Das Wichtigste ist, den Spiegel des Herzens zu reinigen, damit es erleuchtet und empfänglich werde für das göttliche Licht. Das eine Herz mag die Eigenschaften eines polierten Spiegels besitzen; ein anderes dagegen ist stumpf und blind durch den Schmutz und Staub dieser Welt. Obwohl dieselbe Sonne auf beide scheint, könnt ihr in dem Spiegel, der poliert, rein und makellos ist, die Sonne in ihrer ganzen Fülle, Herrlichkeit und Macht erblicken, wie sie ihre Majestät und ihr Strahlen offenbart; aber der dunkle, rostige Spiegel ist nicht in der Lage, die Sonne widerzustrahlen, obwohl die Sonne selbst weder geringer leuchtet, noch den Spiegel meidet. Unsere Pflicht ist es deshalb, den Spiegel unseres Herzens zu polieren, damit wir Spiegelbilder dieses Lichtes und Empfänger der göttlichen Gnadengaben werden, die sich in ihnen gänzlich offenbaren können.
Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace S. 14
Des Menschen Vorzug liegt im Dienst und in der Tugend, nicht im Prunk des Wohllebens und des Reichtums. Habt acht, dass eure Worte rein sind von eitlem Wahn und weltlichen Lüsten und eure Taten von List und Argwohn. Vergeudet nicht den Reichtum eures kostbaren Lebens im Verfolg böser, verderbter Neigung, noch lasst eure Mühe völlig in der Förderung eurer eigenen Interessen aufgehen.
Bahá'u'lláh, Botschaften aus Akká 9:4
Dass (...) Glück und Größe, Rang und Stufe, Freude und Frieden eines Menschen nicht in seinem persönlichen Reichtum, vielmehr in seinem hervorragenden Charakter, seinem hehren Entschluss, seiner umfassenden Bildung und seiner Fähigkeit, schwierige Probleme zu lösen, beschlossen sind.
Abdu'l-Bahá, Das Geheimnis göttlicher Kultur S. 30
O Meine Diener! Würdet ihr die verborgenen, unermesslichen Meere Meines unzerstörbaren Reichtums entdecken, so würdet ihr Gewiss die Welt, ja, die ganze Schöpfung als ein Nichts ansehen.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 153:2
Die Erwählten Gottes … sollten nicht auf den verderbten Zustand der Gesellschaft schauen, in der sie leben, oder auf die Beweise der Entartung und der Leichtfertigkeit, die die Menschen um sie her an den Tag legen. Sie sollten sich nicht damit zufriedengeben, dass sie bloß im Vergleich zu den anderen abstechen und herausragen. Vielmehr sollten sie den Blick auf erhabenere Gipfel richten, indem sie sich die Ratschläge und Ermahnungen der Erhabensten Feder zum höchsten Ziel setzen. Dann werden sie alsbald erkennen, wie zahlreich die Stufen sind, die noch durchschritten werden müssen, und wie weit entfernt das ersehnte Ziel liegt , kein anderes Ziel als das, Beispiel zu sein für himmlische Verhaltensnormen und Tugenden.
Shoghi Effendi in Zum wirklichen Leben S. 4
Der nachlässigste aller Menschen ist, wer unnütz streitet und sich über seinen Bruder zu erheben trachtet.
Bahá'u'lláh, Die Verborgenen Worte pers. 5
Denn Gottesliebe und geistige Anziehung reinigen und heiligen des Menschen Herz; sie kleiden und schmücken es mit dem makellosen Gewand der Heiligkeit. Und wenn das Herz ganz dem Herrn zugewandt ist, wenn es der Gesegneten Vollkommenheit verpflichtet ist, dann wird die Gnade Gottes offenbar. Diese Liebe kommt nicht vom Leibe, sondern ganz aus der Seele. Und Seelen, deren inneres Sein von der Liebe Gottes erleuchtet ist, breiten sich aus wie Lichtstrahlen, leuchten wie Sterne der Heiligkeit an einem reinen, kristallklaren Himmel. Denn die wahre, die wirkliche Liebe ist die Liebe zu Gott; sie ist geheiligt über menschliche Begriffe und Einbildungen.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 174:2-3
Wer an diesem Tage ein Helfer Gottes zu sein sucht, der schließe seine Augen vor allem, was er besitzt, und öffne sie dem, was von Gott ist. Nicht länger befasse er sich mit dem, was ihm selbst nützt, sondern sei besorgt um alles, was den allbezwingenden Namen des Allmächtigen erhöhen wird. Sein Herz reinige er von allen üblen Leidenschaften und verderbten Wünschen; denn die Gottesfurcht ist die Waffe, die ihn siegreich machen kann, das wichtigste Werkzeug, sein Ziel zu erreichen. Die Gottesfurcht ist der Schutz, der Seine Sache verteidigt, der Schild, der Sein Volk befähigt, den Sieg zu erringen. Sie ist ein Banner, das kein Mensch entwürdigen kann, eine Kraft, der keine Macht gleichkommt. Mit ihrer Hilfe und mit Seiner, des Herrn der Heerscharen, Erlaubnis sind die Gott Nahen befähigt worden, die Festungen der Menschenherzen zu bezwingen und zu erobern.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 126:4
Die erste Pflicht, die Gott Seinen Dienern auferlegt, ist die Anerkennung Dessen, der der Tagesanbruch Seiner Offenbarung, der Urquell Seiner Gesetze ist, der die Gottheit im Reiche Seiner Sache und in der Welt der Schöpfung vertritt. Wer diese Pflicht erfüllt, hat alles Gute erreicht, und wer dessen beraubt ist, geht in die Irre, hätte er auch noch so gerechte Taten vollbracht. Es ziemt jedem, der diese höchst erhabene Stufe, diesen Gipfel überragender Herrlichkeit erreicht, jedem Gebot Dessen zu folgen, der die Sehnsucht der Welt ist. Diese beiden Verpflichtungen sind untrennbar. Keine von ihnen ist ohne die andere annehmbar. So wurde es von Ihm, dem Quell göttlicher Eingebung, verfügt.
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas Nr. 1
O ihr Völker der Welt! Wisset und seid Gewiss, dass Meine Gebote die Lampen Meiner liebevollen Vorsehung unter Meinen Dienern und die Schlüssel Meiner Gnade für Meine Geschöpfe sind.
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas Nr. 3
Die Gesetze Gottes gleichen fürwahr dem meer und die Menschenkinder den Fischen, verstünden sie es doch!
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas Nr. 13
Auf diesen ganzen Wanderungen darf der Wanderer nicht um Haaresbreite abgehen vom »Gesetz«, das in der Tat das Geheimnis des »Weges« und die Frucht vom Baume der »Wahrheit« ist. Auf allen Stufen muss er sich an das Gewand des Gehorsams zu den Geboten halten und fest das Seil des Vermeidens alles Verbotenen fassen, damit er aus dem Kelch des Gesetzes genährt und mit den Geheimnissen der Wahrheit bekannt wird.
Bahá'u'lláh, Die Sieben Täler - die Vier Täler Nr. 56
Obwohl ein Mensch mit guten Taten an der Schwelle des Allmächtigen willkommen ist, kommt dennoch zuerst »Wissen« und dann »Handeln«. Wenn auch ein Blinder ein höchst wundervolles, erhabenes Kunstwerk schafft, so kann er es dennoch nicht sehen. Bedenke, wie viele Tiere für den Menschen arbeiten, Lasten ziehen, das Reisen erleichtern, da sie aber unwissend sind, erhalten sie keinen Lohn für diese Mühe und Arbeit. Es regnet aus den Wolken, Rosen und Hyazinthen wachsen, Flur und Feld, Gärten und Bäume grünen und blühen, ohne zu wissen, wozu und weshalb. Die Lampe leuchtet, da sie aber nichts von sich weiß, kann sie sich nicht daran freuen. Vielmehr wird eine Seele mit trefflichen Taten und edlen Sitten zweifellos voranschreiten, von welchem Horizont sie auch das Licht erstrahlen sieht. Darin liegt der Unterschied: Unter Glauben versteht man zuerst bewusstes Wissen, dann das Tun guter Taten.
Abdu'l-Bahá in Göttliche Lebenskunst 29:1
Verliere niemals dein Vertrauen in Gott. Sei immer voller Hoffnung; denn unablässig strömen Gottes Segnungen auf den Menschen herab. Aus einem bestimmten Blickwinkel betrachtet, scheinen sie schwächer zu werden, aber aus einem anderen sind sie reich und vollendet. Der Mensch ist unter allen Lebensbedingungen in ein Meer göttlichen Segens getaucht. Deshalb sei unter keinen Umständen mutlos, sondern sei fest in deinem Hoffen.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 178:1
Wenn das Herz sich von den Segnungen abkehrt, die Gott uns darreicht, wie vermöchte es dann auf Glück zu hoffen? Wenn es seine Hoffnung und sein Vertrauen nicht in Gottes Erbarmen setzt, wo könnte es dann wohl Ruhe finden? O bauet auf Gott, denn Seine Güte ist ewig, und auf seine Segnungen, denn sie sind herrlich! O setzet euren Glauben in den Allmächtigen, denn Er irrt nicht und seine Gunst währt ewiglich! Seine Sonne gibt dauernd Licht, und die Wolken seines Erbarmens sind erfüllt vom Wasser des Mitleids, mit dem Er die Herzen aller benetzt, die Ihm vertrauen. Die Schwingen Seines erfrischenden Windes tragen den verdorrten Seelen der Menschen ständig Heilung zu.
Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 34
Er ist der Barmherzige, der Allgütige! O Gott, mein Gott! Du siehst mich, Du kennst mich. Du bist mein Hafen und meine Zuflucht. Ich habe keinen gesucht und will keinen suchen denn Dich. Keinen Pfad habe ich betreten und will keinen betreten als den Pfad Deiner Liebe. In der Verzweiflung dunkler Nacht wendet sich mein Herz voll Hoffnung dem Morgen Deiner grenzenlosen Gunst zu, und zur Stunde der Morgendämmerung wird meine matte Seele erfrischt und gestärkt im Gedenken an Deine Schönheit und Vollkommenheit. Wem die Gnade Deines Erbarmens hilft, der wird, und wäre er nur ein Tropfen, zu einem endlosen Meer, und das kleinste Atom leuchtet dank der Ausgießung Deiner Güte gleich einem strahlenden Stern. Birg unter Deinem Schutz, Du Geist der Reinheit, Du allgütiger Versorger, Deinen entzückten, entflammten Diener. Hilf ihm, in der Welt des Seins standhaft und fest an Deiner Liebe zu hangen, und lass diesen Vogel mit gebrochenem Flügel in Deinem göttlichen Nest auf dem himmlischen Baume Schutz und Zuflucht finden.
Abdu'l-Bahá in Gebete Nr. 73
Der Brunnquell göttlicher Großmut strömt ohne Unterlass, aber wir müssen dürsten nach den Wassern des Lebens. Wo kein Durst ist, kann das heilbringende Wasser nicht lindern. Solange die Seele keinen Hunger verspürt, wird die köstliche Nahrung von der himmlischen Tafel nicht sättigen. Wo die Augen der Wahrnehmung nicht geöffnet werden, kann das Leuchten der Sonne nicht bezeugt werden, Ehe die Nase nicht veria ist, wird sie den Duft aus dem göttlichen Rosengarten nicht atmen. Wo das Herz nicht von Sehnsucht erfüllt ist, werden die Gnadengaben des Herrn nicht offenbar, … Wenn ein Ozean heilbringenden Wassers wogt, wir aber nicht durstig sind - was nützt es uns? Wenn die Kerze entzündet ist, wir aber keine Augen für sie haben - wie kann sie uns erfreuen? Wenn wohlklingende Hymnen zum emporsteigen, wir aber das Gehör verloren haben - wie können wir daran Gefallen finden?
Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace S. 195-196
Hören Sie daher auf, sich Ihrer eigenen Schwächen bewusst zu sein. Vertrauen Sie völlig auf Gott. Lassen Sie Ihr Herz entflammt sein vom Verlangen, Seiner Sendung zu dienen und Seinen Ruf zu verkünden. Dann werden Sie feststellen, wie Beredsamkeit und die Macht, die Menschenherzen zu verwandeln, sich als natürliche Folge einstellen.
Shoghi Effendi in Über das Lehren S. 56
Jedem ist, wie auf Gottes mächtigen, wohlverwahrten Tafeln verfügt, ein vorbestimmtes Maß zugewiesen. Alles, was ihr an Anlagen besitzt, kann jedoch nur als Ergebnis eueres eigenen Wollens offenbar werden. Euere Taten bezeugen diese Wahrheit.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 77:1
Verwöhnt euren Leib nicht mit Ruhe, sondern arbeitet mit ganzer Seele, und aus vollem Herzen ruft und bittet Gott, dass Er euch Seine Hilfe und Gnade gewähre. So verwandelt ihr diese Welt in das Paradies Abhá, diesen Erdball in den Paradeplatz für das Reich der Höhe. Wenn ihr nur die Mühe auf euch nehmt, wird diese Pracht sicherlich leuchten, diese Wolken der Barmherzigkeit werden ihren Regen verströmen, diese lebenspendenden Winde werden sich erheben und wehen, dieser süßduftende Moschus wird sich allenthalben verbreiten.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 200:9
Schaut auf mich, folgt mir nach, seid wie ich bin, denkt nicht an euch selbst oder euer Leben; ob ihr esst oder schlaft, ob ihr es behaglich habt, ob es euch gut geht oder schlecht, ob ihr gesund seid oder krank, mit Freund oder Feind seid, ihr Lob oder Missfallen erntet, achtet all dieser Dinge nicht. Schaut auf mich und seid wie ich bin; lasst euer Selbst sterben und alles Irdische in euch, dann werdet ihr wiedergeboren werden und in das Himmlische Reich eintreten. Seht, wie die Kerze ihr Licht gibt: Tropfen um Tropfen gibt sie ihr Licht dahin, um ihre Flamme des Lichts zu spenden.
Abdu'l-Bahá in Selections from the Utterances of Bahá'u'lláh and Abdu'l-Bahá (unautorisierte Übersetzung) S. 503
Nähe zu Gott verlangt Selbstaufopferung, Loslösung und völlige Hingabe an Ihn. Gottnähe heißt: Ihm ähnlich sein.
Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace (unautorisierte Übersetzung) 148
Ich ermahne euch, all eure Gedanken, Worte und Taten zu opfern, um die Erkenntnis der Liebe Gottes in jedes Herz hineinzutragen.
Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris S. 63
Ihr aber müsst in dieser Sache, im Dienst an der Menschheit, euer ganzes Leben opfern, und wenn ihr euch so hingebt, müsst ihr frohlocken.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 35:9
Wenn du nur erkennen könntest, welch hohe Stufe denjenigen Seelen bestimmt ist, die sich von der Welt lösen, mit aller Macht zum Glauben hingezogen sind und unter dem schützenden Schatten Bahá’u’lláhs lehren! Wie würdest du jubeln, wie würdest du voll Begeisterung und Entzücken die Flügel breiten und himmelwärts steigen – weil du ein Jünger auf diesem Pfad, ein Wanderer zu diesem Königreich bist.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 64:2
Fasst Gottes Gewand fest am Saum und lenkt all euren Eifer darauf, Seinen Bund zu fördern und im Feuer Seiner Liebe immer heller zu lodern, auf dass eure Herzen vor Freude tanzen im Odem der Dienstbarkeit, der Abdu’l-Bahás Brust entströmt.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 42:3
Lass uns alle selbstischen Gedanken beiseite schieben; lass uns die Augen schließen für alles auf dieser Erde, laß uns weder bekanntmachen, was wir erdulden, noch uns über erlittenes Unrecht beklagen. Lass uns vielmehr unser eigenes Ich vergessen, und den Wein himmlischer Gnade trinkend, wollen wir unseren Jubel laut hinausrufen und uns in der Schönheit des Allherrlichen verlieren.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 195:5
Ihr seid die Engel, wenn eure Schritte fest sind, euer Geist froh, eure innersten Gedanken rein, eure Augen getröstet, eure Ohren offen, euer Herz überströmend vor Freude und eure Seelen glücklich, und wenn ihr euch erhebt, dem Bunde beizustehen, Uneinigkeit zu widerstehen und vom Strahlenden Lichte angezogen zu werden.
Abdu'l-Bahá, Tablets of Abdu'l-Bahá Abbas (unautorisierte Übersetzung) S. 145
Zu allen Zeiten spreche ich von euch und denke an euch. Ich bete zum Herrn, und unter Tränen flehe ich Ihn an, dass Er all diese Segnungen über euch ausschütte, eure Herzen erfreue, eure Seelen entzücke und euch unermessliche Freude und himmlische Wonne schenke..
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 17:8
Meine einzige Freude in dieser flüchtigen Welt war, den steinigen Pfad Gottes zu betreten, harte Prüfungen und alle materiellen Sorgen zu erdulden. Sonst wäre dieses irdische Leben wertlos und vergeblich; der Tod wäre besser. Der Baum des Lebens trüge keine Frucht. Das bestellte Feld dieses Daseins brächte keine Ernte ein. So hoffe ich, dass irgendein Ergebnis meinen Schmerzenskelch wiederum zum überfließen bringe und dieser schöne Geliebte, dieser Seelentöter die Zuschauer aufs neue blende. Dann wird dies Herz glückselig, wird diese Seele gesegnet sein.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 190:10
Dann erschien die Sonne der Wahrheit, und der strahlende Glanz des Reiches Gottes ergoß sich über Ost und West. Die Augen hatten zu sehen, erfreuten sich der frohen Botschaft und riefen: „O selig, selig sind wir!“ Und sie erkannten die geistige Wirklichkeit aller Dinge und entdeckten die Geheimnisse des Gottesreiches. Von ihren Einbildungen und Zweifeln erlöst, schauten sie das Licht der Wahrheit. Sie tranken den Kelch der Liebe Gottes bis zur Neige und wurden so begeistert, dass sie die Welt und ihr eigenes Selbst gänzlich vergaßen. In jauchzender Freude eilten sie zur Stätte ihres Martyriums, und wo die Menschen aus Liebe sterben, da warfen sie Haupt und Herz von sich.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 16:1
O Schar Gottes! Allem Erschaffenen hat die Altehrwürdige Souveränität seine eigene Vollkommenheit zugemessen, seine besondere Tugend und seine eigene Auszeichnung, damit ein jedes nach seiner Stufe ein Zeichen für die Erhabenheit des wahren Erziehers der Menschheit werde und, einem Kristallspiegel gleich, von der Gnade und dem Glanz der Sonne der Wahrheit künde. Und unter allen Geschöpfen hat Er den Menschen erwählt, um ihm Seine wunderbarste Gabe zu schenken, und ihm ermöglicht, die Wohltaten der himmlischen Heerscharen zu erlangen. Diese kostbare Gabe ist Seiner unfehlbaren Führung teilhaftig zu werden, damit das innerste Wesen der Menschheit gleichsam zu einer Nische für diese Lampe werde; und wenn die strahlende Herrlichkeit ihres Lichtes auf den klaren Spiegel des Herzens trifft, lässt die Reinheit des Herzens die Strahlen noch heller als zuvor aufflammen und herrlich auf Geist und Seele der Menschen scheinen. Von der Erkenntnis und Weisheit und vom Wissen um die Mysterien der heiligen Worte hängt es ab, ob die höchste Führung erlangt wird. Daher müssen die Geliebten Gottes, jung und alt, Mann und Frau, jeder nach seinen Fähigkeiten, bestrebt sein, die verschiedenen Wissensgebiete zu erforschen, ihr Verständnis der Geheimnisse der heiligen Bücher zu vertiefen und ihre Fertigkeiten zu steigern, die göttlichen Beweise und Zeugnisse anzuführen. Der ehrwürdige Sadru’s-Sudur, der wahrlich eine höchst erhabene Stufe in den Gefilden der Seligkeit erlangt hat, veranstaltete das erste Lehrtreffen. Er war die erste gesegnete Seele, die den Grundstein für diese bedeutende Einrichtung legte. Im Lauf seines Lebens hat er, Gott sei Lob, Menschen ausgebildet, die heute starke und redegewandte Verfechter Gottes, des Herrn, sind, Jünger, die ihm, der der Heiligen Schwelle so nah war, wahrhaft reine und geistige Nachfolger sind. Nach seinem Hinscheiden setzten einige Gesegnete sein Lehrwerk fort, und als dieser Gefangene davon hörte, erfreute es sein Herz.
