wir wollen Unsere Gunst denen erweisen, welche die Geringen im Lande sind, und wollen sie zu geistigen Führern unter den Menschen machen und zu Unseren Erben." Zu dieser Stufe seid ihr berufen worden, ihr werdet sie aber nur dann erreichen, wenn ihr euch aufmacht, jedes irdische Begehren unter eure Füße zu treten, und euch bemüht, zu jenen "Seinen geehrten Dienern zu werden, die nicht sprechen, bevor Er nicht gesprochen hat, und die Seinen Willen tun". Ihr seid die ersten Buchstaben, die aus dem Ersten Punkt hervorgegangen sind, die ersten Wasserstrahlen, die aus der Quelle dieser Offenbarung geströmt sind. Bittet den Herrn, euren Gott, darum, dass keine irdische Bindung, keine weltliche Leidenschaft, kein Verlangen nach Vergänglichem eure Reinheit trübe oder die Süßigkeit der Gnade, die euch durchströmt, verbittere. Ich bereite euch für das Kommen eines machtvollen Tages vor. Bemüht euch aufs Äußerste, dass Ich, der Ich euch jetzt unterweise, in der künftigen Welt Mich vor dem Gnadenthron Gottes eurer Taten erfreuen und eure Erfolge rühmen kann. Das Geheimnis des kommenden Tages ist jetzt noch verhüllt. Noch kann es nicht enthüllt und darum auch noch nicht geschätzt werden. Das neugeborene Kind jenes Tages übertrifft die weisesten und geachtetsten Männer dieser Zeit, und der Niedrigste und Ungelehrteste jener Zeit wird an Verständnis die gelehrtesten und vollendetsten Geistlichen dieses Zeitalters übertreffen. Verbreitet euch über das ganze Land und bereitet festen Fußes und geheiligten Herzens den Weg für Sein Kommen. Achtet nicht eurer Schwachheit oder Furcht; richtet euren Blick auf die unüberwindliche Macht des Herrn, eures Gottes, des Allmächtigen. Hat Er nicht in vergangenen Zeiten bewirkt, dass Abraham trotz scheinbarer Hilflosigkeit über die Streitmächte von Nimrod gesiegt hat? Hat Er nicht Moses, der nur einen Stab zum Gefährten hatte, dazu befähigt, Pharao und seine Heerscharen zu besiegen? Hat Er nicht Jesus, der in den Augen der Menschen klein und niedrig war, über die vereinigten Mächte des jüdischen Volkes aufsteigen lassen? Hat Er nicht die barbarischen und kriegerischen Stämme Arabiens der heiligen und verwandelnden Zucht Muhammads, Seines Propheten, unterworfen? Erhebt euch denn in Seinem Namen, setzt euer Vertrauen ganz auf Ihn und seid sicher, dass ihr letztlich siegen werdet.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 126
Die Gesegnete Vollkommenheit, Bahá’u’lláh, gehörte dem Adel Persiens an. Von frühester Kindheit an war Er unter Seinen Verwandten und Freunden ausgezeichnet. Sie sagten: „Dieses Kind hat außerordentliche Macht.“ An Weisheit, Intelligenz und als eine Quelle neuer Erkenntnis war Er Seinem Alter voraus und Seiner Umgebung überlegen. Alle, die Ihn kannten, waren erstaunt über Seine Frühreife. Sie pflegten zu sagen: „So ein Kind wird nicht überlegen“, denn man glaubte gemeinhin, dass frühreife Kinder das Reifealter nicht erreichen.
Abdu'l-Bahá, Promulgation of Universal Peace 25 (unautorisierte Übersetzung)
Was für eine Kiste ist das?, fragte Ich ihn, und was war das für ein Schauspiel? All die Puppen und ihre ganze Pracht, antwortete er, der König, die Prinzen, die Minister, ihr Prunk, ihre Herrlichkeit und ihre Macht alles, was du gesehen hast, liegt jetzt in dieser Kiste.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 3:14
Seit diesem Tag erschien Mir aller Schmuck der Welt wie in diesem Schauspiel. Nie war er von Gewicht, und nichts wird er je bewirken, nicht einmal so viel wie ein Senfkorn. Bald wird all dies dem Grabe übergeben, wie jener Kiste der äußerliche Schmuck, die materiellen Schätze, alle irdischen Nichtigkeiten, stattlichen Armeen und Prachtgewänder, all diese stolzen und hochmütigen Seelen. In den Augen der Einsichtsvollen sind all diese Konflikte, Streitigkeiten und prahlerischen Eitelkeiten auf ewig wie kindliche Spiele und Zeitvertreib.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 3:16
Bahá'u'lláh erschien ihm, in einem großen, grenzenlosen Meer schwimmend. Sein Leib leuchtete über den Wassern mit einem Glanz, der das Meer erhellte. Um Sein Haupt, das man deutlich über den Wassern sehen konnte, strahlten nach allen Richtungen Seine langen, schwarzen Locken, in reicher Fülle auf den Wogen flutend. In seinem Traum sammelte sich eine Menge von Fischen um ihn her, von denen sich jeder am Ende eines Haares festhielt. Vom Leuchten Seines Antlitzes verzaubert, folgten sie ihm, in welcher Richtung Er auch schwamm. So groß ihre Zahl auch war und so fest sie sich auch immer an Seine Locken hängten, so schien sich doch kein einziges Haar von Seinem Haupt gelöst zu haben, noch geschah ihm selbst das geringste Leid. Frei und uneingeschränkt bewegte Er sich im Wasser, und alle folgten ihm.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 153
Der grenzenlose Ozean, den du in deinem Traum gesehen hast, o Wesir, ist nichts anderes als die Welt des Seins. Ganz von sich aus und ohne äußere Hilfe wird dein Sohn höchste Macht über sie gewinnen. Was immer ihm beliebt, wird Er ungehindert vollbringen. Keiner wird Seinen Gang aufhalten und niemand wird Seinen Erfolg verhindern. Die Menge der Fische bedeutet die Unruhe, die Er unter den Völkern und Geschlechtern der Erde hervorrufen wird. Um Ihn werden sie sich scharen und ihm werden sie anhängen. In der Gewissheit des unfehlbaren Schutzes des Allmächtigen wird ihm jedoch durch diesen Aufruhr kein Leid geschehen, noch wird Seine Einsamkeit auf dem Meer des Lebens Seine Sicherheit gefährden.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung 153-154
Dieser Unterdrückte hat weder eine Schule besucht noch an dem Wortstreit der Gelehrten teilgenommen. Bei Meinem Leben! Nicht aus eigenem Antrieb habe ich von Mir gekündet, sondern Gott hat Mich nach Seinem ureigenen Ratschluss geoffenbart.
Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 26
Niemand trat in Seine Gegenwart, ohne durch Seine Macht von Ehrfurcht ergriffen zu werden. Die Gelehrten, die Ihm nahten, waren erstaunt über Sein Wissen, hatte Er doch nie eine Schule besucht noch von Menschen Unterricht empfangen. Seine Freunde und Seine Familie bezeugen dies; und doch sind Seine Lehren die Seele dieses Zeitalters. Die Sonne strahlt aus sich selbst und bezieht ihr Licht nicht von anderen Quellen. Die göttlichen Lehrer besitzen das angeborene Licht; Sie haben ein Wissen und Verstehen aller Dinge im Universum; die übrige Welt empfängt ihr Licht von Ihnen und durch Sie werden die Künste und Wissenschaften in jedem Zeitalter belebt.
Abdu'l-Bahá, On Divine Philosophy 49 (unautorisierte Übersetzung)
Und wisse mit Gewissheit, dass Paradies die Erkenntnis Dessen und die Hingabe an Ihn, Den Gott offenbaren wird, bedeutet, und Feuer die Gemeinschaft solcher Seelen, die es versäumen, sich Ihm zu unterwerfen oder Seinem Wohlgefallen zu fügen.
Der Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 84
So läutere dein Ohr, dass du nichts hörst außer der Erwähnung Gottes, und läutere dein Auge, dass es nichts sehe außer Gott, und dein Bewusstsein, dass es nichts begreife außer Gott, und deine Zunge, dass sie nichts künde außer Gott, und deine Hand, dass sie nichts schreibe denn die Worte Gottes, und dein Wissen, dass es nichts außer Gott erfasse, und dein Herz, dass es keinen Wunsch hege neben Gott, und läutere desgleichen all dein Tun und Trachten, dass du im Paradiese reiner Liebe gehegt werdest, und im Schmucke einer Reinheit, wie Er sie hoch schätzt, die Gegenwart Dessen erlangest, den Gott offenbaren wird, geheiligt von allen, die sich von Ihm abgewandt und Ihm ihre Hilfe versagt haben.
Der Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 100
Sprich: Wahrlich, das Wohlgefallen Dessen, Den Gott offenbaren wird, ist das Wohlgefallen Gottes, und das Missfallen Dessen, den Gott offenbaren wird, ist nichts anderes als das Missfallen Gottes.
