Glaube



Glaube ist von dreierlei Art: Erstens der Glaube, der durch Tradition und Abstammung vermittelt wird. Beispielsweise ist ein Kind muslimischer Eltern Muslim. Das ist ein schwacher, überlieferter Glaube. Zweitens das, was der Erkenntnis entspringt, ein Glaube der Einsicht. Das ist ein guter Glaube, aber es gibt einen noch besseren: den Tatglauben. Er ist der wahre Glaube. Wir hören von einer Erfindung. Wir glauben, dass sie gut ist, gehen hin und betrachten sie. Wir hören, dass es Reichtum gibt, wir sehen ihn, wir arbeiten hart dafür, werden selbst reich und helfen damit anderen. Wir kennen und sehen das Licht, wir gehen dicht heran, es erwärmt uns und wir geben seine Ausstrahlung an andere weiter. Das ist wahrer Glaube. Auf diese Weise empfangen wir die Kraft, Gottes unvergängliche Kinder zu werden.

Abdu'l-Bahá, Abdu'l-Bahá in London 67

Der Glaube der Gesegneten Schönheit ruft die Menschheit auf zu Sicherheit und Liebe, zu Freundschaft und Frieden. Er hat seine Stiftshütte auf den Höhen der Erde errichtet und läßt seinen Ruf an alle Völker ergehen. Seid euch daher des Wertes dieses kostbaren Glaubens bewußt, o ihr, die ihr Gott liebt. Gehorcht seinen Geboten, wandelt auf seinen Wegen, die gerade sind, und weist die Menschheit darauf hin. Erhebt eure Stimme und singt das Lied des Königreiches. Verbreitet die Lehren und Gebote des liebenden Herrn in allen Landen, auf daß diese Welt in eine andere verwandelt und diese dunkle Erde mit Licht überflutet werde und der tote Leib der Menschheit auferstehe und lebe, auf daß jede Seele nach Unsterblichkeit trachte durch den heiligen Odem Gottes.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 1:6

Die Geliebten des Herrn müssen fest wie Berge sein, standhaft wie unüberwindliche Festungsmauern. Unerschütterlich müssen sie auch in bitterer Not bleiben, unbekümmert auch im schlimmsten Unheil: Laßt sie festhalten am Saum des allmächtigen Gottes, verankert im Glauben an die Schönheit des Allerhöchsten; laßt sie auf die unfehlbare Hilfe aus dem Urewigen Königreich bauen und sich stützen auf die schützende Fürsorge des großmütigen Herrn. Laßt sie allezeit sich erfrischen mit den Tautropfen himmlischer Gnade und sich durch den Odem des Heiligen Geistes in jedem Augenblick wiederbeleben. Laßt sie aufstehen zum Dienste an ihrem Herrn und alles in ihrer Macht Stehende tun, Seine Düfte der Heiligkeit allüberall zu verbreiten. Laßt sie ein mächtiges Bollwerk sein, Seinen Glauben zu verteidigen, eine uneinnehmbare Feste für die Heerscharen der Urewigen Schönheit. Laßt sie über den Bau der Sache Gottes von allen Seiten sorgsam wachen; laßt sie strahlende Sterne werden an Seinen leuchtenden Himmeln.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 2:15

Glaube an Gott und richte dein Angesicht auf Sein hehres Reich. Sei verliebt in die Schönheit Abhá, stehe fest im Bündnis, sehne dich danach, zum Himmel allumfassenden Lichts aufzusteigen. Löse dich von dieser Welt und werde wiedergeboren durch den süßen Duft der Heiligkeit, der aus dem Reich des Höchsten weht. Rufe die Menschen zur Liebe, sei gütig zum ganzen Menschengeschlecht. Liebe die Menschenkinder, nimm Anteil an ihrem Leid. Gehöre zu denen, die Frieden stiften. Biete deine Freundschaft an und sei vertrauenswürdig. Sei Balsam für jede Wunde, Arznei für jedes übel. Bringe die Seelen zusammen. Singe die Verse der Führung. Bete zu deinem Herrn, erhebe dich und führe die Menschen auf den rechten Pfad. Löse deine Zunge, lehre und laß aus deinem Angesicht das Feuer der Liebe Gottes leuchten. Halte keinen Augenblick inne, suche keinen Atemzug der Ruhe. So wirst du zum Zeichen und Symbol der Liebe Gottes, zum Banner Seiner Gnade.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 10:2

Wahrlich, wir haben noch vor dem Morgen Deiner Manifestation an Dich und Deine Zeichen geglaubt und in Dir sind wir alle geborgen. Wahrlich, wir haben an Dich und Deine Zeichen geglaubt, nachdem sich Deine Manifestation erfüllte, und an Dich glauben wir alle. Wahrlich, wir haben zur Stunde Deiner Manifestation an Dich und Deine Zeichen geglaubt und bezeugen, daß durch Dein Gebot »Sei!« alle Dinge erschaffen wurden. Jede Manifestation ist nur eine Offenbarung Deiner selbst, mit jeder von ihnen sind wir wahrhaftig erschienen, und wir beugen uns anbetend nieder vor Dir. Immer warst Du, o mein Meistgeliebter, mein Zeuge in vergangenen Zeiten und wirst es auch in Zukunft immer sein. Wahrlich, Du bist der Allgewaltige, der Immergetreue, der Allmächtige.

Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 1:1

Aller Lobpreis sei Gott, der Seinem Diener durch die Macht der Wahrheit dieses Buch herabgesandt, auf daß sein Licht der ganzen Menschheit leuchte … Wahrlich, dies ist die höchste Wahrheit, der Weg, den Gott allen im Himmel und auf Erden wies. So wähle, wer will, den rechten Pfad zu seinem Herrn. Wahrlich, dies ist der wahre Glaube Gottes, und das Zeugnis Gottes und der mit dem Wissen des Buches Begabten genügt. Dies ist fürwahr die ewige Wahrheit, die Gott, der Altehrwürdige der Tage, Seinem allmächtigen Wort offenbarte – Er, der sich aus dem Brennenden Busch erhob. Dies ist das Geheimnis, das vor allen im Himmel und auf Erden verborgen war. In dieser wundersamen Offenbarung wurde es wahrhaftig enthüllt im Mutterbuch durch die Hand Gottes, des Erhabenen …

Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 2:1

Befreie dich von allen Bindungen an irgend etwas außer Gott, werde reich in Gott, indem du auf alles außer Ihm verzichtest, und sprich dieses Gebet: Sprich: Gott genügt allen Dingen und über alle Dinge hinaus, und nichts in den Himmeln, auf Erden oder dazwischen kann genügen außer Gott, deinem Herrn. Wahrlich, Er ist in sich selbst der Wissende, der Erhalter, der Allmächtige. Wähne nicht, die allgenügende Kraft Gottes sei leerer Trug. Sie ist der wahre Glaube, den du für die Manifestation Gottes in jeder Sendung hegst. Sie ist ein Glaube, der mehr genügt als alles, was auf Erden ist, während nichts, was auf Erden erschaffen wurde, außer dem Glauben dir genügen kann. Bist du kein Gläubiger, so verdammt dich der Baum göttlicher Wahrheit zum Verlöschen. Bist du ein Gläubiger, so wird dir dein Glaube über alle Dinge auf Erden hinaus genügen, selbst wenn du nichts besitzest.

Báb, Eine Auswahl aus Seinen Schriften 4:8

Gott bezeugt, daß es keinen Gott gibt außer Ihm, dem Gnadenvollen, dem Meistgeliebten. Alle Gnade und Großmut sind Sein! Wem immer Er will, gibt Er, was immer Er wünscht. Er, wahrlich, ist der Allgewaltige, der Allmächtige, der Helfer in Gefahr, der Selbstbestehende. Wir, wahrlich, glauben an Ihn, der durch den Willen des einen, wahren Gottes, des Königs der Könige, des Allgepriesenen, in der Person des Báb herabgesandt worden ist. Wir schwören ferner Dem Treue, Der bestimmt ist, in der Zeit von Mustagháth offenbart zu werden, und ebenso jenen, die nach Ihm kommen werden bis zum Ende, das kein Ende hat. Wir erkennen in der Offenbarung eines jeden von ihnen, ob äußerlich oder innerlich, die Manifestation keines anderen als Gottes selbst – gehörtet ihr doch zu denen, die es begreifen! Ein jeder von ihnen ist ein Spiegel Gottes, der nichts ausstrahlt als Sein Selbst, Seine Schönheit, Seine Macht und Herrlichkeit – so ihr doch verstündet! Alle anderen außer ihnen sind als Spiegel anzusehen, fähig, die Herrlichkeit dieser Manifestationen widerzuspiegeln, die ihrerseits die Urspiegel des göttlichen Seins sind – wenn ihr doch nicht ohne Verständnis wäret! Niemand ist ihnen je entgangen, noch können sie gehindert werden, ihre Absicht auszuführen. Diese Spiegel werden ewig aufeinander folgen und werden fortfahren, das Licht des Altehrwürdigen der Tage widerzuspiegeln. Die deren Herrlichkeit widerspiegeln, werden ebenso für immer fortbestehen, denn der Strom göttlicher Gnade kann nie versiegen. Dies ist eine Wahrheit, die niemand widerlegen kann.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 30:1

Selig ist der Mensch, der seinen Glauben an Gott und Seine Zeichen bekannt hat und anerkennt, daß »Er nicht über Sein Tun befragt werden soll«.1 Anerkennung hat Gott zur Zier jeden Glaubens und zu dessen wahrer Grundlage gemacht. Von ihr muß die Annahme jeder guten Tat abhängen. Richtet darauf euere Blicke, damit euch das Geflüster der Widerspenstigen nicht zum Straucheln bringe.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 37:1

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