Ernährung



Was das Essen von Tierfleisch und die Enthaltung davon anbelangt, so sei gewiss, dass Gott zu Beginn der Schöpfung die Nahrung jedes Lebewesens festgelegt hat. Es ziemt sich nicht, entgegen dieser Bestimmung zu essen. Zum Beispiel sind Raubtiere wie Wolf, Löwe und Leopard mit schrecklichen, reißenden Instrumenten ausgestattet, nämlich gebogenen Krallen und Klauen. Daraus ist ersichtlich, dass Fleisch die Nahrung dieser Tiere ist. Wenn sie versuchen wollten zu grasen, könnten ihre Zähne weder das Gras abschneiden, noch wiederkäuen, da sie keine Mahlzähne haben. Ebenso hat Gott den vierbeinigen grasenden Tieren Zähne gegeben, die das Gras wie mit einer Sichel abschneiden, und daraus ersehen wir, dass die Nahrung dieser Tierarten vegetarisch ist. Sie können andere Tiere nicht jagen. Der Falke hat einen gebogenen Schnabel und scharfe Krallen; der krumme Schnabel hindert ihn am Grasen, deswegen besteht seine Nahrung auch aus Fleisch. Aber lasst uns nun zum Menschen kommen; wie man sieht, hat er weder hakenförmige Zähne, noch scharfe Nägel oder Klauen, noch Zähne wie Eisensicheln. Dies beweist und verdeutlicht, dass des Menschen Nahrung Getreide und Obst ist. Manche Zähne des Menschen sind wie Mahlsteine, um die Körner zu mahlen, und andere sind scharf zum Schneiden der Früchte. Deswegen braucht er kein Fleisch und ist auch nicht verpflichtet es zu essen. Auch ohne Fleischnahrung würde er mit äußerster Vitalität, äußeren Verstand oder intellektuellen Tugenden nicht unterlegen. Es ist wahr, dass das Töten von Tieren und das Essen ihres Fleisches nicht mit Mitleid und Erbarmen zu vereinbaren sind, und wenn man sich mit Getreide, Obst, Öl und Nüssen wie Pistazien, Mandeln usw. zufrieden geben kann, so wäre dies zweifellos besser und wohlgefälliger.

Abdul-Bahá in Heilen 17

Du hast über die vier Eckzähne des Menschen geschrieben und gesagt, dass diese Zähne, von denen zwei im Oberkiefer und zwei im Unterkiefer liegen, zum Fleischessen bestimmt sind. Wisse, dass diese vier Zähne nicht zum Fleischessen geschaffen sind, obwohl man mit ihnen Fleisch essen kann. Alle Zähne des Menschen sind dafür da, Früchte, Getreide und Gemüse zu essen. Diese vier Zähne sind jedoch zum Aufbrechen von harten Schalen bestimmt, wie denen von Mandeln. Aber das Essen von Fleisch ist weder verboten noch unrechtmäßig, mitnichten, was ich hervorheben möchte, ist, dass der Mensch ohne Fleisch leben und dennoch stark sein kann. Fleisch ist nahrhaft und enthält die Bestandteile der Kräuter, Körner und Früchte; deshalb ist es für Kranke und deren Genesung manchmal erforderlich. Im Gesetz Gottes gibt es keine Einwände gegen das Essen von Fleisch, wenn es erforderlich ist. Wenn deine Verfassung also ziemlich schwach ist, und du Fleisch für angebracht hälst, dann darfst du es essen.

Abdul-Bahá in Heilen 18

Der Báb sagt, das Volk Bahá müsse die ärztliche Wissenschaft zu einer so hohen Stufe entwickeln, dass es Krankheiten durch die Ernährung heilt. Die Grundüberlegung ist: Wenn in einer Teilsubstanz des menschlichen Körpers ein Ungleichgewicht entsteht, das ihr richtiges Verhältnis zum Ganzen verändert, wird dies unausweichlich zum Ausbruch einer Krankheit führen. Wird beispielsweise der Stärkeanteil übermäßig erhöht oder der Zuckeranteil gesenkt, so tritt eine Krankheit ein. Ein erfahrener Arzt hat herauszufinden, welcher Bestandteil im Körper seines Patienten vermindert und welcher vermehrt wurde. Wenn er das entdeckt hat, muss er ein Nahrungsmittel verschreiben, das den herabgesetzten Bestandteil in hohem Maße enthält, um so das lebensnotwendige Gleichgewicht des Körpers wiederherzustellen. Der Patient ist seine Krankheit los, sobald seine leibliche Verfassung wieder im Gleichgewicht ist.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 134:6

Wenn erfahrene Ärzte sich diesen Dingen mit der nötigen Sorgfalt und Ausdauer widmen, wird sich herausstellen, dass eine Krankheit dann in den Körper eindringt, wenn die relativen Mengen der Körperbestandteile durcheinandergebracht sind, und dass die Behandlung darin besteht, diese relativen Anteile richtig einzustellen. Es wird sich auch zeigen, dass dies erkennbar und durch die Ernährung möglich ist.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 134:8

Ganz sicher wird sich in diesem wundervollen neuen Zeitalter die medizinische Wissenschaft so weit entwickeln, dass die Ärzte ihre Patienten durch Nahrungsmittel heilen; denn Gesicht, Gehör, Geschmack, Geruch und Tastsinn sind Unterscheidungsfähigkeiten mit dem Zweck, Nützliches und Schädliches auseinanderzuhalten

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 134:9

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