Der Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 152
O Wanderer auf dem Pfade Gottes! Nimm dir deinen Anteil aus dem Meer Seiner Gnade, und beraube dich nicht selbst der Dinge, die in dessen Tiefen verborgen liegen. Gehöre zu denen, die an seinen Schätzen teilhaben. Ein Tropfen aus diesem Meer, über alle in den Himmeln und auf Erden vergossen, würde genügen, sie reich zu machen an der Großmut Gottes, des Allmächtigen, des Allwissenden, des Allweisen. Schöpfe mit den Händen des Verzichts aus seinen lebenspendenden Wassern und besprenge damit alles Erschaffene, damit es von allen menschlichen Begrenzungen reingewaschen werde und dem mächtigen Throne Gottes, diesem geheiligten, strahlenden Orte, nahe komme. Sei nicht bekümmert, wenn du dies allein vollbringst. Lasse dir Gott allgenügend sein. Halte innige Zwiesprache mit Seinem Geiste und gehöre zu den Dankbaren. Verkünde die Sache deines Herrn allen, die in den Himmeln und auf Erden sind. Antwortet jemand deinem Ruf, so breite die Perlen der Weisheit des Herrn, deines Gottes, die Sein Geist auf dich herabgesandt hat, offen vor ihm aus und gehöre zu denen, die wahrhaft glauben. Und sollte jemand deine Gabe zurückweisen, so wende dich von ihm ab und setze dein Vertrauen und deine Zuversicht auf den Herrn, deinen Gott, den Herrn aller Welten.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 129:1-2
Aus der Saat der Wirklichkeit ist die Religion zu einem Baum emporgewachsen, der Blätter und Zweige, Blüten und Früchte hervorbrachte. Nach einer gewissen Zeit verschlechterte sich der Zustand des Baums. Blätter und Blüten welkten und fielen ab. Der Baum wurde krank und trug keine Früchte mehr. Es wäre unvernünftig, wollte sich der Mensch an diesen alten Baum klammern und behaupten, seine Lebenskräfte seien unvermindert, seine Früchte unübertroffen, sein Dasein ewig. Die Saat der Wirklichkeit muss erneut in die Herzen der Menschen gelegt werden, damit ein neuer Baum daraus erwachse und frische göttliche Früchte die Welt laben. Auf diese Weise werden die Nationen und Völker, die heute noch in der Religion widerstreiten, zur Einheit geführt; Nachahmungen werden aufgegeben, und eine weltumspannende Bruderschaft in der Wirklichkeit selbst wird gegründet werden. Krieg und Streit werden unter den Menschen verschwinden; alle werden als Gottes Diener miteinander ausgesöhnt werden. Denn alle finden Obdach unter dem Baum Seiner Vorsehung und Gnade. Gott ist gütig zu allen. Er schenkt allen gleichermaßen Seine Gnadengaben, wie Jesus Christus sagte: Gott „lässt regnen über Gerechte und Ungerechte“; das will sagen, die Barmherzigkeit Gottes ist allumfassend. Die ganze Menschheit steht unter dem Schutz der Liebe und Gunst, und allen hat Er den Weg der Führung und des Fortschritts gewiesen.
Abdu'l-Bahá, Promulgation of Universal Peace 141 (unautorisierte Übersetzung)
Bei Unserer Einlieferung wurden Wir zuerst einen pechschwarzen Gang entlanggeführt, von dort stiegen Wir drei steile Treppen zu dem Verließ hinab, das Uns bestimmt war. Dieser Kerker war in dichtes Dunkel gehüllt; Unsere Mitgefangenen zählten nahezu einhundertfünfzig Menschen: Diebe, Mörder und Straßenräuber. Trotz seiner Überfüllung hatte das Verließ keinen anderen Auslaß als den Gang, durch den Wir gekommen waren. Keine Feder kann diesen Ort beschreiben, keine Zunge seinen widerlichen Gestank schildern. Die meisten dieser Menschen hatten weder Kleider noch Stroh, darauf zu liegen. Nur Gott weiß, was Wir in diesem übelriechenden, finsteren Raum zu leiden hatten!
Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 34
Eines Nachts im Traum waren von allen Seiten diese erhabenen Worte zu hören: »Wahrlich, Wir werden Dich durch Dich selbst und durch Deine Feder siegreich machen. Sei nicht traurig über das, was Dir widerfahren ist, und fürchte Dich nicht, denn Du bist in Sicherheit. Binnen kurzem wird Gott die Schätze der Erde offenkundig machen – Menschen, die Dir beistehen werden durch Dich selbst und durch Deinen Namen, durch welchen Gott die Herzen derer belebt, die ihn erkannt haben.«
Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 34
In den Tagen, da ich im Kerker in Tihrán lag, vergönnten Mir die schweren Ketten, die Mich wundrieben, und die üble Luft nur wenig Schlaf; dennoch hatte ich in den seltenen Augenblicken des Schlummers ein Gefühl, wie wenn etwas vom Scheitel Meines Hauptes über Meine Brust strömte, einem mächtigen Sturzbach gleich, der sich vom Gipfel eines hohen Berges zu Tal ergießt. Jedes Glied Meines Körpers wurde so in Flammen gesetzt, und Meine Zunge sprach in solchen Augenblicken Worte, die zu hören kein Mensch hätte ertragen können.
Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 35
Versunken in Trübsal, hörte Ich über Meinem Haupt eine höchst wundersame, süße Stimme rufen. Mein Gesicht wendend, sah ich eine Jungfrau – das leibhaftige Gedenken des Namens Meines Herrn – in der Luft vor Mir schweben. So von ganzer Seele erfreut war sie, dass ihr Antlitz im Schmuck des Wohlgefallens Gottes leuchtete und ihre Wangen in der Klarheit des Allbarmherzigen glühten. Zwischen Erde und Himmel stimmte sie einen Ruf an, der der Menschen Herz und Verstand fesselte. Sie tat Meinem inneren wie Meinem äußeren Wesen Botschaften kund zur Freude Meiner Seele und der Seelen der geehrten Diener Gottes. Ihr Finger deutete auf Mein Haupt und sie sprach, an alle im Himmel und auf Erden gewandt: `Bei Gott! Dies ist der Meistgeliebte der Welten, und doch versteht ihr es nicht. Dies ist die Schönheit Gottes unter euch und die Macht Seiner Herrschaft in euch – verstündet ihr es doch! Dies ist das Mysterium Gottes und Sein Schatz, die Sache Gottes und Seine Herrlichkeit für alle, die in den Reichen der Offenbarung und der Schöpfung wohnen – gehörtet ihr doch zu denen, die begreifen!`«
Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 6:28
Sieh, wie in dieser Sendung die Unwürdigen und Toren sich in ihrer Narrheit eingebildet haben, sie könnten durch Mittel wie Massenmord, Plünderung und Verbannung die Lampe löschen, die die Hand göttlicher Macht entzündet hat, oder die Sonne ewiger Herrlichkeit verdunkeln. Die Wahrheit, dass solche Trübsal das Öl ist, das die Flamme dieser Lampe nährt, scheinen sie nicht zu kennen. Dies ist Gottes umgestaltende Kraft. Er wandelt, was Er will. Wahrlich, Er hat Macht über alle Dinge.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 29:2
Wie jeder göttlicher Glaube kann auch dieser Glaube nur begründet werden, wenn er Angriffen gegnerischer Kräfte begegnet und diese heldenhaft besiegt. Die Geschichte des Glaubens selbst beweist dies zur Genüge. Prüfungen und Verfolgungen waren immer und werden weiterhin das Los der Auserwählten Gottes sein. Sie sollten sie jedoch als verhüllte Segnungen ansehen, da durch sie ihr Glaube belebt, geläutert und gestärkt wird. Bahá'u'lláh verglich solch leidvolle Prüfungen mit dem Öl, das die Lampe der Sache Gottes nährt.
