Die Könige müssen mit Weisheit und Gerechtigkeit herrschen. Der Fürst, der Edelmann und der Bauer haben gleichermaßen Anspruch auf gerechte Behandlung. Der einzelne darf keine Begünstigung erfahren. Richter dürfen nicht die „Person ansehen“, sondern müssen in jedem vorgebrachten Fall mit strenger Unparteilichkeit nach dem Gesetz verfahren.
Unter allen Umständen sollten die Gläubigen die Lehrarbeit aktiv vorantreiben, weil die göttlichen Bestätigungen davon abhängen. Wenn sich ein Bahá’í nicht gänzlich, nachhaltig und aus vollem Herzen der Lehrarbeit widmet, bleibt er zweifelsohne des Segens aus dem Reich Abhá beraubt. Allerdings sollte diese Tätigkeit durch Weisheit gezügelt werden – nicht durch jene Weisheit, die verstummen und die hohe Pflicht vergessen läßt, vielmehr durch die Weisheit, welche göttliche Toleranz, Liebe, Güte, Geduld, guten Charakter, und geheiligte Taten darzutun gebietet. Kurz gesagt, ermutigt jeden einzelnen Freund, Gottes Sache zu lehren, und lenkt ihre Aufmerksamkeit auf diese in den Schriften dargelegte Bedeutung der Weisheit; sie ist das Wesen des Lehrens. Aber all das muß mit größter Toleranz geschehen, damit die Freunde himmlischen Beistand und göttliche Bestätigung erfahren.
„Nicht alles, was ein Mensch weiß, kann enthüllt werden, noch kann alles, was er enthüllen kann, als zeitgemäß angesehen werden, noch kann jede zeitgemäße Äußerung als tauglich für die Fassungskraft der Hörer erachtet werden.“1 Diese höchste Weisheit solltest du in deinem Streben beachten. Lasse sie nicht außer acht, wenn du unter allen Umständen ein Mensch der Tat sein willst. Stelle zuerst das Leiden fest und bestimme die Krankheit, dann verschreibe das Heilmittel, denn dies ist die vollkommene Methode des fähigen Arztes.
Gottes Dienerinnen müssen sich auf eine solche Stufe erheben, daß sie von selbst und ohne Hilfe diese inneren Bedeutungen begreifen und fähig werden, jedes Wort in allen Einzelheiten zu erläutern – eine Stufe, auf der aus der Wahrheit ihres tiefsten Herzens ein Quell der Weisheit sprudelt, wie sich ein Springbrunnen aus seinem eigenen Urgrund ergießt.
Unter allen Bedingungen muß die Lehrarbeit vorangetragen werden, aber es muß mit Weisheit sein.
Versenkt euch in das Meer Meiner Worte, damit ihr seine Geheimnisse ergründen und alle Perlen der Weisheit entdecken möget, die in seinen Tiefen verborgen liegen. Hütet euch, daß ihr nicht wankend werdet in euerem Entschluß, die Wahrheit dieser Sache anzunehmen – einer Sache, durch welche Gott die Möglichkeiten Seiner Macht offenbart und Seine höchste Herrschaft errichtet hat. Eilt freudestrahlenden Angesichts hin zu Ihm! Dies ist der unveränderliche Glaube Gottes, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft. Laßt den, der sucht, zu ihm gelangen!
Wie hell strahlen die Leuchten der Erkenntnis in einem Atom, wie weithin wogen die Meere der Weisheit in einem Tropfen!
Der allwissende Arzt legt Seinen Finger an den Puls der Menschheit. Er erkennt die Krankheit und verschreibt in Seiner unfehlbaren Weisheit das Heilmittel, jede Zeit hat ihr eigenes Problem, jede Seele ihre besondere Sehnsucht.
Laßt euch in allen euren Taten von Weisheit leiten, und haltet treu an ihr fest. So Gott will, werdet ihr alle die Kraft erhalten, den Willen Gottes auszuführen, und wird euch gnädiglich geholfen werden, den Rang zu würdigen, der denen unter Seinen Geliebten verliehen wurde, die sich erheben, Ihm zu dienen und Seinen Namen zu preisen.
Hüte dich, o Schar der Herrscher in der Welt! Es gibt keine Macht auf Erden, die an sieghafter Gewalt der Macht der Gerechtigkeit und Weisheit gleichkäme. … Selig der König, der das Banner der Weisheit vor sich entfaltet und voranschreitet, die Heere der Gerechtigkeit hinter sich scharend. Er ist wahrlich der Schmuck, der die Stirn des Friedens und das Antlitz der Sicherheit ziert.
Vor allem anderen ist die größte Gabe und der wunderbarste Segen seit jeher und in aller Zukunft die Weisheit. Sie ist des Menschen unfehlbare Beschützerin. Sie hilft ihm und stärkt ihn. Die Weisheit ist Gottes Botin; sie enthüllt Seinen Namen, der Allwissende. Durch sie wird des Menschen Stufe in ihrer Erhabenheit offenbar und augenscheinlich. Sie ist allwissend und die vornehmste Lehrerin in der Schule des Seins. Die Führerin ist sie, mit hehrer Würde bekleidet. Ihr erzieherischer Einfluß hat irdische Wesen mit perlengleichem Geist erfüllt, der alle Himmel überstrahlt.