Abdu'l-Bahá in Kunst 14
O Gott, o Du, der Du Deine Herrlichkeit über die leuchtende Wirklichkeit der Menschen ausstrahlst, über sie das glänzende Licht des Wissens und der Führung ausgießest, sie unter allen erschaffenen Dingen für diese höchste Gnade auserwählt hast und sie alle Dinge begreifen, ihren innersten Wesenskern verstehen, sie aus der Dunkelheit in die Welt des Sichtbaren bringen und ihre Mysterien erschließen lässt! „Er, wahrlich, schenkt Seine Gnade, wem Er will.“ O Herr, hilf Du Deinen Geliebten, sich Kenntnisse, Wissenschaften und Künste anzueignen und die Geheimnisse zu entschleiern, die im innersten Wesenskern aller erschaffenen Dinge verwahrt sind. Lass sie die verborgenen Wahrheiten erkennen, die im Herzen allen Seins verzeichnet und verankert sind. Mache sie zu Zeichen der Führung für alle Geschöpfe, zu durchdringenden Strahlen des Geistes, die Licht in dieses, „das erste Leben“, bringen. Lasse sie Führer sein zu Dir, Wegweiser auf Deinem Pfade, Wettläufer, die die Menschen zu Deinem Königreich anspornen. Du bist wahrlich der Kraftvolle, der Beschützer, der Starke, der Verteidiger, der Mächtige, der Freigebigste.
Abdu'l-Bahá in Kunst 14
Zerreisst in Meinem Namen die Schleier, die euere Sicht so schwer behindern, und zerschlagt durch die Macht, die aus eurem Glauben an Gottes Einheit geboren ist, die Götzen leerer Nachahmung. Dann tretet ein in das heilige Paradies des Wohlgefallens des Allerbarmers. Heiligt euere Seelen von allem, was nicht von Gott ist, und genießet die süße Ruhe im Schoße Seiner weiten, machtvollen Offenbarung, im Schatten Seiner höchsten, unfehlbaren Befehlsgewalt. Bleibet nicht in den dichten Schleiern euerer selbstsüchtigen Wünsche verhüllt, denn in jedem von euch habe Ich Meine Schöpfung vollendet, damit die Vortrefflichkeit Meines Werkes den Menschen völlig offenbar werde. Daraus folgt, dass jeder Mensch aus sich selbst heraus fähig ist und weiter fähig sein wird, die Schönheit Gottes, des Verherrlichten, wahrzunehmen.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 75:1
Höret auf Mich, ihr sterblichen Vögel Im Rosengarten unvergänglicher Pracht begann eine Blume zu blühen, mit der verglichen jede andere Blume nur ein Dorn ist und vor deren strahlender Herrlichkeit das wahre Wesen der Schönheit verblassen und vergehen muss, so erhebet euch und trachtet mit aller Begeisterung eueres Herzens, mit allem Verlangen euerer Seele, mit der ganzen Inbrunst eueres Willens und mit dem gesamten Bemühen eueres ganzen Seins danach, zum Paradiese seiner Gegenwart zu gelangen, und strebet danach, den Duft der nie verwelkenden Blume zu spüren, die süßen Düfte der Heiligkeit zu atmen und euer Teil an diesem Dufthauch himmlischer Herrlichkeit zu erlangen. Wer diesem Rate folgt, wird seine Ketten sprengen, wird die Hingabe seliger Liebe kosten, seines Herzens Sehnsucht erreichen und seine Seele in die Hand seines Geliebten geben. Er wird aus seinem Käfig ausbrechen und, dem Vogel des Geistes gleich, den Flug zu seinem heiligen, ewigen Neste nehmen.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 151:3
Das ewige Licht leuchtet in seiner reinen Herrlichkeit. seht, wie es jeden vergänglichen Schleier verbrennt. O ihr Liebenden seines Lichtes, die ihr den Nachtfaltern gleicht! Trotzet jeder Gefahr, weiht euere Seele seiner verzehrenden Flamme. O ihr, die ihr nach Ihm dürstet! Legt jede irdische Neigung ab und eilt, eueren Geliebten zu umarmen. Eilt euch mit unvergleichlicher Freude, zu Ihm zu gelangen. Die Blume, die den Blicken der Menschen bisher verborgen war, ist eueren Augen enthüllt. Im offenen Glanze seiner Herrlichkeit steht Er vor euch. Seine Stimme fordert alle heiligen, geläuterten Wesen auf, zu kommen und mit Ihm vereint zu werden. Glücklich ist, wer sich dorthin wendet, und gut steht es um den, der das Licht eines so wunderbaren Antlitzes erreicht und schaut.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 151:5
Neben diesen Verordnungen ermahnt Bahá’u’lláh Seine Anhänger, mit den Angehörigen aller Religionen ohne Unterschied in Freundschaft und Eintracht zu verkehren, warnt sie vor Fanatismus, Aufruhr, Hochmut, Zank und Wortstreit, verpflichtet sie zu makelloser Reinheit, absoluter Wahrhaftigkeit, unantastbarer Keuschheit, Vertrauenswürdigkeit, Gastfreundlichkeit, Treue, Höflichkeit, Nachsicht, Gerechtigkeit und Redlichkeit. Er rät ihnen, sich zu verhalten wie »die Finger einer Hand und die Glieder eines Körpers«, ruft sie auf, sich zu erheben und Seiner Sache zu dienen, und versichert sie Seines unverbrüchlichen Beistands.
Shoghi Effendi, Gott geht vorüber 12:45
Kinder sind der kostbarste Schatz, den eine Gemeinde besitzen kann, denn in ihnen liegen die Verheißungen und die Garantie für die Zukunft. In ihnen liegt keimhaft der Charakter der zukünftigen Gesellschaft, der im Wesentlichen durch das gebildet wird, was die Erwachsenen der Gemeinde für die Kinder tun oder zu tun versäumen. Sie sind ein Pfand, das keine Gemeinde ungestraft vernachlässigen darf. Eine allumfassende Liebe für die Kinder, die Art, wie man sie behandelt, die Qualität der innen geschenkten Aufmerksamkeit, der Geist, mit dem sich Erwachsene ihnen gegenüber verhalten - dies alles gehört zu den lebenswichtigen Aspekten der erfolgreichen Einstellung. Liebe erfordert Disziplin, den Mut, Kinder an Mühsal zu gewöhnen, nicht allen ihren Launen nachzugeben und sie nicht ihren eigenen Neigungen ganz zu überlassen. Es muss eine Atmosphäre gewahrt werden, in der Kinder fühlen, dass sie zur Gemeinde gehören und sich an ihrem Ziel beteiligen. Sie müssen liebevoll aber nachdrücklich dahin geführt werden, nach den Bahá’í-Maßstäben zu leben und die Sache Gottes in einer Weise zu erforschen und zu lehren, wie es ihrem Lebensumfeld entspricht.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit, Ridván Botschaft 2000
Das Band der Dienstbarkeit, das zwischen dem Anbetenden und dem Angebeteten, zwischen dem Geschöpf und dem Schöpfer besteht, sollte als ein Zeichen Seiner gütigen Huld für die Menschen betrachtet werden, nicht aber als Anzeichen irgendeines Verdienstes, das sie besitzen mögen. Dies bezeugt jeder wahre, einsichtige Gläubige.
Bahá'u'lláh, Ährenlese 94:4
Wenn du nach ewigem Ruhm strebst, so sei bescheiden und demütig in der Gegenwart des geliebten Gottes. Werde zum Diener aller und diene allen gleich. Der Dienst der Gläubigen gebührt Gott, nicht ihnen. Mühe dich, zur Quelle der Harmonie, Geistigkeit und Freude für die Herzen der Freunde zu werden!
Abdu'l-Bahá in Göttliche Lebenskunst 75
Und (...) jede gläubige Brust, die Seine Worte sich einprägt, wird Gott mit Seiner Liebe erfüllen...