Shoghi Effendi in Krise und Sieg 26
Mein Gott, Mein Meister, Mein Verlangen!… Du hast dieses Staubatom durch die vollendete Kraft Deiner Macht erschaffen und Ihn ernährt mit Deinen Händen, die keiner fesseln kann. … Du hast Ihm Prüfungen und Trübsale bestimmt, die keine Zunge beschreiben und keine Deiner Tafeln gebührend schildern kann. Den Hals, den Du an schmeichelnde Seide gewöhntest, umschlossest Du schließlich mit schweren Ketten, und den Leib, den Du mit Samt und Brokat verwöhntest, unterwarfst Du zuletzt noch demütigender Kerkerhaft. Dein Gebot schlug Mich in ungezählte Fesseln und warf Mir Ketten über den Nacken, die keiner sprengen kann. Jahrelang strömten Trübsale wie Regenschauer der Gnade auf Mich nieder… Wieviele Nächte lang raubte Mir die Last der Ketten den Schlaf, und wieviele Tage waren Mir Ruhe und Frieden versagt um dessentwillen, was die Hände und Zungen der Menschen Mir angetan! Selbst Brot und Wasser, das Du in Deiner allumfassenden Gnade auch den Tieren auf dem Felde gewährest, verweigerten sie eine Zeitlang diesem Diener, und alles ließen sie Mich erdulden, wovon sie jene verschonten, die sich von Deiner Sache lossagten, bis endlich Dein Gebot unwiderruflich feststand und Dein Befehl an diesen Diener erging, Persien zu verlassen, begleitet von wenigen gebrechlichen Menschen und kleinen Kindern, zu einer Jahreszeit, da die Kälte so beißend ist, dass man nicht einmal sprechen, und Eis und Schnee so tief, dass man nicht gehen kann.«
Bahá'u'lláh in Gott geht vorüber 7:12
Die Tage der Prüfungen sind nun gekommen. Meere von Zwist und Trübsal wogen, und die Banner des Zweifels sind in allen Ecken und Enden dabei, Unheil zu schüren und die Menschen ins Verderben zu führen… Laßt es nicht zu, dass die Stimme der Söldner der Verneinung Zweifel in eure Mitte streut, und gestattet euch nicht, Ihn zu mißachten, der die Wahrheit ist, zumal sich in jeder Sendung derartiger Streit erhob. Gott aber wird Seinen Glauben errichten und Sein Licht offenbaren, wenngleich die Aufruhrstifter es verabscheuen… Wachet allezeit über die Sache Gottes … Alle sind gefangen in Seinem Griff. Es gibt keinen Ort, dahin man fliehen könnte. Glaubt nicht, die Sache Gottes sei etwas, das man auf die leichte Schulter nehmen und in der man seine Launen pflegen könnte. Einige Seelen haben an verschiedenen Orten gegenwärtig den gleichen Anspruch erhoben. Es naht die Zeit, da … sie alle umkommen und verloren sein werden – nein, völlig zunichte werden sie, zu Staub, so dass keiner mehr ihrer gedenkt.«
Bahá'u'lláh in Gott geht vorüber 7:26
Nach Unserer Ankunft offenbarten Wir mit der Hilfe Gottes und Seiner Gnade und Barmherzigkeit einer Regenflut gleich Unsere Verse und sandten diese in verschiedene Teile der Welt. Alle Menschen, besonders aber dieses Volk, ermahnten Wir mit weisem Rat und liebendem Verweis und verboten ihm, sich in Aufruhr, Zank, Wortstreit oder Kampf einzulassen. Durch Gottes Gnade wandelte sich auf diese Weise törichter Eigensinn in fromme Verständigkeit, und aus Waffen wurden Werkzeuge des Friedens.
