Leben nach dem Tod



In dieser Welt hier leben und sterben die Dinge und leben sie aufs neue in anderen Formen des Lebens, aber in der Welt des Geistes ist es völlig anders. Die Seele entwickelt sich nicht gesetzmäßig von Stufe zu Stufe, sie entfaltet sich durch Gottes Gnade und Freigebigkeit nur näher zu Gott hin.

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 20

In allen Religionen besteht der Glaube, daß die Seele den Tod des Körpers überdauert. Fürbitten werden für die geliebten Toten emporgesandt, Gebete für ihren Fortschritt und die Vergebung ihrer Sünden dargebracht. Ginge die Seele mit dem Körper unter, so wäre dies alles sinnlos, und wäre es für die Seele unmöglich, nach der Ablösung vom Körper zur Vollkommenheit fortzuschreiten, was nützte dann wohl alle diese liebevolle Hingebung des Betens?

Abdu'l-Bahá, Ansprachen in Paris 29:6

Durch die Fähigkeit der Meditation erwirbt der Mensch ewiges Leben, durch sie erreicht ihn der Odem des Heiligen Geistes.

Abdu'l-Bahá in: Den Glauben vertiefen 59

Sei nicht traurig über den Tod deines verehrten Gatten. Er hat wahrlich die Begegnung mit seinem Herrn an der Stätte der Wahrheit in des mächtigen Königs Gegenwart erlangt. Wähne nicht, du hättest ihn verloren. Der Schleier wird hinweggetan, und du wirst sein Antlitz inmitten der höchsten Heerscharen leuchten sehen, wie Gott, der Erhabene, spricht: „Wir werden ihn gewiß zu einem glücklichen Leben erwecken.“ Höchste Bedeutung ist deshalb nicht dieser ersten Erschaffung beizumessen, sondern dem künftigen Leben.

Abdu'l-Bahá, Briefe und Botschaften 165:4

Nun zu deiner Frage über die Seele des Menschen und ihr Fortleben nach dem Tode. Wisse wahrlich, daß die Seele nach ihrer Trennung vom Leibe weiter fortschreitet, bis sie die Gegenwart Gottes erreicht, in einem Zustand und einer Beschaffenheit, die weder der Lauf der Zeiten und Jahrhunderte noch der Wechsel und Wandel dieser Welt ändern können. Sie wird so lange bestehen, wie das Reich Gottes, Seine Allgewalt, Seine Herrschaft und Macht bestehen werden. Sie wird die Zeichen Gottes und Seine Eigenschaften offenbaren, Seine Gnade und Huld enthüllen. Meine Feder stockt, wenn sie die Höhe und Herrlichkeit einer so erhabenen Stufe gebührend zu beschreiben sucht. Mit solcher Ehre wird die Hand der Barmherzigkeit die Seele bekleiden, daß keine Zunge es gebührend schildern noch ein anderes irdisches Mittel es beschreiben kann. Gesegnet die Seele, die zur Stunde ihrer Trennung vom Leibe über die eitlen Vorstellungen der Völker dieser Welt geheiligt ist. Eine solche Seele lebt und wirkt im Einklang mit dem Willen ihres Schöpfers und geht in das allhöchste Paradies ein. Die Himmelsdienerinnen, Bewohnerinnen der erhabensten Stätten, werden sie umschreiten, und die Propheten Gottes und Seine Auserwählten werden ihre Gesellschaft suchen. Mit ihnen wird die Seele frei verkehren und ihnen berichten, was sie auf ihrem Wege zu Gott, dem Herrn aller Welten, erdulden mußte. Erführe ein Mensch, was einer solchen Seele in den Welten Gottes, des Herrn des Thrones in der Höhe und auf Erden hienieden, verordnet ist, er entflammte sogleich mit seinem ganzen Wesen im überwältigenden Verlangen, diese erhabenste, diese geheiligte, strahlende Stufe zu erreichen.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 81:1

Das Wesen der Seele nach dem Tode läßt sich niemals beschreiben, noch ist es angemessen und erlaubt, ihre ganze Beschaffenheit den Augen der Menschen zu enthüllen, Die Propheten und Boten Gottes wurden zu dem einzigen Zweck herabgesandt, die Menschheit auf den geraden Pfad der Wahrheit zu führen. Ihre Offenbarung hat den Zweck, alle Menschen zu erziehen, damit sie zur Todesstunde in größter Reinheit und Heiligkeit, in völliger Loslösung zum Throne des Höchsten aufsteigen. Das Licht, das diese Seelen ausstrahlen, bewirkt den Fortschritt der Welt und den Aufstieg ihrer Völker. Sie sind wie Sauerteig, der die Welt des Seins durchdringt, und bilden die Lebenskraft, welche die Künste und wunder der Welt zustande bringt. Durch sie regnen die Wolken ihre Segensgaben auf die Menschen nieder, bringt die Erde ihre Früchte hervor. Alle Dinge haben zwangsläufig eine Ursache, eine treibende Kraft, einen belebenden Grund. Diese Seelen, Sinnbilder der Loslösung, haben der Welt des Daseins den höchsten belebenden Antrieb gegeben und werden ihn auch weiterhin geben. Das jenseits ist so verschieden vom Diesseits wie diese Welt von der des Kindes, das noch im Mutterleib ist.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 81:2

Nun zu deiner Frage, ob die Menschenseelen nach ihrer Trennung vom Leibe einander weiterhin erkennen können. Wisse, daß die Seelen des Volkes Bahá, die in die Rote Arche eingegangen sind und darin wohnen, sich vereinigen, innig miteinander verbinden und in ihrem Leben, ihren Wünschen, Zielen und Bestrebungen so eng verwachsen, als wären sie eine Seele. Sie sind wirklich die Wohlunterrichteten, die Scharfsichtigen und Verständigen. So ist es von Ihm, dem Allwissenden, dem Allweisen, bestimmt.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 86:1

Der Tod bietet jedem vertrauenden Gläubigen den Kelch dar, der in Wahrheit Leben ist. Er schenkt Freude und ist ein Bote des Frohsinns. Er verleiht die Gabe ewigen Lebens.

Bahá'u'lláh, Ährenlese 164:2

Das erste, leibliche Leben hat ein Ende, denn Gott spricht: Jede Seele schmeckt den Tod. Über das zweite Leben, das aus der Erkenntnis Gottes entsteht, kennt keinen Tod, wie offenbart wurde: Wir werden ihn wahrlich zu einem guten Leben erwecken. Und in einem anderen Vers über die Märtyrer: Nein, sie leben, umsorgt von ihrem Herrn. Und aus der Überlieferung: Der wahre Gläubige lebt in beiden Welten. Änliche Aussagen finden sich in großer Zahl in den Büchern Gottes und den Worten der Manifestationen Seiner Gerechtigkeit. Um Uns kurz zu fassen, haben Wir Uns jedoch mit den angeführten Textstellen begnügt.

Bahá'u'lláh, Edelsteine Göttlicher Geheimnisse 65

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