Der Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 3:27
Die Rolle des Einzelnen ist bei der Arbeit des Glaubens von einzigartiger Wichtigkeit. Es ist der einzelne, der die Lebendigkeit des Glaubens zum Ausdruck bringt, von der wiederum der Erfolg bei der Lehrarbeit und die Entwicklung der Gemeinde abhängen. Bahá'u'lláhs Gebot an jeden Gläubigen, Seine Sache zu lehren, erlegt eine unausweichliche Verantwortung auf, die nicht auf irgendeine Institution des Glaubens übertragen oder von dieser übernommen werden kann. Nur der einzelne kann das Potential hierfür freisetzen wie etwa die Fähigkeit, Initiative zu ergreifen, Gelegenheiten wahrzunehmen, Freundschaften zu schließen, persönlich mit anderen in Kontakt zu treten, Beziehungen aufzubauen, die Zusammenarbeit anderer im gemeinsamen Dienst am Glauben und an der Gesellschaft zu gewinnen und die von den beratenden Körperschaften getroffenen Entscheidungen in die Tat umzusetzen. Es ist die Pflicht des einzelnen, "sorgfältig jeden Weg der Annäherung in Betracht zu ziehen, den er bei seinen persönlichen Versuchen nutzen möchte, um bei jenen, die er in die schützende Obhut seines Glaubens einreihen möchte, Aufmerksamkeit zu erwecken, das Interesse wachzuhalten und ihren Glauben zu vertiefen." Um diese Fähigkeiten voll zu nutzen, bezieht der einzelne Kraft aus seiner Liebe zu Bahá'u'lláh, aus der Macht des Bundes, aus der Dynamik des Gebets, der aus dem regelmäßigen Lesen und Studieren der Heiligen Texte abgeleiteten Inspiration und Erziehung und der auf seine Seele einwirkenden verändernden Kräfte bei seinem Bemühen, sich gemäß den göttlichen Gesetzen und Prinzipien zu verhalten. Da er mit der Pflicht betraut ist, die Sache zu lehren, wird er darüber hinaus mit der Fähigkeit begabt, die von Bahá'u'lláh verheißenen besonderen Segnungen anzuziehen. "Wer an diesem Tage seine Lippen öffnet und den Namen seines Herrn erwähnt, auf den werden die Scharen göttlicher Eingebung aus dem Himmel Meines Namens, der Allwissende, der Allweise, herabkommen. Zu ihm wird auch die Versammlung der Höhe herabsteigen, und jeder aus ihr wird einen Kelch reinen Lichtes vorantragen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit, An die Bahá'í der Welt 1996
Eine Gemeinde ist natürlich mehr als nur die Summe ihrer Mitglieder; sie ist eine umfassende Einheit der menschlichen Gesellschaft, die sich aus einzelnen, Familien und Institutionen zusammensetzt, die mit einer gemeinsamen Absicht zum Wohl der Menschen innerhalb und außerhalb ihrer eigenen Grenzen zusammenarbeiten; sie besteht aus einer Vielfalt von interagierenden Teilnehmern, die in einer ständigen Suche nach geistigem und sozialem Fortschritt eine Einheit herstellen. Da die Bahá'í überall erst am Beginn des Prozesses der Gemeindebildung stehen, müssen auf diese vordringliche Aufgabe enorme Anstrengungen verwendet werden. In einer früheren Botschaft haben wir schon darauf hingewiesen, dass das Aufblühen der Gemeinde vor allem auf örtlicher Ebene eine entscheidende Verbesserung der Verhaltensweisen erfordert: jener Verhaltensweisen, durch die der kollektive Ausdruck der Tugenden der einzelnen Mitglieder und die Funktionsweise der Geistigen Räte sich in der Einheit und Freundschaft innerhalb der Gemeinde und in der Dynamik ihrer Aktivitäten und ihres Wachstums zeigen. Das erfordert die Integration der sie bildenden Elemente - Erwachsene, Jugendliche, Kinder - in geistige, soziale, erzieherische und administrative Aktivitäten und ihre Beteiligung an örtlichen Lehr- und Entwicklungsplänen. Dazu gehören ein kollektiver Wille und die Ausrichtung auf das Ziel, den Geistigen Rat durch jährliche Wahlen fortbestehen zu lassen. Es schließt die Ausübung gemeinsamer Andachten ein. Daher ist es für das geistige Leben der Gemeinde wesentlich, dass die Freunde regelmäßige Andachtsversammlungen abhalten, in örtlichen Bahá'í-Zentren - dort, wo sie zur Verfügung stehen - oder anderswo, die Wohnungen der Freunde inbegriffen.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit, An die Bahá'í der Welt 1996
Alle Völker der Welt geben sich heute dem Eigennutz hin und bieten alles auf, ihre materiellen Interessen voranzutreiben. Sie beten sich selbst an, statt die göttliche Wirklichkeit und die Welt der Menschheit anzubeten. Mit Bedacht suchen sie ihren eigenen Vorteil und nicht das Gemeinwohl; denn sie sind Gefangene der stofflichen Welt, ohne Bewusstsein für die göttlichen Lehren, die Gaben des Königreiches und die Sonne der Wahrheit. Ihr aber, Preis sei Gott, seid derzeit mit dieser Gabenfülle besonders gesegnet: Ihr seid unter die Erwählten aufgenommen, ihr seid über den himmlischen Befehl im Bilde, ihr habt Einlass ins Reich Gottes erlangt, ihr wurdet Empfänger grenzenlosen Segens, getauft mit dem Wasser des Lebens, dem Feuer der Liebe Gottes und dem Heiligen Geist. Strebet deshalb mit Herz und Seele danach, brennende Kerzen in der Versammlung der Welt zu werden, funkelnde Sterne am Horizont der Wahrheit, Sprachrohre für die Verkündigung des strahlenden Gottesreiches, damit die Menschenwelt verwandelt werde in ein Reich des Himmels, die niedere Welt in die Welt der Höhe, damit die Liebe Gottes und die Gnade des Herrn ihren Baldachin hoch über der Welt aufrichten, die Menschenseelen zu Meereswellen der Wahrheit werden, die Welt der Menschheit zu einem gesegneten Baum zusammenwachse, die Verse der Einheit erklingen und die Lieder der Heiligkeit bis zu den himmlischen Heerscharen aufsteigen. Tag und Nacht flehe ich demütig zum Reiche Gottes und erbitte für euch grenzenlosen Beistand und Bestätigung. Schaut nicht auf eure eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, sondern richtet euren Blick auf die vollendete Gnade, die göttlichen Segnungen und die Macht des Heiligen Geistes – die Macht, die den Tropfen zur See, den Stern zur Sonne werden lässt. Preis sei Gott, die himmlischen Heerscharen sichern den Sieg, die Macht des Königreiches ist bereit zu helfen und beizustehen. Wolltet ihr jeden Augenblick eure Zunge lösen, um Dank zu sagen, ihr wäret dennoch unfähig, eurer Dankespflicht für diese Gaben gerecht zu werden.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 68:3-6
Jede Kunst ist eine Gabe des Heiligen Geistes. Wenn dieses Licht durch den Geist eines Musikers scheint, manifestiert es sich in schönen Harmonien. Sodann, wenn es durch den Geist des Dichters scheint, ist es in feiner Poesie und poetischer Prosa sichtbar. Wenn das Licht der Sonne der Wahrheit den Geist eines Malers inspiriert, bringt er wunderbare Bilder hervor. Diese Gaben erfüllen ihren höchsten Zweck, wenn sie den Lobpreis Gottes darlegen.
Abdu'l-Bahá in The Importance of Arts in Promoting the Faith 23 (unautorisierte Übersetzung) 23
Es ist für das Herz und den Geist natürlich, Freude und Vergnügen an allen Dingen zu finden, die Symmetrie, Harmonie und Vollkommenheit zeigen. So gefallen ein schönes Haus, ein gut entworfener Garten, eine symmetrische Linie, eine anmutige Geste, ein gut geschriebenes Buch, gefällige Kleider - tatsächlich gefallen alle Dinge, die in sich Anmut oder Schönheit haben, dem Herzen und dem Geist...
Abdu'l-Bahá in The Importance of Arts in Promoting the Faith 23 (unautorisierte Übersetzung) 23
Gefallen (...) alle Dinge, die in sich Anmut oder Schönheit haben, dem Herzen und dem Geist...
Abdu'l-Bahá in The Importance of Arts in Promoting the Faith 23 (unautorisierte Übersetzung) 23
Sterblicher Liebreiz schwindet, die Rosen weichen den Dornen; Schönheit und Jugend haben ihre Zeit und gehen dahin. Was aber ewig währt, ist die Schönheit des Einen Wahren, denn ihr Glanz vergeht nie, ihre Herrlichkeit dauert ewig; ihr Liebreiz ist allmächtig, ihre Anziehung grenzenlos. Gut ist es um das Antlitz bestellt, das den Lichtglanz des Geliebten widerspiegelt. Der Herr sei gelobt, du bist von diesem Licht erleuchtet, du hast die Perle wahrer Erkenntnis erworben und das Wort der Wahrheit ausgesprochen.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 175
Der Körper ohne Geist ist nicht zu einer wirklichen Leistung fähig. Wenn er auch im äußersten Zustand der Schönheit und Vortrefflichkeit sein mag, bedarf er dennoch des Geistes. Das Glas der Öllampe, wie poliert und vollkommen es sein mag, braucht das Licht. Ohne das Licht leuchtet die Lampe oder die Kerze nicht.
Abdu'l-Bahá, The Promulgation of Universal Peace (unautorisierte Übersetzung) 205
In (...) diesem neuen Zeitalter hat das Licht der Offenbarung in Seinen heiligen Sendbriefen besonders dargelegt, dass Musik, gesungen oder gespielt, geistige Nahrung für Herz und Seele ist.
Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 74
Wenn Melodien auch materiell sind, so sind sie doch mit dem Geistigen verbunden; darum erzeugen sie eine große Wirkung. Eine gewisse Art von Melodie macht den Geist glücklich, eine andere Art macht ihn traurig, wieder eine andere regt ihn zum Handeln an.
Abdu'l-Bahá, Extracts from the Bahá'í Writings on Music (unautorisierte Übersetzung) 79
Melodien zu singen wird Munterkeit und Glückseligkeit in die Menschenwelt bringen, die Hörer werden entzückt und erfreut und ihre tieferen Gefühle werden angeregt werden. Aber diese Freude, dieser Gefühlssinn ist vorrübergehend und wird nach kurzer Zeit vergehen. Aber, Preis sei Gott, du hast deine Tonstücke mit den Melodien des Königsreichs vermischt, du wirst der Welt des Geistes Trost verleihen und wirst dauernd geistige Gefühle anregen.
Abdu'l-Bahá in The Importance of Arts in Promoting the Faith (unautorisierte Übersetzung) 10
Wir haben euch Musik und Gesang erlaubt, doch seht euch vor, dass dies euch nicht verleite, des Anstands und der Würde Grenzen zu überschreiten. Eure Freude entspringe Meinem Größten Namen, einem Namen, der das Herz frohlocken lässt und allen Gott Nahen den Geist mit Verzückung erfüllt. Wir haben wahrlich die Musik zu einer Leiter für eure Seelen gemacht, zu einem Mittel für ihren Aufschwung in das Reich der Höhe. So macht sie nicht zu einem Flügelpaar des Selbstes und der Leidenschaft. Wir wollen euch wahrlich nicht den Narren zugesellt sehen.
Bahá'u'lláh, Kitáb-i-Aqdas 51
Obwohl die Musik dem Materiellen entstammt, ist ihre Wirkung doch in erster Linie geistig, und ihre größte Bindung besteht an das Reich des Geistes. Wenn jemand eine Rede halten will, ist sie wirkungsvoller nach Musikmelodien. Die alten Griechen pflegten - wie auch die persischen Philosophen - ihre Reden auf folgende Weise zu halten: Zuerst spielten sie einige Melodien, und wenn die Zuhörerschaft dadurch eine gewisse Empfänglichkeit erlangt hatte, legten sie ihr Instrument beiseite und begannen ihre Rede. Unter den bekanntesten Musikern Persiens war einer mit Namen Bardot. Immer wenn am Königshof eine große Frage verhandelt wurde und es den Ministern nicht gelungen war, den König zu überzeugen, wurde die Angelegenheit Bardot übertragen, worauf dieser mit seinem Instrument an den Hof ging und die angemessenste und berührendste Musik spielte, und so wurde das Ziel rasch erreicht, weil der König sofort durch die ansprechenden Melodien berührt wurde, Gefühle der Freigebigkeit in seinem Herzen aufstiegen und er nachgab…
Abdu'l-Bahá in The Compilation of Compilations (unautorisierte Übersetzung) 77
Die Musik ist ein wichtiges Mittel für die Erziehung und Entwicklung der Menschheit, aber der einzig wahre Weg ist der der Lehren Gottes. Die Musik ist wie dieses Glas, das vollkommen rein und poliert ist. Sie ist genau wie dieser reine Kelch vor uns, und die Lehren Gottes, die Äußerungen Gotten sind wie Wasser. Wenn das Glas oder der Kelch absolut rein und durchsichtig und das Wasser vollkommen frisch und klar ist, dann wird es Leben verleihen. Wenn die Lehren Gottes melodiös gesungen werden, sei es in der Form von Hymnen, Gemeindegesängen oder Gebeten, sind sie höchst eindrücklich.
Abdu'l-Bahá in The Compilation of Compilations (unautorisierte Übersetzung) 77
Verwenden Sie so ausführlich, wie Sie nur können, die Fülle an Material, das der bewegende und wertvolle Bericht Nabils enthält und lassen Sie ihn Ihr Hauptinstrument sein, mit dem Sie die Flamme der Begeisterung nähren können, die in jedem Bahá'í-Herzen glüht und von der der Erfolg Ihrer großartigen, Ihrer unaufhörlichen Anstrengungen letztlich abhängen muss.
Shoghi Effendi, Postskripts in seiner Handschrift zu einem unveröffentlichten Brief, in seinem Auftrag geschrieben vom 17. November 1932 an einen einzelnen Gläubigen (unautorisierte Übersetzung)
Nabils Bericht ist nicht nur ein Bericht; er ist ein Meditationsbuch. Er leistet mehr, als nur zu lehren. Er vermittelt eigentliche Inspiration und spornt zum Handeln an. Er erfrischt unsere schlafenden Energien, regt sie an und erhebt uns auf eine höhere Ebene. Er ist darum von unschätzbarer Hilfe für den Historiker wie auch für jeden Lehrer und Erforscher der Sache.
Shoghi Effendi, Unveröffentlichter, in seinem Auftrag geschriebener Brief an einen einzelnen Gläubigen (unautorisierte Übersetzung)
Ich will nun über die näheren Umstände berichten, wie meine gefangenen Brüder in Tihrán den Märtyrertod zu erdulden hatten礩es war nämlich ihr Schicksal. Die vierzehn festgenommenen Jünger des Báb blieben vom ersten bis zum zweiundzwanzigsten Rabíⵒth-Thání 30 im Hause von Mahmúd Khán-i-Kalántar eingekerkert. Dort wurde auch Táhirih im oberen Stockwerk gefangengehalten. Sie wurden in jeder Weise übel misshandelt. Mit allen Mitteln versuchten die Verfolger die Informationen von ihnen zu erpressen, die sie hören [468] wollten礯ch ohne Erfolg, sie erhielten keine brauchbare Antwort. Unter den Gefangenen befand sich auch ein gewisser Muhammad-Husayn-i-Marághi'í, der sich trotz des harten Drucks, dem er ausgesetzt war, hartnäckig weigerte, auch nur ein Wort zu sagen. Sie folterten ihn, sie griffen zu jedem erdenklichen Mittel, um ihm abzupressen, was ihren Zwecken hätte dienen können, kamen aber nicht zum Ziel. Er schwieg so hartnäckig, dass die Bedrücker glaubten, er hätte die Sprache verloren. Sie fragten Hájí Mulla Ismá'íl, der ihn zum Glauben bekehrt hatte, ob er sprechen könne oder nicht. 䅲 schweigt, aber er ist nicht sprachlos", erwiderte dieser 䥲 ist redegewandt und spricht ohne Fehler." Als er ihn bei seinem Namen rief, antwortete das Opfer und versicherte, dass es an seinem Entschluss festhalten wolle. Als sie einsahen, dass sie den Willen ihrer Opfer nicht brechen konnten, brachten sie die Angelegenheit vor Mahmúd Khan, der seinerseits ihren Fall dem Amír-Nizám Mírzá Taqí Khán 31, dem Großwesir Násiri'd-Dín Sháhs, vorlegte. Der Herrscher kümmerte sich damals nicht selbst um die Angelegenheiten der verfolgten Gemeinde und wusste oft nichts von den Entscheidungen, die über ihre Mitglieder getroffen wurden. Der Großwesir hatte Vollmacht, nach Gutdünken mit ihnen zu verfahren. Niemand stellte seine Entscheidungen in Frage oder wagte es, die Art seiner Machtausübung zu missbilligen. Er erließ sogleich einen Befehl, der jedem der vierzehn Gefangenen die Hinrichtung androhte für den Fall, dass er seinem Glauben nicht abschwor. Sieben konnten dem auf sie ausgeübten Druck nicht widerstehen und wurden alsbald freigelassen. Die anderen sieben sind die Sieben Märtyrer von Tihrán. 1. Hájí Mírzá Siyyid 'Ali mit dem Beinamen Khál-i-A'zam 32, des Báb Onkel von Mutterseite und einer der führenden Kaufleute von Shíráz. Er war der Oheim, in dessen Obhut der Báb nach dem Tode Seines Vaters gegeben worden war und der nach seines Neffen Rückkehr von der Pilgerfahrt nach Hijáz und Gefangennahme durch Husayn-Khán mit einem schriftlichen Ehrenwort die volle Verantwortung für Ihn übernahm. Er war es auch, der Ihn, solange Er in seiner Obhut war, mit nimmermüder Sorge umgab, der Ihm mit tiefer Ergebenheit diente und Mittelsmann war zwischen Ihm und der Flut Seiner Anhänger, die nach Shíráz strömten, um Ihn zu sehen. Sein einziges Kind, Siyyid Javád, war im Kindesalter verstorben. Gegen Mitte des Jahres 1265 n.d.H. 33 hatte Hájí Mírzá Siyyid 'Ah' Shíráz verlassen und den Báb auf der Burg Chihriq [469] aufgesucht. Von dort war er nach Tihrán gegangen und in dieser Stadt, wenn auch ohne besondere Beschäftigung, geblieben bis zu dem Aufruhr, in dessen Verlauf er schließlich den Märtyrertod fand. Obgleich seine Freunde ihn drängten, er solle den rasch aufflammenden Unruhen entfliehen, hörte er nicht auf diesen Rat und hielt bis zu seiner letzten Stunde in vollkommener Ergebenheit den Drangsalen stand, denen er unterworfen war. Unter den wohlhabenderen Kaufleuten aus seinem Bekanntenkreis erboten sich beachtlich viele, Lösegeld für ihn zu zahlen, was er ablehnte. Schließlich wurde er dem Amír-Nizám vorgeführt. Der Großwesir sagte zu ihm: 䄡s Oberhaupt dieses Reiches ist nicht willens, Abkömmlingen des Propheten auch nur das geringste Unrecht zuzufügen. Vornehme Kaufleute aus Shíráz und Tihrán sind bereit, nein, brennen darauf, Lösegeld für dich zu zahlen. Selbst der Maliku't-Tujjár hat sich für dich verwandt. Ein Wort des Widerrufs von dir genügt, um dich freizulassen und dir eine ehrenvolle Rückkehr in deine Heimatstadt zu sichern. Ich gebe dir mein Ehrenwort, dass du, wenn du dich fügst, den Rest deines Lebens in Ehren und Würden unter deines Herrschers Schutz und Schirm verbringen wirst." 