Gelehrsamkeit



O du wahrer Freund! Lies in der Schule Gottes die Lektionen des Geistes und lerne vom Lehrer der Liebe die tiefsten Wahrheiten. Suche nach den Geheimnissen des Himmels und sprich über Gottes überströmende Gunst und Gnade. Zwar bedeutet es den höchsten Ruhm der Menschheit, Wissenschaften und Künste zu erwerben, aber nur unter der Bedingung, daß des Menschen Strom in die mächtige See mündet und aus Gottes urewigem Quell Gottes Eingebung schöpft. Sobald das geschieht, ist jeder Lehrer ein uferloses Meer, jeder Schüler ein üppiger Springquell des Wissens. Wenn so das Streben nach Wissen zur Schönheit Dessen führt, der das Ziel allen Wissens ist, wie wunderbar ist dann die Absicht! Andernfalls mag vielleicht ein winziger Tropfen den Menschen vom Strom der Gnade fernhalten, denn mit Gelehrsamkeit gehen Hochmut und Stolz einher; das aber führt zu Irrtum und Gleichgültigkeit gegen Gott. Die Wissenschaften von heute sind Brücken zur Wirklichkeit. Wenn sie also nicht zur Wirklichkeit führen, bleibt nur nutzlose Einbildung. Bei dem einen wahren Gott! Wenn Wissenserwerb nicht den Zugang bahnt zu Ihm, dem Alloffenbarsten, ist er nur offensichtlicher Verlust. Es ist deine Pflicht, dir die verschiedenen Wissenszweige anzueignen und dein Antlitz der offenbaren Schönheit zuzuwenden, auf daß du ein Zeichen rettender Führung unter den Völkern der Welt seist, ein Brennpunkt des Verstehens in dieser Sphäre, von der die Weisen mit all ihrer Weisheit ausgeschlossen sind, außer denen, die das Reich des Lichtes betreten und Kunde erhalten von dem verschleierten, verborgenen Mysterium, dem wohlgehüteten Geheimnis.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 72

Die erste und dringlichste Notwendigkeit ist die Förderung der Erziehung. Man kann sich nicht denken, daß ein Volk zu Wohlstand und Erfolg kommt, ohne daß diese ausschlaggebende, grundlegende Frage vorangetrieben wird. Die Hauptursache für den Niedergang und Verfall der Völker ist Unwissenheit. Heutzutage wissen die Massen des Volkes nicht einmal über das Alltägliche Bescheid; wieviel weniger begreifen sie die Kernfragen wichtiger Probleme und die verwickelten Lebensbedürfnisse unserer Zeit. Es ist deshalb dringend nötig, daß brauchbare Aufsätze und Bücher geschrieben werden, die klar und bündig darlegen, wessen das Volk heutzutage bedarf und was dem Glück und dem Fortschritt der Gesellschaft dienlich ist. Diese Aufsätze und Bücher sollten veröffentlicht und über die ganze Nation verbreitet werden, so daß wenigstens diejenigen im Volk, die lesen können, bis zu einem gewissen Grad aufwachen und sich aufmachen, um sich auf Wegen vorwärtszubemühen, die zu ihrem ewigen Ruhme führen. Die Veröffentlichung edler Gedanken ist die dynamische Kraft in den Schlagadern des Lebens, ja die Seele der Menschenwelt. Die Gedanken sind unendlich wie das Meer, während die Auswirkungen und die wechselnden Umstände des Daseins den Wellen in ihrer unterschiedlichen Gestalt und räumlichen Begrenzung gleichen; erst wenn das Meer wogt, steigen die Wellen an und tragen die Perlen der Erkenntnis ans Ufer des Lebens… Die öffentliche Meinung muß auf das gelenkt werden, was dieses Tages würdig ist. Dies ist jedoch nur möglich durch angemessene Argumente und durch klar verständliche, schlüssige Beweise. Zweifellos suchen die Massen nach ihrem Glück und sehnen sich danach, aber wie ein dichter Schleier trennt sie ihre Unwissenheit davon… Es ist überdies eine unumgängliche Notwendigkeit, … Schulen einzurichten. … Notfalls sollte die Schulerziehung sogar zwangsweise eingeführt werden. Solange nicht die Nervenstränge und Blutadern der Nation von Leben durchpulst werden, wird sich jedes in Angriff genommene Vorhaben als fruchtlos erweisen; denn das Volk ist wie ein menschlicher Körper, Entschlossenheit und der Wille, sich durchzusetzen, sind wie die Seele, aber ein seelenloser Leib bewegt sich nicht.

Abdu'l-Bahá, Das Geheimnis göttlicher Kultur 98

Ich bitte die Freunde Gottes dringend, sich nach diesen Grundsätzen und bestem Vermögen aufs äußerste zu bemühen. Je mehr sie sich anstrengen, ihr Wissen zu erweitern, desto besser und erfreulicher wird das Ergebnis sein. Die Geliebten Gottes, ob jung oder alt, ob Mann oder Frau, mögen sich – jeder nach seinen Fähigkeiten – dazu aufraffen und keine Mühe scheuen, auf den verschiedenen Gebieten gültiges Wissen zu erwerben, geistiges wie weltliches, auch auf dem Gebiet der Künste.