Bahá'u'lláh, Brief an den Sohn des Wolfes 35
Niemand vermag die Küsten des Meeres wahrer Erkenntnis zu erreichen, ehe er sich nicht freimacht von allem im Himmel und auf Erden. Heiligt eure Seelen, o Völker der Welt, auf dass ihr die Stufe erlangt, die Gott euch bestimmt hat, und in das Heiligtum1 eintretet, das nach dem Walten der Vorsehung am Himmel des Bayán errichtet ward.
Bahá'u'lláh, Das Buch der Gewissheit 13
Dies ist herabgekommen aus dem Reiche der Herrlichkeit, gesprochen mit der Zunge der Kraft und Macht und einstens offenbart den Propheten. Als Zeichen der Gnade für die Gerechten haben Wir den Wesenskern daraus entnommen und in das Gewand der Kürze gekleidet, damit sie dem Bunde Gottes die Treue halten, Gottes Pfand durch ihr Leben einlösen und im Reiche des Geistes den Edelstein göttlicher Tugend erlangen.
Bahá'u'lláh, Die Verborgenen Worte S. 3 (Eröffnung)
Ich sah die Propheten und Gottesboten versammelt rings um Mich sitzen, stöhnend, weinend und laut klagend. Verwundert fragte Ich sie nach dem Grund, worauf sie lauter klagten und weinten und Mir sagten: `Wir weinen um Dich, o Größtes Geheimnis, o Heiligtum der Unsterblichkeit!` Sie weinten so sehr, dass auch Ich mit ihnen weinte. Darauf sprachen Mich die himmlischen Heerscharen an und sagten: `…Binnen kurzem wirst Du mit eigenen Augen schauen, was noch kein Prophet geschaut … Sei geduldig, sei geduldig!` …Die ganze Nacht sprachen sie zu Mir bis der Morgen dämmerte.«
Bahá'u'lláh in Gott geht vorüber 8:40
Wahrlich, alles Erschaffene ward an jenem ersten Tag des Ridván in das Meer der Reinigung getaucht
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas Nr. 75
Die göttliche Frühlingszeit ist angebrochen, o Erhabenste Feder, denn das Fest des Allbarmherzigen naht mit Eile. Rühre dich und verherrliche vor der ganzen Schöpfung den Namen Gottes und preise Seinen Ruhm solchermaßen, dass alles Erschaffene wiederbelebt und erneuert werde. Sprich und schweige nicht! Die Sonne der Seligkeit leuchtet über dem Horizont Unseres Namens, der Selige, da das Reich des Namens Gottes geschmückt wurde mit der Zier des Namens Deines Herrn, der Schöpfer der Himmel. Erhebe dich vor den Völkern der Erde, wappne dich mit der Macht dieses Größten Namens und gehöre nicht zu den Zaudernden. Kannst du, o Feder, an diesem Tage einen anderen außer Mir entdecken? Was ist aus der Schöpfung und ihren Offenbarungen geworden? Was aus den Namen und ihrem Reich? Wohin ist alles Erschaffene – Sichtbares oder Unsichtbares – entschwunden? Was ist mit den verborgenen Geheimnissen des Alls und seinen Offenbarungen geschehen? Siehe, die ganze Schöpfung ist vergangen! Nichts ist geblieben außer Meinem Antlitz, dem Ewigbleibenden, dem Strahlenden, dem Allherrlichen. Dies ist der Tag, an dem nichts außer dem Glanz des Lichtes wahrgenommen werden kann, das vom Angesicht Deines Herrn ausstrahlt, des Gnädigen, des Gütigen. Wahrlich, Wir haben kraft Unserer unwiderstehlichen, allunterwerfenden Herrschaft jede Seele verhauchen lassen. Dann haben Wir eine neue Schöpfung ins Leben gerufen als Zeichen Unserer Gnade für die Menschen. Ich bin wahrlich der Allgütige, der Altehrwürdige der Tage. Sprich: Dies ist das Paradies, auf dessen Blattwerk der Wein der Äußerung das Zeugnis ätzte: »Er, der den Augen der Menschen verborgen war, ist enthüllt, gegürtet mit Herrschaft und Macht!« dies ist das Paradies, dessen rauschende Blätter künden: »O ihr, die ihr die Himmel und die Erde bewohnt! Erschienen ist, was nie zuvor erschien. Er, der Sein Antlitz seit Ewigkeit vor den Blicken der Schöpfung verborgen hielt, ist nun da!« Aus dem raunenden Wind, der durch des Paradieses Zweige weht, dringt der Ruf: »Er, der höchste Herr aller, ist offenbart. Das Reich ist Gottes«, während aus seinen strömenden Wassern das Murmeln klingt: »Alle Augen sind erfreut, denn Er, den keiner schaute, dessen Geheimnis niemand entdeckte, hat den Schleier der Herrlichkeit gelüftet und das Antlitz der Schönheit enthüllt.« In diesem Paradies und aus den Höhen seiner erhabensten Gemächer rufen die Himmelsdienerinnen jubelnd: »Freut euch, ihr Bewohner der Reiche der Höhe, denn die Finger Dessen, der der Altehrwürdige der Tage ist, läuten im Namen des Allherrlichen die Größte Glocke mitten im Herzen der Himmel. Die Hände der Güte reichen den Becher des ewigen Lebens dar. Kommt näher und trinkt euch satt! Trinkt mit gesundem Behagen, o ihr, die ihr die fleischgewordene Sehnsucht seid, die ihr das leidenschaftliche Verlangen verkörpert!«
Bahá'u'lláh, Ährenlese 14:1,4,11,12
Wisse, bei Unserer Ankunft an diesem Ort beliebten Wir, ihn als das `Größte Gefängnis` zu bezeichnen. Obwohl Wir früher in einem anderen Land1 in Fesseln und Ketten lagen, weigerten Wir Uns doch, es mit diesem Namen zu nennen. Sprich: Sinnt darüber nach, o ihr, die ihr mit Verständnis begabt seid!«
Bahá'u'lláh in Gott geht vorüber 11:6
Bei unserer Ankunft wurden Wir durch Lichtbanner willommen geheißen, und laut rief die Stimme des Geistes: Bald werden alle Erdenbewohner unter diesen Bannern vereinigt sein.