䅸zellenz", antwortete Hájí Mírzá Siyyid 'Ali kühn, ䷥nn vor mir andere freudig den Kelch des Märtyrertodes geleert haben und ein Angebot, wie Sie es mir jetzt machen, entschlossen zurückwiesen, so seien Sie gewiss, dass ich ein derartiges Ansinnen nicht weniger entschieden ablehne. Wollte ich die Wahrheit dieser Offenbarung verwerfen, so wäre dies gleichbedeutend mit der Verwerfung aller vorangegangenen Offenbarungen. Der Sendung des Siyyid-i-Báb die Anerkennung verweigern hieße dem Glauben meiner Väter abtrünnig werden und den göttlichen Charakter der Botschaft leugnen, die Muhammad, Jesus, Moses und alle Propheten der. Vergangenheit offenbarten. Gott weiß, dass ich das Vorrecht hatte, alles, was ich über die Worte und Taten dieser Gottesboten gehört und gelesen hatte, in diesem Jüngling, meinem geliebten Verwandten, von Seiner frühesten Jugend bis heute, seinem dreißigsten Lebensjahr, wiederzufinden. Alles an Ihm erinnert mich an Seinen erlauchten Ahnen und die Imáme Seines Glaubens, deren Leben in unseren Überlieferungen aufgezeichnet ist. Ich bitte Sie nur, dass Sie mich den ersten sein lassen, der sein Leben auf dem Pfade meines geliebten Verwandten niederlegen darf." Der Amir war sprachlos über eine solche Antwort. Ohne ein Wort zu sagen, befahl er wütend, ihn abzuführen und zu köpfen. Als das Opfer zur Hinrichtung geführt wurde, hörte man es wieder und wieder den Vers von Hafiz sprechen: 䇲oß ist mein Dank an Dich, o mein Gott, denn Du gewährtest mir in Deiner Güte alles, worum ich Dich bat." 䈃沴 mich, o Volk", rief er zur Menge, die ihn umdrängte, 䩣h opfere mich aus freien Stücken auf dem Pfade der Sache [470] Gottes. Ganz Fárs und über Persiens Grenzen hinaus der 'Iráq werden bereitwillig mein aufrechtes Verhalten, meinen rechtschaffenen Glauben und meine edle Abkunft bezeugen. Ihr habt mehr als tausend Jahre lang immer wieder gebetet, dass der verheißene Qá'im erscheine. Wie oft habt ihr bei der Erwähnung Seines Namens aus tiefstem Herzen gerufen: »Beschleunige, o Gott, Sein Kommen, beseitige jedes Hindernis, das Seiner Ankunft im Wege steht.' Und jetzt, da Er gekommen, habt ihr Ihn in hoffnungsloses Exil vertrieben, in den letzten, verlassensten Winkel von Ádhirbáyján, und habt euch erhoben, Seine Gefährten auszurotten. Wollte ich Gottes Fluch auf euch herabrufen, so träfe Sein rächender Zorn euch gewiss hart. Aber so bete ich nicht. Bis zum letzten Atemzug bete ich, dass der Allmächtige den Makel eurer Schuld von euch wasche und euch aus dem Schlaf eurer Achtlosigkeit aufwachen lasse. 34 Der Scharfrichter war von diesen Worten zutiefst bewegt. Unter dem Vorwand, er müsse das schon zum Schlag erhobene Schwert nachschärfen, lief er eilends davon, entschlossen, nie wiederzukehren. 䁬s ich für diesen Dienst verpflichtet wurde", hörte man ihn unter bitteren Tränen klagen, ䷯llten sie nur überführte Mörder und Straßenräuber in meine Hand geben. Jetzt befehlen sie mir, das Blut eines nicht weniger heiligen Mannes als der Imam Músáy-i-Kázim 35 zu vergießen!" Kurze Zeit später ging er nach Khurásán und versuchte dort, als Lastträger und Ausrufer seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Den Gläubigen in jener Provinz erzählte er die Geschichte dieser Tragödie und brachte sein Bedauern über die Rolle zum Ausdruck, die zu spielen er gezwungen worden war. Immer wenn er davon erzählte, wenn der Name Hájí Mírzá Siyyid 'Ali fiel, konnte er die Tränen nicht zurückhalten, Tränen, die von der Liebe zeugten, die dieser heilige Mann in seinem Herzen erweckt hatte. 2. Mírzá Qurbán-'Alí 36, geboren in Bárfurúsh in der Provinz Mázindarán, eine herausragende Persönlichkeit in der Gemeinde, bekannt unter dem Namen Ni'matu'üahi. Er war ein zutiefst gläubiger Mensch und von sehr edlem Charakter. Sein Lebenswandel war so lauter, dass eine beträchtliche Zahl angesehener Männer in Mázindarán, Khurásán und Tihrán ihm Gefolgschaft leisteten und ihn geradezu als die Verkörperung der Tugend achteten. Unter [471] seinen Landsleuten genoss er solches Ansehen, dass anlässlich seiner Pilgerfahrt nach Karbilá eine ganze Menge ergebener Verehrer seinen Weg säumte und ihm Huldigungen darbrachte. In Hamadán wie in Kirmánsháh waren viele Menschen von seiner Persönlichkeit tief beeindruckt und reihten sich unter die Schar seiner Anhänger. Wohin er auch kam, überall wurde er von den Menschen mit Beifall begrüßt". Doch ihm waren diese Bekundungen öffentlichen Beifalls höchst zuwider. Er mied die Menge und verachtete Prunk und Zeremoniell der Führerschaft. Als er auf dem Weg nach Karbilá durch Mandalij kam, wurde ein recht einflussreicher Shavkh so von Begeisterung für ihn ergriffen, dass er allem, was ihm vorher teuer gewesen, entsagte, seine Freunde und Schüler verließ und ihm nachfolgte bis Ya'qúbíyyih. Doch Mírzá Qurbán-'Alí konnte ihn schließlich zur Rückkehr nach Mandalij bewegen, damit er seine im Stich gelassene Arbeit wieder aufnähme. Bei der Rückkehr von seiner Pilgerfahrt traf Mírzá Qurbán-'Alí mit Mulla Husayn zusammen und nahm durch ihn die Wahrheit der Sache Gottes an. Wegen Krankheit war es ihm nicht möglich, sich den Verteidigern der Festung Tabarsi anzuschließen, sonst wäre er wohl der erste gewesen, der nach Mázin-darán reiste, um sich zu ihrer Besatzung zu gesellen. Nächst Mulla Husayn fühlte er sich unter den Jüngern des Báb am stärksten von Vahid angezogen. Ich hatte bei meinem Besuch in Tihrán erfahren, dass dieser sein Leben ganz dem Dienst der Sache geweiht und sich mit beispielhafter Ergebenheit aufgemacht hatte, sie weit und breit zu fördern. Ich hörte Mírzá Qurbán-'Alí, der damals auch in der Hauptstadt war, oft seine Krankheit beklagen. 䗩e sehr bekümmert es mich", hörte ich ihn mehrmals sagen, 䤡ss ich nicht teilhaben durfte an dem Kelch, den Mulla Husayn und seine Gefährten leerten! Ich sehne mich darnach, mich Vahid anzuschließen, mich unter sein Banner zu reihen und mein früheres Versagen wiedergutzumachen." Als er sich zum Aufbruch von Tihrán rüstete, wurde er plötzlich verhaftet. Seine bescheidene Kleidung zeugte für den Grad seiner Loslösung. Wenn er durch die Straßen ging, wie ein Araber in eine weiße Tunika gehüllt, darüber die grob gewebte 'Abá 37, dazu die Kopfbedeckung der Leute aus dem 'Iráq, erschien er wie die Entsagung selbst. Gewissenhaft hielt er sich an alle Regeln seines Glaubens und verrichtete seine Gebete in vorbildlicher Andacht. 䄥r Báb hält sich selbst in den kleinsten Einzelheiten an die Regeln Seines Glaubens", sagte er oft. 䓯ll ich da vernachlässigen, was mein Vorbild beachtet?" Als Mírzá Qurbán-'Alí verhaftet und vor den Amír-Nizám gebracht wurde, entstand ein Aufruhr, wie ihn Tihrán selten erlebte. Eine große Menschenmenge [472] drängte sich vor den Eingängen zum Regierungssitz und wollte wissen, was mit ihm geschähe. Der Amir sagte, als er ihn sah: 䓥it gestern abend werde ich von allen möglichen Staatsbeamten bestürmt, die sich heftig für dich einsetzen. 38 Soviel ich weiß von der Stellung, die du einnimmst, und dem Einfluss, den deine Worte haben, stehst du dem Siyyid-i-Báb nicht viel nach. Du hättest besser selbst den Anspruch auf Führerschaft erheben sollen als jemandem Gefolgschaft leisten, der dir an Wissen sicher unterlegen ist." 