Abdu'l-Bahá in Gelehrsamkeit 5

Die Religion Gottes verbreitet Wahrheit, begründet Wissenschaft und Erkenntnis, ist völlig aufgeschlossen gegenüber gelehrten Menschen; sie zivilisiert die Menschheit, entdeckt die Geheimnisse der Natur und erleuchtet die Horizonte der Welt. Wie kann man also sagen, daß sie der Erkenntnis feind sei? Gott behüte! Nein, bei Gott ist Erkenntnis die herrlichste Gabe des Menschen und die vornehmste der menschlichen Vollkommenheiten. Erkenntnis zu bekämpfen ist Torheit, und wer Erkenntnis und Wissenschaft verabscheut, ist kein Mensch, sondern ein Tier ohne Verstand. Denn Erkenntnis ist Licht und Leben, Glück, Vollkommenheit und Schönheit, sie ist das Mittel, das uns der Schwelle der Einheit nahebringt. Sie ist Ehre und Ruhm in der Menschenwelt und die größte Gabe Gottes. Erkenntnis ist dasselbe wie Führung, Unwissenheit aber ist wirkliche Verirrung.

Abdu'l-Bahá in Gelehrsamkeit 18

Versenkt euch in das Meer Meiner Worte, damit ihr seine Geheimnisse ergründet und alle Perlen der Weisheit entdecket, die in seinen Tiefen verborgen liegen. Habt acht, daß ihr nicht zaudert bei eurem Entschluß, die Wahrheit dieser Sache anzunehmen – einer Sache, durch welche Gott die Wirkkraft Seiner Macht offenbart und Seine Souveränität errichtet hat. Eilt freudestrahlenden Angesichts hin zu Ihm! Dies ist Gottes unveränderlicher Glaube, ewig in der Vergangenheit, ewig in der Zukunft. Laßt den, der sucht, zu ihm gelangen! Was aber den betrifft, der ihn zu suchen verschmäht – wahrlich, Gott ist der Selbstgenügende und bedarf Seiner Geschöpfe nicht.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 70:2

Wir haben bestimmt, O Menschen, daß der höchste, letzte Zweck aller Gelehrsamkeit die Anerkennung dessen sei, der das Ziel aller Erkenntnis ist; und doch seht, wie ihr eurer Gelehrsamkeit gestattet habt, euch wie durch einen Schleier zu trennen von Ihm, dem Tagesanbruch dieses Lichtes, durch den alles Verborgene offenbart worden ist. Könntet ihr den Quell entdecken, woraus der Glanz dieser Rede strömt, ihr würdet die Völker der Welt und all ihren Besitz verwerfen und euch diesem gesegneten Throne der Herrlichkeit nahen.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 98:4

Rufe dir Ihn, den Geist (Jesus), ins Gedächtnis zurück, wie bei Seinem Kommen die Gelehrtesten Seiner Zeit in Seinem eigenen Lande das Urteil gegen Ihn fällten, während einer, der nur ein Fischer war, an Ihn glaubte. Gebt darum acht, ihr Menschen mit einsichtswollen Herzen! Du bist in Wahrheit eine der Sonnen am Himmel Seiner Namen. Hüte dich, daß die Finsternis nicht ihre Schleier über dich breite und dich fernab von Seinem Lichte verhülle …

Bahá'u'lláh, Die Verkündigung Bahá’u’lláhs an die Könige und Herrscher der Welt: An Papst Pius IX

Die Quelle aller Gelehrsamkeit ist die Erkenntnis Gottes, erhaben sei Sein Ruhm! Diese Erkenntnis kann auf keine andere Weise erlangt werden als durch die Erkenntnis Seiner göttlichen Offenbarung.

Bahá'u'lláh, Worte der Weisheit 9

Wissen ist eine der wundersamen Gaben Gottes. Es ist jedermanns Pflicht, Wissen zu erwerben. Die Künste und Hilfsmittel, die heute zur Hand sind, wurden kraft Seines Wissens und Seiner Weisheit erworben, offenbart in Briefen und Sendschreiben durch Seine Erhabenste Feder – eine Feder, aus deren Schatzkammer Perlen der Weisheit und des Wortes sowie die Künste und Fertigkeiten dieser Welt ans Licht treten.

Bahá'u'lláh in Gelehrsamkeit 1

Wissen gleicht den Flügeln für des Menschen Leben, einer Leiter für seinen Aufstieg. Es ist jedermanns Pflicht, sich Wissen zu erwerben. Jedoch sollten solche Wissenschaften studiert werden, die den Völkern auf Erden nützen, nicht solche, die mit Worten beginnen und mit Worten enden. Viel verdanken fürwahr die Völker der Welt den Wissenschaftlern und den Handwerkern. … In der Tat, Wissen ist ein wahrer Schatz für den Menschen, eine Quelle des Ruhmes, der Großmut, der Freude, der Erhabenheit, des Frohsinns und der Heiterkeit. Also spricht die Zunge der Größe in diesem Größten Gefängnis.

Bahá'u'lláh in Gelehrsamkeit 2

Das Erhabenste Wesen spricht: Die Gebildeten dieser Zeit müssen das Volk anleiten, solches Wissen zu erwerben, das sowohl den Gebildeten selbst als auch der ganzen Menschheit von Nutzen ist. Akademische Studien, die mit Worten anfangen und mit Worten enden, waren nie von Wert und werden es niemals sein. Die meisten Gelehrten Persiens wenden ihr ganzes Leben an das Studium einer Philosophie, deren Ertrag letztlich nur Worte sind.

Bahá'u'lláh in Gelehrsamkeit 21

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