Natur – Höhere und Niedere



Der Mensch ist seiner Wirklichkeit nach ein geistiges Wesen, und nur wenn er im Geiste lebt, ist er tatsächlich glücklich.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 23:7

Im Menschen sind zwei Naturen: seine geistige oder höhere und seine materielle oder niedere Natur. In der einen nähert er sich Gott, wogegen er in der anderen nur der Welt lebt. Von beiden Naturen finden sich im Menschen Zeichen. In seiner materiellen Art bringt er Lüge, Grausamkeit und Ungerechtigkeit zum Ausdruck, die alle seiner niederen Natur entspringen. Die Eigenschaften seiner göttlichen Natur erscheinen als Liebe, Erbarmen, Güte, Wahrheit und Gerechtigkeit, und sie sind eine wie die andere Ausdruck seines höheren Wesens. Alles gute Gebaren, jeder edle Zug gehört der geistigen Natur des Menschen an, wogegen alle seine Unzulänglichkeiten und bösen Taten aus seiner materiellen Wesensart heraus geboren werden. Überwiegt bei einem Menschen die göttliche Natur gegenüber der menschlichen, so haben wir einen Heiligen. Der Mensch hat die Kraft zum Guten wie auch zum Bösen. Wenn die Kraft zum Guten vorherrscht und seine Neigungen zum Unrechten überwunden werden, mag der Mensch mit Recht als Heiliger bezeichnet werden. Doch wenn er stattdessen das, was Gottes ist, verwirft und seine üblen Leidenschaften über sich siegen lässt, ist er nicht besser als die bloßen Tiere. Heilige sind Menschen, die sich von der Welt des Stoffes freigemacht und die Sünde überwunden haben. Sie leben in der Welt, sind aber nicht von ihr, weil ihre Gedanken dauernd in der Welt des Geistes weilen. Sie verbringen ihr Leben in Heiligkeit, und ihre Taten zeigen Liebe, Gerechtigkeit und Frömmigkeit. Sie werden aus der Höhe erleuchtet und sind wie helle, scheinende Lampen in den dunklen Plätzen der Erde. Das sind die Heiligen Gottes. Die Apostel, die Jünger Christi, waren genau wie andere Menschen. Gleich den übrigen wurden sie durch die weltlichen Dinge angezogen, und jeder dachte nur an seinen eigenen Vorteil. Sie wussten nur wenig von Gerechtigkeit, und man fand bei ihnen keine göttlichen Vollkommenheiten. Als sie aber Christus anhingen und an Ihn glaubten, wich ihre Unwissenheit der Einsicht, die Härte wurde in Gerechtigkeit, die Unwahrheit in Wahrheit und die Dunkelheit in Licht verwandelt. Waren sie zuvor weltlich, wurden sie jetzt geistig und göttlich. Sie waren Kinder der Finsternis gewesen und wurden Gottessöhne, Heilige! Bemühet euch darum, in ihren Fußstapfen zu folgen, indem ihr alles Weltliche zurücklasst und danach strebt, ins Geistige Reich zu gelangen. ...Gott sandte Seine Propheten in die Welt, um den Menschen zu belehren und zu erleuchten, ihm das Geheimnis der Macht des Heiligen Geistes zu erklären und ihn zu befähigen, das Licht zu spiegeln, so dass er seinerseits zur Ursache der Rechtleitung für andere werde. Die Himmlischen Bücher, die Bibel, der Qur’án und die übrigen Heiligen Schriften wurden von Gott als Weiser auf dem Pfad zu göttlicher Tugend, Liebe, Gerechtigkeit und Frieden dargeboten.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 18

Der Mensch ist seiner Wirklichkeit nach ein geistiges Wesen, und nur wenn er im Geiste lebt, ist er tatsächlich glücklich.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 23:7