䄡s Wissen, das ich habe", erwiderte er kühn, 䨡t mich dazu geführt, mich ergeben vor Dem zu neigen, den ich als meinen Herrn und Meister erkenne. Seit ich erwachsen wurde, betrachte ich Gerechtigkeit und Redlichkeit als Leitmotive meines Lebens. Ich habe mir sorgfältig ein Urteil über Ihn gebildet und kam zu dem Schluss, dass, wenn dieser Jüngling, dessen überragende Macht Freund und Feind gleicherweise bezeugen, falsch wäre, ein jeder Gottesprophet seit undenklicher Zeit bis heute als Inbegriff der Falschheit zurückgewiesen werden müßte. Ich genieße die unbedingte Ergebenheit von mehr als tausend Bewunderern, doch bin ich machtlos, das Herz auch nur eines dieser Menschen zu wandeln. Dieser Jüngling aber erwies sich fähig, durch das Elixier Seiner Liebe die Seelen selbst der niedrigsten Seiner Anhänger zu verwandeln. Allein auf sich gestellt, hat Er auf Tausende wie mich solchen Einfluss ausgeübt, dass sie, selbst ohne Ihm je begegnet zu sein, ihre eigenen Wunsche verwerfen und sich Seinem Willen ergeben. Der Unzulänglichkeit ihres Opfers gänzlich bewusst, sehnen sie sich darnach, ihr Leben um Seinetwillen dahinzugehen in der Hoffnung, dass dies weitere Zeichen ihrer Ergebenheit wert sei, an Seinem Hof erwähnt zu werden." 䏢 deine Worte von Gott sind oder nicht", bemerkte der Amír-Nizám, 䭩r widerstrebt es, gegen den Inhaber einer so hohen Stellung das Todesurteil auszusprechen." 䗡rum zögern?" brach es aus dem ungeduldigen Opfer [473] hervor. 䗥ißt du nicht, dass alle Namen vom Himmel sind? Er, dessen Name 'Ali 39 ist und auf dessen Pfad ich mein Leben opfere, hat vor undenklicher Zeit meinen Namen Qurbán-'Alí 40 in die Rolle Seiner erwählten Märtyrer eingetragen. Dies ist fürwahr der Tag, da ich das Qurban-Fest feiere, der Tag, da ich meinen Glauben an Seine Sache mit meinem Blut besiegeln werde. Darum zögere nicht und sei gewiss, dass ich dich für dein Handeln nie verantwortlich machen werde. Je früher du mir den Kopf abschlägst, desto dankbarer bin ich dir." 䆃쨲t ihn auf der Stelle ab", schrie der Amir. 䓯nst schlägt mich dieser Derwisch noch in Bann!" 䄵 bist gefeit gegen diesen Zauber", antwortete Mírzá Qurbán-'Alí, 䥲 kann nur die Herzensreinen befallen. Du und deinesgleichen werdet nie die hinreißende Kraft dieses göttlichen Elixiers spüren können, das jäh wie ein Augenaufschlag des Menschen Seele verwandelt." Aufgebracht durch diese Antwort, erhob sich der Amír-Nizám von seinem Sitz, am ganzen Leib vor Wut zitternd rief er: 䎵r mit dem Schwert ist dieses irregeleitete Volk zum Schweigen zu bringen!" 䉨r braucht mir keinen dieser verhassten Sekte mehr vorzuführen", sagte er zu den bereitstehenden Scharfrichtern. 䍩t Worten ist gegen ihre unerschütterliche Widerspenstigkeit nicht anzukommen. Wen ihr dazu bringen könnt, seinen Glauben zu widerrufen, den lasst frei, die übrigen köpft." Als er zur Stätte seines Todes schritt, brach Mírzá Qurbán-'Alí, berauscht vom Gedanken an die bevorstehende Vereinigung mit seinem Geliebten, in freudige Begeisterung aus. 䔃津t mich rasch", rief er voll leidenschaftlichen Entzückens, 䤥nn mit diesem Tod reicht ihr mir den Kelch ewigen Lebens. Erstickt ihr mir jetzt auch den letzten Atem, so wird mein Geliebter mir dafür Zehntausende neue Leben schenken, Leben, wie sie kein sterblich Herz begreift! " 䈃沴 meine Worte, ihr, die ihr euch als Anhänger des Gesandten Gottes bekennt", sprach er, zur Zuschauermenge gewandt. 䍵hammad, die Sonne göttlicher Führung, in einem früheren Zeitalter über dem Horizont des Hijáz aufgestiegen, ging heute erneut auf in der Person von 'Ali-Muhammad, diesem Morgen von Shíráz, im selben Glanz und dieselbe Wärme verbreitend. Eine Rose ist Rose, in welchem Garten und wann immer sie auch blüht." Als er sah, wie rings die Menschen taub waren für seinen Ruf, da rief er laut: 䏠verderbtes Geschlecht! Wie achtlos des Duftes, den diese unsterbliche Rose verströmt! Meine Seele fließt über vor Wonne, doch ach, es findet kein Herz sich, das ihren Reiz mit mir teilt, kein Geist, der ihre Herrlichkeit fasst." Der Anblick des enthaupteten und blutenden Leibes des Hájí Mírzá Siyyid 'Ali zu seinen Füßen steigerte sein fieberhaftes Entzücken aufs höchste. 䈥il!" [474] schrie er und warf sich über ihn, 䈥il dem Tag gemeinsamer Freude, dem Tag der Vereinigung mit unserem Geliebten." 䋯mm", rief er dem Scharfrichter zu, den Leichnam umarmend, 䵮d schlage zu mit deinem Schwert, denn mein treuer Gefährte will sich nicht aus meinen Armen lösen und ruft mich, gemeinsam mit ihm an den Hof des Geliebten zu eilen." Dann traf des Henkers Schlag seinen Nacken. Wenig später war dieses großen Mannes Seele dahingegangen. Der grausame Streich weckte Entrüstung und Mitgefühl bei den Umstehenden. Kummer- und Klagegeschrei stieg aus den Herzen der Menge und erregte eine Trauer, die an die Schmerzensausbrüche erinnerte, mit denen das Volk jährlich den 'Áshúrá-Tag feiert. 41 3. Dann kam Hájí Mulla Ismá'il-i-Qumí an die Reihe. In Faráhán geboren, hatte er sich in früher Jugend auf die Suche nach der Wahrheit, die er sehnlich zu entdecken strebte, nach Karbilá begeben. Er hatte mit allen maßgeblichen ᕬamá von Najaf verkehrt, Siyyid Kázim-i-Rashtí zu Füßen gesessen und durch ihn das Wissen und Verständnis erlangt, das ihn befähigte, einige Jahre später in Shíráz die Offenbarung des Báb anzuerkennen. Er zeichnete sich aus durch standhaften Glauben und glühende Hingabe. Als ihn des Báb Befehl erreichte, der Seine Anhänger nach Khurásán eilen hieß, folgte er begeistert, schloss sich den Gefährten an, die nach Badasht zogen, und vernahm dort den Ruf des Sirru'l-Vujud 42. In ihrer Begleitung gewann er tieferes Verständnis für die Sache Gottes, und gleichermaßen wuchs sein Eifer, sie zu fördern. Er wurde zum Inbegriff der Loslösung und strebte immer ungeduldiger darnach, den Geist, mit dem sein Glaube ihn beseelte, in geeigneter Weise zum Ausdruck zu bringen. Bei der Auslegung der Qur'an-Verse und islamischen Traditionen bewies er ein Verständnis, dem wenige gleichkommen konnten, und seine Mitjünger bewunderten ihn um die Beredsamkeit, mit der er diese Wahrheiten darlegte. In der Zeit, da die Festung Tabarsi zum Sammelpunkt für die Anhänger des Báb wurde, lag er krank zu Bett, untröstlich, dass er nicht Beistand leisten und sein Teil zur Verteidigung beitragen konnte. Wieder genesen und gewahr, dass die denkwürdige Belagerung mit dem Massaker an seinen Glaubensgenossen zu Ende gegangen war, erhob er sich sogleich mit größter Entschlossenheit, um mit seinem aufopfernden Einsatz den Verlust, den die Sache erlitten hatte, [475] wettzumachen. Dieser Entschluss führte ihn schließlich auf das Feld des Martyriums und gewann ihm dessen Krone. Zum Richtblock geführt und den Augenblick seiner Hinrichtung erwartend, fiel sein Blick auf die beiden ihm vorangegangenen Märtyrer, die einander unzertrennlich umschlungen hielten. 䇵t gemacht, ihr geliebten Freunde", rief er, als er ihre blutigen Häupter sah. 䉨r habt Tihrán zum Paradies verwandelt! Hätte ich euch doch vorangehen können!" Er nahm eine Münze aus der Tasche, gab sie dem Scharfrichter und bat ihn, ihm etwas Süßigkeit zu besorgen, damit er seinen Mund süßen könne. Er nahm davon und gab ihm den Rest mit den Worten: 䉣h habe dir deine Tat vergeben, komm und führe den Streich. Dreißig Jahre lang sehnte ich mich darnach, diesen gesegneten Tag zu erleben, und fürchtete, diesen Wunsch unerfüllt mit ins Grab nehmen zu müssen." Dann rief er, den Blick zum Himmel gewandt: 䎩mm mich auf, o mein Gott, wenn ich auch unwürdig bin, und gewähre, dass mein Name in das Buch der Unsterblichen geschrieben werde, die ihr Leben auf dem Opferaltar darbrachten." So flehte er, als der Scharfrichter, wie gebeten, sein Gebet jäh abschnitt. 