Bahá'u'lláh in Gott geht vorüber 11:4
O König von Paris! Sage den Priestern, sie sollen nicht länger die Glocken läuten. Bei dem einen wahren Gott, die Mächtigste Glocke ist erschienen in Gestalt dessen, welcher der Größte Name ist
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 131
Mache dich auf inmitten der Menschen im Namen dieser allbezwingenden Sache, und rufe sodann die Völker zu Gott, dem Erhabenen, dem Großen.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 160
Sieh ab von deinen Wünschen, und wende dein Herz deinem Herrn, dem Urewigen, zu. Wir ermahnen dich um Gottes willen und wünschen, dass dein Name erhöht werde durch dein Gedenken an Gott, den Schöpfer von Erde und Himmel.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 172
Hab acht, dass Hochmut dich nicht hindere, den Morgen göttlicher Offenbarung zu erkennen, dass irdische Wünsche dich nicht wie ein Schleier abhalten vom Herrn des Thrones in der Höhe und auf der Erde hienieden.
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas K 86
So öffne deine Augen, damit du dieses hehre Bild schauest und Ihn erkennest, den du des Tages und zur Nachtzeit anrufst, und schaue auf das Licht, das über diesem leuchtenden Horizont erstrahlt.
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas K 85
Fürchte Gott und handle aufrichtig. Umgib dich mit Staatsdienern, von denen du den Duft des Glaubens und der Gerechtigkeit verspürst, hole dir Rat bei ihnen, wähle, was in deinen Augen das Beste ist, und sei großmütig in deinem Handeln.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 59
Wir hoffen, dass Er in Seiner Güte gepriesen sei Er! Durch Meine Kerkerhaft den Menschen die Nacken von Ketten und Fesseln befreie und sie aufrichtigen Angesichts sich Seinem Antlitz zuwenden lasse, Ihm, dem Mächtigen, dem Freigebigen. Er antwortet dem, der Ihn anruft, und Er ist denen nahe, die mit Ihm Zwiesprache halten.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 73
Verbindet den Verletzten mit den Händen der Gerechtigkeit und zermalmet den Unterdrücker auf der Höhe seiner Macht mit der Rute der Gebote eures Herrn, des Gesetzgebers, des Allweisen.
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas Nr. 88
Das Wort, das der Sohn verhüllte, ist offenbar geworden. Es wurde an diesem Tag herabgesandt in menschlicher Gestalt. Verherrlicht sei der Herr, welcher der Vater ist! Er ist, wahrlich, in Seiner größten Herrlichkeit bei den Völkern erschienen.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 112
O Schar der Mönche! Lebt nicht abgeschieden in Kirchen und Klöstern. Kommt aus ihnen heraus mit Meiner Erlaubnis, und wendet euch dem zu, was euren Seelen und den Seelen der Menschen von Nutzen ist.
Bahá'u'lláh, Anspruch und Verkündigung 136
Wenn wir das weite Feld der Schriften Bahá’u’lláhs aus dieser Zeit überblicken, zeichnen sich drei verschiedene Gruppen ab. Die erste umfaßt Schriften, welche die Folgen der Verkündigung Seiner Sendung in Adrianopel darstellen. Zur zweiten gehören die Gesetze und Gebote Seiner Sendung, die zum größten Teil im Kitáb-i-Aqdas, Seinem Heiligsten Buch, aufgezeichnet sind. Der dritten Gruppe sind die Sendschreiben zuzuordnen, die die grundlegenden Aussagen und Lehrsätze dieser Sendung entweder erstmals formulieren oder erneut bekräftigen.
Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 12:18
Gelobt sei Gott, dass du es erreicht hast! ... Du bist gekommen, um einen Gefangenen und Verbannten zu sehen ... Wir wünschen nur das Wohl der Welt und das Glück der Völker; dennoch hält man Uns für Anstifter von Streit und Aufruhr, die Gefangenschaft und Verbannung verdienen ... Wir wünschen, dass alle Völker in einem Glauben vereint und alle Menschen Brüder werden; dass das Band der Liebe und Einigkeit zwischen den Menschenkindern gestärkt werde; dass Religionsverschiedenheit aufhöre und die Unterschiede, welche zwischen den Rassen gemacht werden, aufhören - was ist nun Schlimmes hieran? ... Aber trotz all dem wird es dahin kommen; diese fruchtlosen Kämpfe, diese zerstörenden Kriege werden aufhören und der 'Größte Friede' wird kommen ... Habt ihr dies in Europa nicht auch nötig? Ist dies nicht das, was Christus verhieß? ... Aber dennoch sehen Wir eure Könige und Regenten die Schätze ihrer Länder mehr auf die Zerstörung der menschlichen Rasse verschwenden als darauf, was zum Glück der Menschheit führen würde ... Diese Kämpfe, dieses Blutvergießen und diese Zwietracht müssen aufhören, alle Menschen müssen sein, also ob sie einem Geschlecht und einer Familie angehörten. Es rühme sich kein Mensch dessen, dass er sein Land liebt, sondern eher dessen, dass er das ganze Menschengeschlecht liebt
Esslemont, Bahá'u'lláh und das neue Zeitalter S. 56
Die erste Pflicht, die Gott Seinen Dienern auferlegt, ist die Anerkennung Dessen, der der Tagesanbruch Seiner Offenbarung, der Urquell Seiner Gesetze ist, der die Gottheit im Reiche Seiner Sache und in der Welt der Schöpfung vertritt. Wer diese Pflicht erfüllt, hat alles Gute erreicht, und wer dessen beraubt ist, geht in die Irre, hätte er auch noch so gerechte Taten vollbracht. Es ziemt jedem, der diese höchst erhabene Stufe, diesen Gipfel überragender Herrlichkeit erreicht, jedem Gebot Dessen zu folgen, der die Sehnsucht der Welt ist. Diese beiden Verpflichtungen sind untrennbar. Keine von ihnen ist ohne die andere annehmbar. So wurde es von Ihm, dem Quell göttlicher Eingebung, verfügt. Wen Gott mit Einsicht begabt hat, der wird bereitwillig anerkennen, dass die von Gott erlassenen Gebote das höchste Mittel für den Bestand der Ordnung in der Welt und für die Sicherheit ihrer Völker ist. Wer sich von ihnen abwendet, zählt zu den verworfenen und Toren. Wir haben euch wahrlich geboten, eueren üblen Leidenschaften und verderbten Wünschen den Befehl zu verweigern und nicht die Grenzen zu überschreiten, die die Feder des Höchsten gesetzt hat, denn diese sind der Lebensodem alles Erschaffenen. Die Meere göttlicher Weisheit und göttlicher Äußerung wogen hoch im Windhauch des Allbarmherzigen. Eilt, euch satt zu trinken, o ihr Verständigen! Wer das Bündnis Gottes verletzt, indem er Seine Gebote übertritt, wer Ihm den Rücken kehrt, hat sich vor Gott, dem Allbesitzenden, dem Höchsten, schmerzlich geirrt. O ihr Völker der Welt! Wisset und seid gewiß, dass Meine Gebote die Lampen Meiner liebevollen Vorsehung unter Meinen Dienern und die Schlüssel Meiner Gnade für Meine Geschöpfe sind. So ist es aus dem Himmel des Willens eueres Herrn, des Herrn der Offenbarung, herabgesandt. Würde ein Mensch die Süße der Worte kosten, welche die Lippen des Allbarmherzigen zu äußern beliebten, und wären die Schätze der Erde in seinem Besitz, so würde er auf sie allesamt verzichten, um die Wahrheit auch nur eines der Gebote zu verteidigen, die über dem Tagesanbruch Seiner großmütigen Fürsorge und Güte leuchten. Sprich: In Meinen Gesetzen ist der süße Duft Meines Gewandes wahrzunehmen, und mit ihrer Hilfe werden die Banner des Sieges auf den höchsten Höhen gehißt. Die Zunge Meiner Macht richtet aus dem Himmel Meiner allmächtigen Herrlichkeit diese Worte an Meine Schöpfung: »Haltet Meine Gebote aus Liebe zu Meiner Schönheit!« Glücklich der Liebende, der den göttlichen Duft seines Meistgeliebten einatmet aus diesen Worten, erfüllt mit dem Wohlgeruch einer Gnade, die keine Zunge beschreiben kann. Bei Meinem Leben! Wer den erlesenen Wein der Reinheit aus den Händen Meiner großmütigen Gunst trinkt, wird Meine Gebote, die vom Tagesanbruch Meiner Schöpfung leuchten, umkreisen. Wähnt nicht, Wir hätten euch nur ein Gesetzbuch offenbart. Nein, Wir haben vielmehr den erlesenen Wein mit den Fingern der Macht und Kraft entsiegelt. Dafür zeugt, was die Feder der Offenbarung enthüllt hat. Denkt darüber nach, o ihr Einsichtsvollen!
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas Nr. 1-5
Eine ganze Woche lang kam eine große Zahl Trauernder, arme und reiche gleichermaßen, um der Familie Bahá’u’lláhs ihr Mitgefühl auszudrücken. Bedeutende Persönlichkeiten aus allen Teilen der Gesellschaft, Moslems, Christen und Juden, Dichter, Kleriker und Regierungsbeamte vereinigten sich in der Trauer über Seinen Verlust und im Lobpreis Seiner Tugenden und Seiner Größe. Viele bezeugten schriftlich ihre Verehrung. Ähnliche Schreiben kamen aus den Städten der ganzen Region. Sie alle wurden ’Abdu’l-Bahá überreicht, der jetzt die Sache Bahá’u’lláhs vertrat. Diese Leidbezeugungen waren aber in den Worten des Hüters „nur ein Tropfen, verglichen mit dem Ozean des Schmerzes und den zahllosen Beweisen grenzenloser Liebe und Ergebenheit, die in der Stunde des Untergangs der Sonne der Wahrheit aus den Herzen der ungezählten Tausende hervorbrach, die sich Seiner Sache geweiht hatten, und entschlossen waren, ihr Banner in Persien, Indien, Russland, im ’Iráq, in der Türkei, in Palästina, Ägypten und Syrien aufzurichten und hoch zu halten.
Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 13:7
Der Ruhm, der aus Deinem höchsterhabenen Selbst dämmert, und die Herrlichkeit, die aus Deiner strahlenden Schönheit hervorscheint, seien mit Dir, der Du die Offenbarung überragender Größe bist, der König der Ewigkeit, Herr über alle im Himmel und auf Erden! Ich bezeuge, dass durch Dich Gottes Herrschaft und Hoheit, Gottes Erhabenheit und Größe offenbart sind, die Sonnen urewiger Pracht ihren Glanz auf den Himmel Deines unwiderruflichen Ratschlusses ergießen und die Schönheit des Unsichtbaren über dem Horizont der Schöpfung erstrahlt. Ich bezeuge ferner, dass durch eine einzige Bewegung Deiner Feder Dein Gebot »Sei!« vollzogen, Gottes Verborgenes Geheimnis enthüllt, alles Erschaffene ins Sein gerufen und alle Offenbarungen herabgesandt sind. Weiter bezeuge ich, dass durch Deine Schönheit die Schönheit des Angebeteten entschleiert ward, dass aus Deinem Antlitz das Antlitz des Ersehnten hervorleuchtet, dass Du durch ein Wort von Dir zwischen allem Erschaffenen entscheidest, was die Dir Ergebenen zum Gipfel der Herrlichkeit aufsteigen, die Ungläubigen aber in den tiefsten Abgrund stürzen läßt. Ich bezeuge: Wer Dich erkennt, erkennt Gott, wer in Deine Gegenwart gelangt, erreicht Gottes Gegenwart. Groß ist darum die Seligkeit dessen, der an Dich und Deine Zeichen glaubt, der sich demütig vor Deiner Herrschaft beugt, dem die Ehre zuteil wird, Dir zu begegnen, der das Wohlgefallen Deines Willens erreicht, der Dich umkreist und vor Deinem Throne steht. Wehe dem, der sich gegen Dich vergeht, Dich leugnet und Deine Zeichen verwirft, Deine Herrschaft bestreitet, sich gegen Dich erhebt und stolz wird vor Deinem Angesicht, der vor Deiner Ordnung und Herrschaft flieht und zu den Ungläubigen gehört, deren Namen von den Fingern Deines Befehls auf Deine heiligen Tafeln geschrieben sind. So laß denn, o mein Gott und mein Geliebter, von der rechten Hand Deines Erbarmens und Deiner Gnade die heiligen Winde Deiner Gunst wehen, damit sie mich von meinem Selbst und der Welt fortziehen, hin zu den Höfen Deiner Nähe und Deiner Gegenwart. Mächtig bist Du zu tun, was Dir gefällt. Du bist wahrlich erhaben über alle Dinge. Das Gedenken Gottes und Sein Lobpreis, die Herrlichkeit Gottes und Sein Glanz ruhen auf Dir, o Du, der Du seine Schönheit bist! Ich bezeuge, dass der Schöpfung Auge niemals einen Unterdrückten Deinesgleichen sah. Alle Tage Deines Lebens warst Du in einem Meer von Leiden versunken. Einmal lagst Du in Ketten und Banden, ein andermal bedrohte Dich Deiner Feinde Schwert. Und dennoch machtest Du allen Menschen zur Pflicht einzuhalten, was Dir von Ihm, dem Allwissenden, dem Allweisen, geboten ward. Möge mein Geist ein Opfer sein für das Unrecht, das Du erlitten, und meine Seele ein Lösegeld für die Trübsal, die Du ertragen. Ich flehe zu Gott bei Dir und bei denen, deren Angesicht durch den Lichterglanz Deines Antlitzes erleuchtet wird und die aus Liebe zu Dir alles tun, was ihnen befohlen ist, beseitige die Schleier, die sich zwischen Dich und Deine Geschöpfe legen, und versorge mich mit dem Guten dieser Welt und der künftigen. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Höchsterhabene, der Allherrliche, der Immervergebende, der Mitleidvolle. Segne, o Herr mein Gott, den göttlichen Lotosbaum, seine Blätter, seine Äste und Zweige, seine Stengel und Ableger, solange Deine höchsterhabenen Eigenschaften währen. Schütze ihn alsdann vor dem Unheil der Angreifer und den Scharen der Tyrannei. Du bist wahrlich der Allmächtige, der Allgewaltige. Segne, o Herr mein Gott, auch Deine Diener und Dienerinnen, die zu Dir gelangt sind. Du bist wahrlich der Allgütige, Dessen Gnade unendlich ist. Es gibt keinen Gott außer Dir, dem Immervergebenden, dem Allgroßmütigen.
Bahá'u'lláh in Gebete 234