Damit ist klar, dass Würde und Wert des Menschen mehr sein müssen als weltlicher Reichtum; materielle Annehmlichkeiten sind nur ein Zweig, aber die Wurzel menschlicher Größe sind gute Eigenschaften und Tugenden, die der Schmuck seiner Wirklichkeit sind. Dieser liegt in den göttlichen Erscheinungen, den himmlischen Gaben, den edlen Gefühlen und in der Liebe und Erkenntnis Gottes. Er ist umfassendes Wissen, geistige Wahrnehmung, wissenschaftliche Entdeckungen, Gerechtigkeit, Unparteilichkeit, Wahrhaftigkeit, Güte, natürlicher Mut und angeborene Seelenstärke; Rücksicht und Einhaltung von Verträgen und Bündnissen; Geradheit unter allen Umständen und Dienst an der Wahrheit in allen Lebenslagen; Aufopferung für das allgemeine Wohl und Güte und Achtung für alle Völker; Gehorsam gegenüber den göttlichen Lehren und Dienst im Reiche Gottes; Lenkung der Menschen und Erziehung der Nationen und Rassen. Dies ist das wahre Glück der Menschenwelt! Dies ist die Größe der Menschen in dieser Welt! Dies ist immerwährendes Leben und himmlische Ehre!

Abdu'l-Bahá, Beantwortete Fragen 15

Was die Aussage in den Verborgenen Worten betrifft, dass der Mensch seinem Selbst entsagen muss, so bedeutet dies, dass er seine zügellosen Wünsche, seine selbstsüchtigen Ziele und die Einflüsterungen seines menschlichen Ichs aufgeben, des Geistes heiligen Odem suchen, den Sehnsüchten seines höheren Ichs folgen und in das Meer des Opfers tauchen soll, das Herz ganz auf die Schönheit des Allherrlichen gerichtet.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 181:1

Es geziemt dir, sie am Herzen der Liebe Gottes zu nähren und sie zu geistigen Dingen anzuspornen, damit sie ihr Angesicht Gott zuwenden, damit sie den Regeln guten Betragens entsprechen und ihr Charakter unvergleichlich wird, damit sie sich alle Tugenden und lobenswerten Eigenschaften der Menschheit zu eigen machen, ein gründliches Wissen auf den verschiedenen Gebieten der Gelehrsamkeit erwerben, um vom ersten Anfang ihres Lebens an geistige Wesen zu werden, Bewohner des Königreiches, angezogen von den süßen Düften der Heiligkeit […]

Abdu'l-Bahá, Göttliche Lebenskunst 36:1

Er, der Morgen der Wahrheit, ist ohne Zweifel durchaus imstande, eigensinnige Seelen aus dem Fernsein zu erretten und sie dahin zu bringen, sich Seinem Hofe zu nähern und in Seine Gegenwart zu gelangen. »Hätte es Gott gefallen, Er hätte sicherlich alle Menschen zu einem Volk gemacht.«1 Seine Absicht ist jedoch, die im Geiste Reinen und im Herzen Losgelösten zu befähigen, vermöge ihrer eigenen, angeborenen Kräfte zu den Küsten des Größten Meeres aufzusteigen, damit dadurch jene, die die Schönheit des Allherrlichen suchen, von den Eigensinnigen und Verderbten unterschieden und getrennt werden. So ist es von der allherrlichen, strahlenden Feder verordnet worden….

Bahá'u'lláh, Ährenlese 29:2

In einem der Tablets sind diese Worte offenbart: O Volk Gottes! Befaßt euch nicht rastlos mit eueren eigenen Belangen! Laßt euere Gedanken fest auf das gerichtet sein, was das Glück der Menschheit wiederherstellen und der Menschen Herzen und Seelen heiligen wird. Am besten kann dies durch reine und heilige Taten, durch ein Leben der Tugend und durch edles Betragen vollbracht werden. Mutiges Handeln wird den Sieg dieser Sache sichern, und eine geheiligte Wesensart wird ihre Macht stärken. Halte dich an die Rechtschaffenheit, o Volk Bahás! Dies, wahrlich, ist das Gebot, das euch dieser Unterdrückte gegeben hat, und die erlesene Wahl Seines unumschränkten Willens für jeden von euch.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 43:4

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