43 4. Kaum war sein Leben verhaucht, da wurde Siyyid Husayn-i-Turshizi, der Mujtahid, zum Richtblock geführt. Er stammte aus Turshiz, einem Dorf in Khurásán« und war für seine Frömmigkeit und Aufrichtigkeit hoch angesehen. Er hatte einige Jahre in Najaf studiert und war von seinem Mujtahid-Kollegium beauftragt worden, nach Khurásán zu gehen und dort die Grundsätze zu verbreiten, die er gelernt hatte. Als er nach Kázimayn kam, begegnete er Hájí Muhammad-Taqíy-i-Kirmání, einem alten Bekannten, der zu den bedeutendsten Kaufleuten in Kirmán gehörte und eine Zweigstelle seines Geschäftes in Khurásán eröffnet hatte. Da er auf dem Weg nach Persien war, entschloss er sich, ihn zu begleiten. Hájí Muhammad-Taqi war ein enger Freund von Hájí Mírzá Siyyid 'Ali, dem Onkel des Báb mütterlicherseits, durch den er im Jahre 1264 n-d-H. 44, als er zu einer Pilgerreise nach Karbilá von Shíráz aufbrechen wollte, zur Gottessache bekehrt worden war. Als er von der geplanten Reise [476] des Hájí Mírzá Siyyid 'Ali nach Chihríq zum Besuch des Báb erfuhr, äußerte er den lebhaften Wunsch, ihn zu begleiten. Hájí Mírzá Siyyid 'Ali riet ihm, seinen ursprünglichen Plan auszuführen, nach Karbilá zu gehen und dort seine Nachricht abzuwarten, ob es ratsam sei mitzukommen. Hájí Mírzá Siyyid 'Ali erhielt die Weisung, von Chihríq aus nach Tihrán zu reisen穮 der Hoffnung, nach kurzem Aufenthalt in der Hauptstadt erneut seinen Neffen besuchen zu können. Noch in Chihríq äußerte er seinen Widerwillen, nach Shíráz zurückzugehen, weil er die zunehmende Unverschämtheit der dortigen Einwohner nicht länger ertragen konnte. Nach seiner Ankunft in Tihrán bat er Hájí Muhammad-Taqi zu sich. Siyyid Husayn begleitete ihn von Baghdád nach der Hauptstadt und wurde durch ihn zum Glauben bekehrt. Als Siyyid Husayn die Menschenmenge sah, die sich ringsum gesammelt hatte, um seinen Märtyrertod zu erleben, erhob er seine Stimme und sprach: 䈃沴, ihr Anhänger des Islam! Ich heiße Husayn und stamme ab von Siyyi-du'sh-Shuhadá, der denselben Namen 45 trug. Die Mujtahids der heiligen Städte Najaf und Karbilá bezeugen einmütig meinen Rang als bevollmächtigter Ausleger der Gesetze und Lehren ihres Glaubens. Erst vor kurzem habe ich den Namen des Siyyid-i-Báb vernommen. Die Vertrautheit mit den Feinheiten der islamischen Lehren hat es mir ermöglicht, die Bedeutung der Botschaft zu würdigen, die der Siyyid-i-Báb brachte. Wenn ich die Wahrheit, die Er offenbart, ablehnen wollte, dann verleugnete ich damit, davon bin ich überzeugt, alle früheren Offenbarungen. Ich fordere jeden einzelnen von euch auf, die ᕬamás und Mujtahids dieser Stadt einzuladen und eine Versammlung einzuberufen, auf der ich in ihrer Anwesenheit die Wahrheit dieser Sache begründen will. Dann sollen sie urteilen, ob ich die Berechtigung der Ansprüche des Báb beweisen konnte. Wenn sie meine Beweisführung überzeugt, dann sollen sie aufhören, unschuldiges Blut zu vergießen, und gelingt mir dies nicht, so sollen sie mich bestrafen, wie ich es verdiene." Kaum waren diese Worte gesprochen, da warfein Offizier im Dienste des Amír-Nizám hochmütig ein: 䉣h habe dein Todesurteil bei mir, unterschrieben und gesiegelt von sieben anerkannten Tihráner Mujtahids, die dich schriftlich zum Ungläubigen erklären. Ich will selbst am Tage des Gerichts vor Gott für dein Blut verantwortlich sein, und die Führer, auf deren Urteil wir uns verlassen müssen und deren Entscheidungen wir uns zu unterwerfen gezwungen sind, sollen dafür geradestehen." Mit diesen Worten zog er den Dolch und stach so heftig zu, dass ihm Siyyid Husayn tot zu Füßen fiel. [477] [478] 5. Bald darauf wurde Hájí Muhammad-Taqíy-i-Kirmání zum Richtplatz geführt. Der grausige Anblick, der sich ihm bot, erregte heftige Entrüstung in ihm. 䋯mm her, du elender, herzloser Schinder", schleuderte er dem Scharfrichter entgegen, 䴃津 mich schnell, denn ich kann es nicht erwarten, mit meinem geliebten Husayn vereinigt zu sein. Die Qual, ohne ihn weiterzuleben, ertrage ich nicht." 6. Kaum hatte Hájí Muhammad-Taqi diese Worte gesprochen, da stürzte Siyyid Murtadá, ein bekannter Kaufmann aus Zanjan, herbei, um seinen Gefährten zuvorzukommen. Er warf sich über den Leib von Hájí Muhammad-Taqi und machte geltend, dass sein, eines Siyyids, Märtyrertod Gott noch wohlgefälliger sei als derjenige des Hájí Muhammad-Taqi. Als der Scharfrichter das Schwert zog, erinnerte Siyyid Murtadá an seinen gemarterten Bruder, der an der Seite Mulla Husayns gekämpft hatte, und seine Worte waren so bewegend, dass die Zuschauer staunten ob des beharrlichen, unbeugsamen Glaubens, der ihn beseelte. 7. Mitten in dem Aufruhr, den die aufwühlenden Worte Siyyid Murtadás entfacht hatten, stürzte Muhammad-Husayn-i-Marághi'í herbei und bat darum, dass ihm der Märtyrertod vergönnt sei noch ehe die Gefährten dem Schwert anheimfielen. Wie sein Blick auf den Leichnam des Hájí Mulla Ismá'íl-i-Qumí fiel, dem er in tiefer Liebe zugetan war, warf er sich leidenschaftlich über ihn, umarmte ihn und rief: 䎩e werde ich mich von meinem geliebten Freund trennen lassen, in den ich mein ganzes Vertrauen gesetzt und von dem ich so viele Beweise tiefster Liebe empfangen habe!" Die Menge staunte über diesen Wetteifer, einander darin zuvorzukommen, das Leben für den Glauben hinzugeben, und war nun gespannt, wer unter den dreien seinen Gefährten vorgezogen würde. Diese baten so leidenschaftlich darum, dass schließlich alle drei gleichzeitig enthauptet wurden. Einen so starken Glauben, derartige Beweise zügelloser Grausamkeit haben Menschenaugen kaum je gesehen. So gering an Zahl -, doch wenn wir uns die Umstände ihres Märtyrertodes ins Gedächtnis rufen, müssen wir das Erstaunliche dieser Kraft erkennen, die einen so seltenen Geist des Opfermutes zu erwecken vermochte. Wenn wir uns des hohen Ranges dieser Opfer erinnern, wenn wir den Grad ihrer Entsagung betrachten und ihre Glaubensstärke, wenn wir an den Druck denken, der von einflussreichen Stellen ausgeübt wurde, um die Gefahr abzuwenden, die ihrem Leben drohte, wenn wir uns vor allem den Geist vergegenwärtigen, mit dem sie den Grausamkeiten trotzten, für die ein unbarmherziger Feind sich nicht zu niedrig war, so müssen wir dieses Geschehen als eines der erschütterndsten Ereignisse in den Annalen dieser Sache ansehen.
Nabils Bericht aus den frühen Tagen der Bahá'í-Offenbarung S. 468-479
Die Freunde werden bei all ihren Anstrengungen, die Ziele des Vierjahresplanes zu erfüllen, gebeten, dem Gebrauch der Künste mehr Beachtung zu schenken, nicht nur für die Proklamation, sondern auch bei der Arbeit der Ausbreitung und Festigung. Die graphischen und ausführenden Künste und die Literatur haben eine bedeutende Rolle zur Ausweitung des Einflusses der Sache gespielt und können sie noch spielen. Was die Volkskunst betrifft, so kann diese Möglichkeit in jedem Teil der Welt wahrgenommen werden, sei es in Dörfern oder Städten.
Das Universale Haus der Gerechtigkeit, An die Bahá'í der Welt 1996
Einer der Namen Gottes ist Bildner. Er liebt das Kunsthandwerk. Darum ist jeder Seiner Diener, der diese Eigenschaft zeigt, annehmbar in den Augen dieses Unterdrückten. Kunsthandwerk ist ein Buch unter den Büchern der göttlichen Wissenschaften und ein Schatz unter den Schätzen Seines himmlischen Wissens. Dies ist ein Wissen mit Bedeutung, denn einige der Wissenschaften werden durch Worte hervorgebracht und enden mit Worten.
Bahá'u'lláh in The Compilation of Compilations (unautorisierte Übersetzung) S. 1
Der eine wahre Gott, verherrlicht sei Er, liebt es, Werke von hoher Kunst zu sehen, die durch Seine Geliebten hervorgebracht werden. Gesegnet bist du, denn was deine Geschicklichkeit hervorgebracht hat, ist in die Gegenwart deines Herrn, des Verbannten, des Unterdrückten gelangt. Möge jeder Seiner Freunde befähigt werden, eines der Kunsthandwerke zu erlernen, und darin bestätigt zu werden, was im Buch Gottes, des Allherllichen, des Allweisen verordnet wurde.
Bahá'u'lláh in The Compilation of Compilations (unautorisierte Übersetzung) S. 1